Rallye-WM: Deutschland | 12.08.2008
Deutscher WM-Lauf wartet mit „heißem Asphalt“ auf
Die Deutschland-Rallye stellt für die skandinavischen Schotter-Spezialisten der Rallye-Weltmeisterschaft eine besondere Herausforderung dar...
Nach Ansicht der Teamchefs tritt die Rallye-WM bei der ADAC Rallye Deutschland (14.-17. August) in eine neue Phase: Asphalt steht nun auf dem Programm. Wie gut kommen die Schotterspezialisten mit diesem Geläuf zurecht? Welches Fabrikat kann hier seine Stärken am bes-ten ausspielen? Lauten zwei der spannenden Fragen. Die Antworten werden entscheidende Hinweise auf den Kampf um die WM-Krone geben. Die nächsten drei WM-Rallyes finden alle auf Asphalt statt.
„Asphalt ist nicht gerade der bevorzugte Untergrund für unsere Finnen“, gibt Ford-Teamchef Malcolm Wilson zu bedenken und erntet halbwegs Widerspruch seines Focus-Stürmers Mikko Hirvonen: „Natürlich wird das finnische Fahrer-Ego eindeutig von Schotter-Genen dominiert, doch mittlerweile haben wir Skan-dinavier unsere Asphalt-Sensoren stark modifiziert und fürchten auf diesem be-sonders im feuchten deutschen Sommer tückischen Untergrund keine Ausei-nandersetzung.“
Die Skandinavier-Fraktion Hirvonen, Latvala, Solberg & Co sehnt aber trotz-dem trockene, nicht zu heiße Witterung herbei, und der Norweger Petter Solberg erklärt: „Wenn es über 25 Grad heiß wird, dann leiden die Pirelli-Einheitsreifen besonders unter dem extrem rauen Asphalt in Baumholder, und das Risiko von Reifenschäden steigt immens.“ Citröen-Teamchef Olivier Quesnel fürchtet den Regen rund um Trier überhaupt nicht – eigentlich sind die Wetterbedingungen für ihn absolut zweitrangig. Er verweist einfach lächelnd und damit irgendwie ziemlich überzeugend auf die bislang schon sechs deutschen Gesamtsiege sei-nes Topfahrers Sébastien Loeb.
In mindestens zwei Punkten sind sich die Team-Bosse von Citröen, Ford, Suba-ru oder Suzuki aber einig: Deutschland ist global der wichtigste Automobilmarkt und von daher zählt ein Sieg bei der ADAC Rallye Deutschland deutlich mehr als in irgendeinem anderen Land. Subaru-Teamchef Richard Taylor bringt es auf den Punkt: „Die Automobil-Welt schaut auf Deutschland, und ein Triumph in Deutschland ist für ein Werksteam ganz besonders wichtig.“
Die zweite Übereinstimmung ist eindeutig mehr von menschlichen denn wirt-schaftlichen Aspekten geprägt: 87 Teams aus 25 Nationen gehen bei der ADAC Rallye Deutschland an den Start. Und alle freuen sich auf die freundschaftliche Atmosphäre, den Wein, die Hausmannskost und die traditionsreiche Geschichte in der Moselregion Trier. Allein schon der Start unter der Porta Nigra gilt als ein-zigartig und besonders großer Moment…