
Rallye-WM: Türkei | 19.06.2008
"Jetzt sind Hänninen und Ketomaa am Zug!"
Zwar verfügt Andi Aigner in der PWRC über 16 Punkte Vorsprung - doch aufgrund der Streichresultate könnten zwei Finnen noch gefährlich werden.
Michael Noir Trawniczek
Fotos: Red Bull Rallye Team
Andreas Aigner und sein Co-Pilot Klaus Wicha haben in der Türkei wieder eine Top-Leistung erbracht - nach Argentinien und Griechenland konnten die Red Bull Rallye Team-Piloten erneut den Sieg in der seriennahen PWRC feiern. In einem Crashnet-Interview sagte Aigner: "Sicher, drei Siege in Folge kommen nicht allzu oft vor - doch für mich bleibt die Meisterschaft von größter Wichtigkeit." Zuletzt feierte der Japaner Toshihiro Arai im Jahr 2003 drei PWRC-Siege in Folge.
Aigner führt nun mit 16 Punkten Vorsprung auf den Finnen Jari Ketomaa respektive Peugeot Super 2000-Pilot Patrick Sandell, Juho Hänninen und Armindo Araujo liegen jeweils 18 Zähler zurück. Doch Aigner erinnert daran, dass "ich bereits eine Rallye mehr als mein stärkster Konkurrent Ketomaa und bereits zwei Rallyes mehr als Hänninen absolviert habe".
In der PWRC herrscht Halbzeit: Vier WM-Rallyes wurden bereits absolviert - vier stehen noch auf dem Programm: Finnland, Neuseeland, Japan und Großbritannien.
Aigner wird zwar in Finnland zu Lernzwecken fahren, doch er wird dort nicht punkteberechtigt sein, weil er Finnland und Japan als Streichresultat gewählt hat. Aigner hat also noch zwei Rallyes, um weitere Punkte einzufahren: Neuseeland und Wales/GB. "In Neuseeland muss ich versuchen, noch vorsichtiger zu fahren - da wäre vielleicht auch ein vierter oder fünfter Platz bereits gut für mich. Ich muss vorsichtig agieren und darf keinesfalls von der Strecke fliegen."
Hänninen hat noch vier Rallyes
Am gefährlichsten ist in punkto Weltmeisterschaft der Finne Juho Hänninen - er liegt zwar bereits 18 Zähler zurück, kann aber noch bei allen vier Rallyes punkten. In Finnland zählt er zu den absoluten Topfavoriten. Holt er dort den Sieg, würde er nur noch acht Punkte zurückliegen...
Jari Ketomaa liegt 16 Punkte zurück, kann noch bei drei Rallyes punkten und zählt in Finnland ebenfalls zu den Topfavoriten.
Armindo Araujo hat ebenfalls nur noch drei Rallyes zur Verfügung - bislang konnte er keinen einzigen Sieg einholen - nur eine Siegesserie im Stile von Aigner würde ihm noch Titelchancen einräumen. Patrick Sandell hingegen hat so gut wie keine Chancen mehr - denn er hat wie Aigner nur noch zwei Rallyes und müsste daher beide gewinnen, während Aigner in Neuseeland und Wales nicht mehr als einen Punkt einholen dürfte.
Somit kann man den Titelkampf in der PWRC de facto als Dreikampf bezeichnen - Aigner gegen Hänninen und Ketomaa. Aigner verfügt zumindest über eine psychologisch nahezu perfekte Ausgangslage - der Steirer erklärt: "Jetzt sind die beiden an der Reihe, sie müssen jetzt Punkte holen. Genau diese Situation war mein Ziel in der Türkei - mit einem Topresultat den Druck auf meine Konkurrenten zu erhöhen." Red Bull Rallye Teamchef Raimund Baumschlager nickt: "Unsere Strategie hat perfekt funktioniert."
Der PWRC-Dreikampf auf einen Blick
Pilot | Nr |
Ag |
Gr |
Tk |
Fn |
Ns |
Jp |
Gb |
Total |
Andreas Aigner | 0 |
10 |
10 |
10 |
S |
S |
30 |
||
Jari Ketomaa | 8 |
6 |
- |
S |
S |
14 |
|||
Patrick Sandell | 6 |
0 |
- |
8 |
S |
S |
14 |
||
Juho Hänninen | 10 |
S |
2 |
S |
12 |
||||
Armindo Araujo | 2 |
S |
6 |
4 |
S |
12 |
Legende: Nr=Norwegen, AG=Argentinien, Gr=Griechenland, Tk=Türkei, Fn=Finnland, Ns=Neuseeland, Jp=Japan, Gb=Großbritannien.