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Rallye-WM: Frankreich

Loeb hat bereits abgestellt

Auf der letzten SP des zweiten Tages verlangsamte Loeb und überließ die Bestzeit Duval – der Belgier liegt nun 4,3 Sekunden hinter Hirvonen zurück.

Michael Noir Trawniczek

Nachdem sich Lokalmatador Sébastien Loeb auch am zweiten Tag der Frankreich-Rallye bislang sämtliche SP-Bestzeiten gutschreiben lassen konnte, beschloss der Citroen-Pilot vor der letzten Prüfung des Tages (SP 12), ein wenig das Tempo herauszunehmen. Loeb erklärte im Anschluss: „Ich habe versucht, ein bisschen langsamer zu fahren – daher ist es okay für mich, dass ich auf der letzten Prüfung nicht der Schnellste war.“

Loeb war auf SP 12 um 1,3 Sekunden langsamer als Ford-Werkspilot Francois Duval – zeitgleich mit dessen Teamkollegen Mikko Hirvonen, dem ebenfalls 1,3 Sekunden fehlten. Um auch in punkto Reifen auf Nummer Sicher zu gehen, beschlossen Loeb und sein Co-Pilot Daniel Elena, einen zweiten Ersatzreifen mit an Bord zu nehmen – das Mehrgewicht kann bei einem Fahrtalent wie Loeb getrost vernachlässigt werden.

Auf die überlegene Führung des Franzosen bei der „Tour de Corse“ hatte all das ohnehin keinen Einfluss mehr. Am Ende des zweiten Tages führt Loeb 52,4 Sekunden vor Mikko Hirvonen. Der Titelrivale von Loeb erklärte nach SP 10, er müsse die Reifen schonen: „Wir haben nur ein Reserverad an Bord.“ Die Zeiten seien vernünftig im Vergleich zu jenen von Loeb, sagte Hirvonen – er räumte jedoch ein: „Es wäre schön, wenn wir auch an einem Freitag solche Zeiten zusammenbringen würden.“

Entwarnung bei Duval

Teamkollege Francois Duval klang nach der ersten der drei Nachmittagsprüfungen besorgt: „Wir hatten am Start ein Problem mit der Launch Control, später gab es beim Schalten Zeitverzögerungen.“ Auch wenn er dennoch die viertschnellste Zeit fahren konnte, so befürchtete Duval, dass ihn diese Probleme für den Rest des Nachmittags weitere Nerven und vor allem Zeit kosten könnten. Doch dem war nicht so – schließlich konnte sich Duval nach SP 12 über die erste Bestzeit freuen. Am Ende fehlten Duval 4,3 Sekunden auf Hirvonen – nach hinten ist sein dritter Platz ohnehin abgesichert.

Latvala als Vierter 22,4 s vor Solberg

Denn der Vierte, Stobart Ford-„Heimkehrer“ respektive „Aushilfspilot“ Jari Matti Latvala, liegt bereits 1:50 Minuten hinter Duval zurück – der junge Finne konnte sich im Kampf gegen Subaru-Werkspilot Petter Solberg durchsetzen.

Latvala jubelte: „Die Mechaniker konnten im Service irgendetwas an der Bremsbalance verbessern – die guten Zeiten gingen jetzt wie von selbst von der Hand.“ Solberg liegt als Fünfter 22,4 Sekunden hinter Latvala zurück. Nach seinem Reifenschaden am Vormittag schied Teamkollege Chris Atkinson aus dem Kampf um Platz vier aus – am Nachmittag musste Atkinson einfach nur durchfahren, um den sechsten Platz zu halten, zu groß waren die Zeitabstände zum Vorder- und zum Hintermann.

Eine einsame Rallye fährt mittlerweile auch Urmo Aava auf Rang sieben – der Ph Sport Citroen-Pilot liegt 1:43 Minuten hinter Atkinson zurück. Auf Brice Tirabassi, den dritten Subaru-Werkspiloten, weist er einen Vorsprung von 1:14 Minuten auf. Tirabassi jedoch muss noch um seinen achten Platz zittern: Matthew Wilson (Stobart) und Mads Östberg liegen nur noch 7,3 beziehungsweise 7,9 Sekunden zurück.

Die verflixte SP 11

Suzuki-Werkspilot Toni Gardemeister, der vor dem Mittagsservice noch in den Punkterängen lag, stoppte plötzlich auf der elften Prüfung. Der Finne berichtete: „Wir haben Öldruck verloren. Doch plötzlich lief der Motor wieder und wir konnten die Fahrt fortsetzen.“ Grinsend fügte Gardemeister hinzu: „Zuvor haben wir Tirabassi vorbeilassen müssen – danach nahmen wir seine Verfolgung auf und setzten ihn ein wenig unter Druck.“ Absurd: Teamkollege Per Gunnar Andersson flog auf der gleichen Prüfung einen Kilometer nach dem Start von der Strecke und konnte nicht mehr auf diese zurückkehren.

Ohne Stoßstange überquerte Ramsport Ford-Pilot Andreas Mikkelsen die Ziellinie der SP 11 – der „rasende Teenager“ erzählte: „Zuerst hatten wir einen Dreher, der mich die Stoßstange gekostet hat – doch dann hatten wir auch noch einen Reifenschaden und mussten stehen bleiben, um den Reifen zu wechseln.“ Das gleiche Schicksal ereilte auch Stobart Ford-Pilot Henning Solberg auf der verflixten elften Prüfung - 400 Meter nach dem Start musste er stoppen, um einen Reifenwechsel vorzunehmen.

JWRC: Klare Führung für Prokop

Bei den Jungspunden der JWRC konnte sich Martin Prokop durchsetzen und seine Führung auf 29,2 Sekunden vergrößern – auf Platz zwei liegt Pierre Campana. Tabellen-Leader Sébastien Ogier konnte sich auf Platz drei vorarbeiten, auf Campana fehlen ihm exakt 40 Sekunden. Alessandro Bettega, der bislang den dritten Platz halten konnte, rutschte ab auf Rang vier – ihm fehlen 10,9 Sekunden auf Ogier.

Nur noch vier Prüfungen sind am Sonntag im Rahmen der „Tour de Corse“ zu absolvieren – allerdings handelt es sich um relativ lange Wertungsprüfungen. Am frühen Morgen ist die längste SP der gesamten Veranstaltung an der Reihe - SP 13 „Agosta – Pont de Calzona“ wird mit 31,81 Kilometern bemessen. Danach wird die mit 26,32 Kilometern auch nicht gerade kurze SP 14 „Pietra Rossa – Verghia“ in Angriff genommen. Nach einem „Jausen-Service“ werden die beiden „Marathon-Prüfungen“ zum Abschluss der Frankreich-Rallye ein weiteres Mal befahren – es warten also noch runde 115 Wertungskilometer auf die Rallye-Protagonisten…



Stand nach Tag 2 (12 von 16 SP)

 1.  Sebastien Loeb      Citroen    2:31:27.9
 2.  Mikko Hirvonen      Ford        +   52.4
 3.  Francois Duval      Ford        +   56.7
 4.  Jari-Matti Latvala  Ford        + 1:50.6
 5.  Petter Solberg      Subaru      + 2:13.0
 6.  Chris Atkinson      Subaru      + 4:06.2
 7.  Urmo Aava           Citroen     + 5:49.9
 8.  Brice Tirabassi     Subaru      + 7:04.8
 9.  Matthew Wilson      Ford        + 7:12.1
10.  Mads Östberg        Subaru      + 7:12.7

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