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WEC: Le Mans

LMP2-Vorschau: Die Fahrer entscheiden

23 Autos und einige Favoriten – die LMP2-Klasse bei den 24h von Le Mans: Was schafft KCMG beim Comeback? Manor sofort erfolgreich?

In der kommenden Woche beginnt der eigentliche Fahrbetrieb bei den 24 Stunden von Le Mans 2016, wenngleich die 84. Ausgabe des Langstreckenklassikers bereits mit dem Vortest am vergangenen Sonntag ihren Start erfahren hat. Dabei waren auf dem 13,6 Kilometer langen Circuit de la Sarthe erste Tendenzen abzulesen: Die schnellsten LMP2-Fahrzeuge waren gleich um fünf Sekunden schneller als ein Jahr zuvor.

Diese schnellen Rundenzeiten der kleineren Prototypenklasse sind Ausdruck des noch einmal vergrößerten Wettbewerbs. Insgesamt 23 LMP2-Fahrzeuge gehen am 18. Juni ins 24-Stunden-Rennen – und fast alle kommen als Sieger in Betracht. Allerdings ließ sich bei den Testfahrten ablesen, dass aerodynamisch offenbar die Oreca 05 im Vorteil sind. Die Dominanz dieser Chassis wurde nur vom Gibson des G-Drive-Teams als Vierter etwas gebrochen.

In 3:36,690 war der Oreca von Eurasia am Testtag am schnellsten – fast 1,5 Sekunden schneller als die LMP2-Qualifyingbestzeit im Vorjahr. Woher kommt dieses Tempo? Der Oreca 05 war 2015 noch neu und somit nicht fertig entwickelt oder eingestellt, die Strecke war im Vorjahr langsamer, und die neuen Reifen bieten einiges mehr an Leistung, aber es ist klar, dass einige Teams schon beim Vortest auf Angriff gesetzt haben.

Eurasia hat sich mit der Bestzeit zwar gut in Szene gesetzt, aber zu den ganz großen Favoriten gehört das Team nicht. Die hart umkämpfte LMP2-Klasse wird durch die Fahrer entschieden. Wer die besten Amateure (mit Status bronze oder silber) an Bord hat, wird im Rennen die besten Chancen haben. Diesbezüglich ist Eurasia klar unterlegen. Tristan Gommendy ist der einzige im Kader, der jenes hohe Tempo mitgehen kann, dass im Rennen gefordert sein wird.

Beim Blick auf die Fahrerbesetzungen der Teams kristallisieren sich einige Mannschaften heraus, die im Kampf um den Klassensieg bei den 24h von Le Mans gute Karten haben dürften: Bei G-Drive hat sich der mittlerweile sehr schnelle Russe Roman Rusinov ein vielversprechendes Umfeld geschaffen. Der Deutsche René Rast, der gleichzeitig als Audi-LMP1-Ersatzpilot nominiert ist, sowie Ex-Formel-1-Pilot Will Stevens sollen für Siegchancen an der Sarthe sorgen.

Im zweiten Auto von G-Drive, einem älteren Ex-Jota-Gibson-Nissan aus der ELMS, sitzen die starken Piloten Jake Dennis und Giedo van der Garde sowie der nicht ganz so schnelle Simon Dolan – ein Problem, das in ähnlicher Form auch die Erfolgschancen von Extreme Speed, Murphy, Shank, Strakka und TDS einschränken dürfte. Neben G-Drive können sich somit vor allem Manor, RGR, Signatech-Alpine und SMP Hoffnungen auf den Klassensieg machen.

"Das Auto ist schnell", ist sich Signatech-Neuzugang Nicolas Lapierre sicher. Der Franzose teilt sich den Alpine mit Gustavo Menezes und Stéphane Richelmi. "Wir haben unser Potenzial beim Test schon gezeigt", meint Manor-Pilot Roberto Merhi. "Es wird bestimmt ein extrem enges und hartes Rennen. Wer hier gewinnen will, muss wirklich alles perfekt hinbekommen", sagt RGR-Pilot Bruno Senna, der gemeinsam mit Filipe Albuquerque und Ricardo González antritt.

Die Titelverteidiger von KCMG müssen erst wieder in Tritt kommen. Der siegreiche Oreca-Nissan wurde heuer nicht mehr in der Langstrecken-WM eingesetzt, zudem verlor man Lapierre an Alpine und holte sich in Tsugio Matsuda einen Piloten ohne LMP2-Erfahrung an Bord. Überraschen könnte Greaves: Den Ligier-Nissan der Briten teilen sich Nathanaël Berthon, Julien Canal und Memo Rojas. Ex-GP2-Rennsieger Berthon hat schon im vergangenen Jahr als Silber-Pilot in Diensten von G-Drive überzeugende Arbeit abgeliefert.

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