RALLYE

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Noch ist alles offen

Gleich vier Ford-Piloten liegen in Führung (Hirvonen, Latvala, Galli und Solberg), Loeb in Schlagdistanz auf Rang vier. PWRC: Aigner auf Platz vier.

Michael Noir Trawniczek

Bei Trockenheit und großer Hitze wurde Freitagmorgen die ersten drei "richtigen" Wertungsprüfungen der Türkei-Rallye absolviert. Die Strecken mit ihrem losen Schotter erwiesen sich für jene Piloten, die als erste auf die Prüfungen fahren mussten, als besonders nachteilig. Nach einer gewissen Anzahl von Piloten wiederum tauchen dann die Felsbrocken auf, die von den Boliden freigeschaufelt wurden - es gibt also nur ein kleines Fenster, in dem die Streckenbedingungen am besten sind.

So konnte der Este Urmo Aava in seinem von PH Sport eingesetzten Citroen C4 WRC auf der 22,43 Kilometer langen SP 2 "Perge" die Bestzeit markieren, knapp dahinter rangierten Stobart Ford-Pilot Gigi Galli und Ramsport Ford-Pilot Andreas Mikkelsen auf den Plätzen zwei und drei. Mikko Hirvonen konnte mit seiner viertschnellsten Zeit die Gesamtführung halten, "Staubsauger" Sébastien Loeb verlor 13,4 Sekunden. Schlimmer erging es Ford-Jungstar Jari Matti Latvala, der wegen eines Reifenschadens links vorne 29,4Sekunden Rückstand aufwies. Der 22-jährige Finne erklärte gegenüber dem WRC-Radio: "Es kam Luft aus dem Reifen und wir mussten den Rest der Prüfung mit dem beschädigten Reifen weiterfahren."

Die Freude über seine SP-Bestzeit war bei Aava nur von kurzer Dauer - auf der 24,15 Kilometer langen SP 3 "Myra" soll sich der Este ein Rad abgeschlagen oder zumindest eine Aufhängung schwer beschädigt haben. Bislang wurde er auch nicht im Ziel der Prüfung gesichtet. Dafür gab Latvala kräftig Gas und markierte mit 15,2 Sekunden Vorsprung auf Dani Sordo die schnellste Zeit - ohne seinen Reifenschaden hätte Latvala die Führung übernommen - so konnte Hirvonen diese behalten.

Vor dem Service stand dann noch die 9,9 Kilometer kurze SP 4 "Kumluca" auf dem Programm. Die Bestzeit markierte Gigi Galli, knapp vor Latvala. Weil er auch auf den anderen Prüfungen stets vorne dabei war, hätte Galli eigentlich die Führung übernommen, wäre ihm nicht ein Missgeschick passiert: "Wir erhielten eine Zeitstrafe von zehn Sekunden, weil wir zu spät auf die Prüfung gefahren sind." Doch der sympathische Italiener nahm das locker - angesprochen auf ein Riesenloch in einem seiner Reifen erklärte er: "Ich denke, dass ich im Service neue erhalten werde - sogar gratis."

Hirvonen führt

Nach den ersten vier Prüfungen der Türkei-Rallye führt Mikko Hirvonen - das Wageninnere des Ford Focus war im Zielraum von SP 4 voller Staub, Hirvonen erklärte: "Es lief okay. Ich weiß nicht, woher der Staub kommt - mit dem Fenster gibt es kein Problem." Mit einem Rückstand von 6,9 Sekunden belegt Latvala Rang zwei, knapp dahinter Galli (+8,1 Sekunden) sowie Stobart Ford-Pilot Henning Solberg (+8,4 Sekunden). Der Norweger erklärte: "Auf der langen Prüfung gab es ein kleines Überhitzungsproblem, ich hoffe, dass wir das vor der zweiten Durchfahrt in den Griff bekommen."

Weltmeister Sébastien Loeb, der als WM-Leader die Prüfungen eröffnen musste, belegt mit 10,2 Sekunden Rückstand den fünften Gesamtrang. Der Citroen-Pilot gab sich im Großen und Ganzen zufrieden: "Es gibt keinen Grip, wir mussten sehr langsam fahren. Aber ich bin gut gefahren und der Rückstand ist nicht allzu groß." Exakt eine Sekunde hinter seinem Teamkollegen belegt Dani Sordo Rang sechs - der Spanier berichtete: "Der Motor starb in der letzten Kurve der vierten Prüfung ab, da habe ich zehn Sekunden verloren."

Mit einem Rückstand von bereits 24,4 Sekunden liegt Petter Solberg im neuen Subaru Impreza WRC2008 auf Rang sieben. Der Norweger meldete: "Es gab keine heiklen Momente und ich hatte auch keine Probleme. Die Prüfungen sind sehr schwierig."

Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson liegt mit 27,7 Sekunden Rückstand auf Platz acht, dahinter Suzuki-Pilot Per Gunnar Andersson auf Rang neun. Auf Platz zehn rangiert Chris Atkinson im zweiten Subaru, der seine dritte Startposition bereute: "Die Piloten hinter uns können natürlich schneller fahren als wir."

PWRC: Nittel führt - Aigner auf Rang vier

In der seriennahen PWRC führt nach den ersten vier Prüfungen der Deutsche Uwe Nittel im Mitsubishi Lancer Evo IX. Lediglich 0,4 Sekunden hinter ihm belegt Markenkollege Mirco Baldacci den zweiten Platz. Patrick Sandell im Peugeot 207 Super 2000-Boliden liegt mit 15,5 Sekunden Rückstand auf Rang drei.

Andreas Aigner und Klaus Wicha liegen mit 16,2 Sekunden Rückstand auf Platz vier - bislang also konnte man wie geplant auf "Nummer Sicher" die Rallye absolvieren, um möglichst viele WM-Punkte einzufahren und die Führung in der PWRC-Wertung auszubauen. Aigner erklärte zufrieden: "Es gab keine Probleme, wir haben versucht, vorsichtig zu fahren um das Auto für die zweite Durchfahrt am Nachmittag zu schonen."

Nicht ganz so gut erging es dem zweiten Fahrer des Red Bull Rallye Teams - Bernardo Sousa liegt 50,2 Sekunden zurück und erklärte: "Das Vertrauen passt - aber wir hatten Probleme mit dem Getriebe. Wir müssen schauen, wie die Lage nach dem Service aussieht."

Zu Mittag ab 12.57 Uhr Ortszeit (11.57 Uhr MESZ) werden die drei Prüfungen vom Vormittag ein zweites Mal befahren. Später werden noch zwei weitere Prüfungen absolviert.



Stand nach SP 4

 1.   Hirvonen     Ford       47:29.6
 2.   Latvala      Ford       +   6.9
 3.   Galli        Ford       +   8.1
 4.   Solberg      Ford       +   8.4
 5.   Loeb         Citroen    +  10.2
 6.   Sordo        Citroen    +  11.2
 7.   Solberg      Subaru     +  24.4
 8.   Wilson       Ford       +  27.7
 9.   Andersson    Suzuki     +  35.9
10.   Atkinson     Subaru     +  36.1
...
16.(1)Nittel       Mitsubishi +2:30.8
17.(2)Baldacci     Mitsubishi +2:31.2
18.(3)Sandell      Peugeot    +2:46.3
19.(4)Aigner       Mitsubishi +2:47.0
20.(5)Prokop       Mitsubishi +2:51.9
(X) = Platzierung in der PWRC

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