MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
WEC: Le Mans

Feuer: Nachtschicht für ByKolles

Großes Pech für das LMP1-Privatteam ByKolles: Eine fehlerhafte Benzinpumpe löste einen Brand im Heck aus – Kaffer verhindert größere Schäden am Auto.

Die langersehnte erste Session der Rennwoche in Le Mans 2016 hat für das private LMP1-Team ByKolles ein vorzeitiges Ende gefunden. Nach nicht einmal der halben Laufzeit der auf vier Stunden ausgelegten Session strandete der CLM P1/01-AER qualmend am Streckenrand der langen Hunaudieres-Geraden. Pierre Kaffer hatte zuvor an die Box gefunkt, dass sein Antrieb kaum noch Leistung liefere. "Und dann sah ich im Rückspiegel auch schon die Flammen", so der erfahrene Deutsche.

Sehr spektakulär gestaltete sich die Löscharbeit am Auto. Kaffer sprang sofort aus dem Cockpit, um den nahestehenden Streckenposten jene Stellen zu zeigen, die zuerst mit dem Schaum hätten bearbeitet werden sollen. Doch die Marshalls zeigten zunächst keine Reaktion - trotz deutlicher Zeichen des Piloten. Kaffer riss daraufhin eigenhändig die Haube vom Heck und verbrannte sich dabei sogar einen Finger. Anschließend löschte der die Flammen eigenhändig.

Die Arbeit war für den gebürtigen Eifelaner damit noch längst nicht getan. Er verhinderte, dass die Streckenposten, die später doch aktiv werden wollten, ihr Feuerlöscher in Auspuff und Cockpit entleerten. "Wir sind so froh, dass du im Cockpit gesessen hast und das Schlimmste verhindern konntest", so die Reaktion mehrerer Mechaniker von ByKolles. Kaffer reagierte sich instinktiv, sondern mit Köpfchen. Dem Deutschen war klar, dass weiterer Schaum nur noch mehr Arbeit und Schaden bedeutet hätte.

Als Ursache für den Brand wurde mittlerweile eine fehlerhafte Benzinpumpe von AER ausgemacht. Das Bauteil löste sich - nicht zum ersten Mal - aus der Verankerung, das Ölbad entzündete sich am heißen Auspuff. Nicht nur Motor, Getriebe und Karbonteile nahmen bei dem Feuer erheblichen Schaden, sondern auch die komplizierten Kabelstränge. Die Mannschaft muss bis morgen Nachmittag das komplette Heck des Autos erneuern.

News aus anderen Motorline-Channels:

WEC: Le Mans

- special features -

Weitere Artikel:

Le Mans 2025 – Tag 3

Testen – mit angezogener Handbremse

Knapp eine Woche vor dem eigentlichen Rennen haben die Teams und Fahrer die Gelegenheit erstmals die aktuellen Streckenbedingungen nicht nur in Augenschein, sondern vielmehr unter die eigenen Räder zu nehmen, um sich ein erstes Feedback „vom Asphalt“ zu holen. Die eigentliche Ergebnisse: Wasserstands-Meldungen oder Wetterberichte – beides mit Vorsicht einzuordnen.

Trotz Erfolg: Der gemeinsame Formel-1-Launch aller Teams, der 2025 anlässlich des 75-jährigen Jubiläums stattgefunden hatte, wird im nächsten Jahr nicht wiederholt

GP von Kanada: Qualifying

Russell & Verstappen nebeneinander!

McLaren geschlagen, Charles Leclerc verschenkt die Pole-Chance: George Russell gewinnt das packende Qualifying zum Grand Prix von Kanada 2025

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.

Le Mans 2025 – Tag 7

Die große Le-Mans-Galerie von Tag 7

Am Donnerstag vor dem Rennen gab es eine Doppel-Pole für Cadillac. Dies und vieles mehr gibt es in unserer großen Galerie mit fast 300 Fotos zu sehen.

"Top 5 wäre schöner Erfolg"

LMGT3-Titelverteidiger Lietz im Interview

Von "Kanonenfutter" in Katar bis zum 0,3-Sekunden-Sieg in Imola: Richard Lietz blickt auf eine wechselhafte WEC-Saison vor Le Mans 2025 zurück