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Rallye-WM: Mexiko

Hirvonen verliert WM-Führung - doch Ford führt weiter in der Herstellerwertung

Ford stagnierte in Mexiko – kein einziger Ford-Pilot schaffte es auf das Podium. Hirvonen wurde Vierter, immerhin verteidigte Ford die WM-Führung.

Fotos: Ford, Photo4

Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen und Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila haben die Rallye Mexiko, den zweiten Lauf zur diesjährigen Rallye-Weltmeisterschaft, auf den Plätzen vier und fünf beendet. Damit konnte das Ford-Werksteam die Nummer-1-Position in der Markenwertung mit einem Vorsprung von sechs Punkten verteidigen.

Hirvonen – der mit Siegen bei der zur IRC-Serie zählenden Rallye Monte Carlo und dem WM-Auftakt in Schweden überaus erfolgreich in die neue Saison gestartet war – musste am Freitag als Erster auf die mit einer dicken Staubschicht überzogenen Schotterprüfungen starten. Damit übernahm der 29-Jährige für die nachfolgenden Teilnehmer die undankbare Rolle des „Straßenfegers“, die ihn viel Zeit kostete. Am Ende der ersten Etappe lag er bereits mit einem Rückstand von 1.31,5 Minuten nur auf Rang sechs und gut 30 Sekunden hinter dem fünftplatzierten Latvala. Im Laufe des Samstags konnten sich die beiden Ford Focus RS WRC-Piloten zwar jeweils um eine Position verbessern, holten aber nicht so viel Zeit auf wie erhofft. Auf der vorletzten von 21 gefahrenen Wertungsprüfungen ließ Latvala am Sonntag seinen Teamkollegen passieren, der damit seinen 100. Start bei einer WM-Rallye als Vierter beendete.

„Das war eine schwierige Veranstaltung für uns“, bekannte Hirvonen anschließend. „Nach dem Sieg in Schweden hatte ich ein besseres Resultat erwartet. Aber ich fand hier in Mexiko zu keiner Zeit einen guten Rhythmus und konnte nicht so hart angreifen, wie ich wollte – wenn ich es trotzdem versuchte, dann rutschte ich stets von der idealen Linie und verlor noch mehr Zeit. Wir haben viele verschiedene Dinge ausprobiert, aber keine rechte Antwort gefunden. Kurzum: Da wir nicht in der Lage waren, um Platz eins zu kämpfen, muss ich mit den eingefahrenen Punkten zufrieden sein – dies ist speziell zu Beginn der Saison sehr wichtig für uns.“

Jari-Matti Latvala gewann dem Ergebnis einen positiven Aspekt ab – auch wenn er lieber um einen Platz auf dem imaginären Podest konkurriert hätte: „Nach Schweden habe ich das Ziel erneut ohne jedes Problem erreicht, dies stärkt mein Selbstbewusstsein enorm“, so der 24-Jährige. „Ich bin von Prüfung zu Prüfung immer schneller geworden. Zu Beginn der Rallye waren wir noch mit einer zu weichen Fahrwerksabstimmung unterwegs – eine Folge der verregneten Testfahrten vor dieser Veranstaltung. Als wir dies erkannt und geändert haben, war der Zeitverlust bereits zu groß. 500 Meter vor dem Ziel der letzten ,echten‘ Prüfung nahmen wir dann Tempo heraus und tauschten dadurch mit Mikko die Plätze – für mich überhaupt kein Problem, denn dies ist mein Job.“

Malcolm Wilson, Direktor des Ford-Teams, erlebte nach eigenen Worten eine der für ihn „schwierigsten Rallyes der vergangenen Zeit“: „Wir haben speziell auf der ersten Etappe zu viel Zeit verloren und wissen im Moment noch nicht genau, warum“, so der Brite. „Aber wir werden der Ursache auf den Grund gehen, sie beheben und mit geballter Kraft zurückschlagen. Mikko Hirvonen fand aus diesem Grund nicht das notwendige Vertrauen ins Auto, als er als erster in die Wertungsprüfungen starten musste. Jari-Matti Latvala lieferte einen perfekten Job ab und unterstützte seinen Teamkollegen genau so, wie wir dies mit ihm vor dem Beginn der Saison vereinbart hatten.“

Gerard Quinn, Motorsport-Chef von Ford Europa, sieht Grund für Optimismus: „Das Team ist als Tabellenführer in Mexiko angereist und reist als Tabellenführer wieder ab – auch wenn wir ein hartes Wochenende erlebt haben und nicht die Ergebnisse einfahren konnten, die wir uns vorgenommen hatten. Aber ab und zu müssen auch weniger gute Resultate hart erkämpft werden, dies ist uns gelungen. Wichtige WM-Punkte errungen zu haben, obwohl die Rallye für uns nicht gut lief, unterstreicht für mich ganz klar unsere tiefe Entschlossenheit.“

Weitere News: Henning Solberg und Ilka Minor sowie Federico Villagra/Jorge Pérez Companc erreichten mit ihren Ford Focus RS WRC die Plätze sechs und sieben, während WM-Neuling Ken Block bei seinem Debüt auf dem rund 300 PS starken Turbo-Allradler von Ford mit starken Prüfungszeiten überraschte, nach einem Ausrutscher aber weit zurückfiel. Als Achtplatzierte gewannen Xavier Pons/Alex Haro am Steuer ihres Ford Fiesta S2000 die Super-2000-WM-Wertung vor ihren Markenkollegen Martin Prokop/Jan Tomanek.

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