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Regendrama

Loeb (Citroen) und Märtin (Ford) crashen und fallen zurück, Duval (Ford) übernimmt die Spitze vor Sainz (Citroen) und Grönholm (Peugeot).

Manfred Wolf

Mit dem Start zur längsten Etappe in diesem Rallye-WM-Jahr begannen die Bedingungen immer schwieriger zu werden. Über 190 Kilometer wollen bewältigt werden und auf der ersten Sonderprüfung des Tages, der Ampaza 1 mit über 38 Kilometern knallte Markko Märtin eine souveräne Bestzeit auf den Asphalt.

Er war 4,4 Sekunden schneller als der zweitbeste Pilot Petter Solberg. Der Norweger hatte gemeinsam mit den Subaru-Technikern und den Pirelli-Ingenieuren eine optimale Abstimmungs- und Reifenwahl getroffen.

Schon 8,9 Sekunden zurück war Citroen-Pilot Sebastien Loeb, der Dominator des gestrigen ersten Tages. Mit 13,9 Sekunden dahinter sein Teamkollege Carlos Sainz, die Top-Sechs wurden von Gilles Panizzi (Peugeot) und Francois Duval komplettiert.

Viel Zeit verlor Richard Burns: Der Engländer war schon mit Intermediate-Reifen unterwegs und riss damit 43,6 Sekunden Rückstand auf. Leider komplett verabschieden musste sich Alexandre Bengue, der französische Asphaltspezialist setzte seinen privaten 206 WRC ins Aus.

Dann kam die 8. Sonderprüfung und alles sollte sich schlagartig ändern. Die meisten Spitzenpiloten waren auf Trockenreifen unterwegs, doch auf der 15,42 Kilometer langen Pont de la Masina begann es teilweise stark zu regnen, vor allem gegen Ende der Prüfung war viel Wasser auf der Straße.

Genau diese Umstände nützte Ford-Youngster Mikko Hirvonen perfekt aus: Er wählte die richigen Reifen und holte sich die Bestzeit. Mit 8,5 Sekunden Rückstand war Philippe Bugalski Zweitschnellster, Toni Gardemeister holte mit dem neuen Fabia eine sensationelle dritte SP-Zeit für Skoda.

Gilles Panizzi, Cedric Robert (Peugeot), Tommi Mäkinen (Subaru), Petter Solberg (der sich auf der SP drehte), Richard Burns, Colin McRae (Citroen) und Marcus Grönholm komplettierten die Top-Ten - aber wo waren die bis dato dominierenden Fahrer?

Markko Märtin rutschte aus, verbog sich die Aufhängung und beschädigte die Felge. Der Ford-Pilot musste noch auf der Prüfung anhalten und das defekte Rad wechseln, was ihn über 5 Minuten kostete. Noch

schlimmer erging es Sebastien Loeb. Er drehte sich von der Straße und verlor beim Versuch, die Fahrt wieder aufzunehmen, über 10 Minuten.

Damit ergab sich auch ein, sagen wir, leicht verändertes Bild in der Gesamtwertung: Francois Duval hatte die Führung übernommen, trotzdem er am Start zur achten Sonderprüfung das Auto zwei mal abgewürgt hatte. Auf Rang zwei Carlos

Sainz, Petter Solberg auf Drei, dahinter Marcus Grönholm, Colin McRae, Richard Burns und die französischen Asphalt-Spezialisten Philippe Bugalski und Gilles Panizzi.

Und eben dieser Gilles Panizzi war es dann auch, der unter wechselnden Trocken-Nass-Bedingungen die Bestzeit auf SP 9 holen konnte. Die Königs-Sonderprüfung mit knapp über 40 Kilometern Länge nennt sich Col de Carazzi und der Peugeot-Pilot war 1,8 Sekunden schneller als - man höre und staune - Sebastien Loeb, der anscheinend trotz großem Zeitverlust noch angriffslustig ist.

Knapp dahinter fanden sich die momentanen Haupt-Konkurrenten um die Gesamtführung wieder, Francois Duval (+ 7,4) war dabei eine Sekunde schneller als Carlos Sainz (+ 8,4). Grönholm, Solberg, Hirvonen, Gardemeister, McRae und Bugalski belegten die Plätze fünf bis zehn.

Richard Burns verlor dagegen massiv Zeit: 51,2 Sekunden betrug der Rückstand des Briten im Ziel der SP 9, damit ist der Peugeot-Pilot in der Gesamtwertung nur auf Platz acht, das gäbe lediglich einen Punkt für den Tabellenführer.

Manfred Stohl setzt seine Fahrt von gestern fort, der Wiener verliert auf jeder Prüfung deutlich, in der Gesamtwertung hält er jetzt Rang 15. Am Nachmittag stehen die drei Prüfungen vom Vormittag noch einmal auf dem Programm, die Korsika Rallye bleibt auf jeden Fall weiter spannend.

Zwischenstand nach SP 9:

1. DUVAL-PREVOT, Ford, A8, 2h05'48"600 (90.5 km/h)
2. SAINZ-MARTI, Citroen, A8, + 00'11"60
3. SOLBERG-MILLS, Subaru, A8, + 00'26"40
4. GRONHOLM-RAUTIAINEN, Peugeot, A8, + 00'26"40
5. PANIZZI-PANIZZI, Peugeot, A, + 00'44"90
6. McRAE-RINGER, Citroen, A8, + 00'49"80
7. BUGALSKI-CHIARONI, Citroen, A8, + 01'14"20
8. BURNS-REID, Peugeot, A8, + 01'17"00
9. MAKINEN-LINDSTROM, Subaru, A8, + 01'48"00
10. HIRVONEN-LEHTINEN, Ford, A8, + 01'59"80
11. GARDEMEISTER-LUKANDER, Skoda, A8, + 02'04"70
12. ROBERT-BEDON, Peugeot, A8,0 + 02'09"40
13. ROUSSELOT-MONDESIN, Subaru, A8, + 05'02"60
14. MARTIN-PARK, Ford, A8, + 05'08"70
15. STOHL-MINOR, Peugeot, A8, + 06'10"90
16. WARMBOLD-PRICE, Ford, A8, + 07'17"50
17. LOEB-ELENA, Citroen A8, + 09'31"70
18. SOLA-ROMANI, Mitsubishi, N4, + 10'54"70
19. VAUTHIER-MOMBAERTS, Subaru, A8, + 13'46"00
20. McSHEA-PATTERSON, Mitsubishi, N4, + 14'11"30

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