Rallye-WM: Mexiko | 25.02.2010
"Es ist nie einfach, bei null anzufangen"
In Mexiko gibt Ken Block im Ford Focus WRC sein WM-Debüt, Kimi Räikkönen fährt im C4 WRC erstmals auf Schotter, gut vorbereitet sind die Rallye-Newcomer aber nicht...
Nächste Woche wird es für US-Star Ken Block auch in der WRC ernst: Bei der Rallye Mexiko gibt er sein Renndebüt im Ford Focus WRC. Für den Kalifornier wird es allerdings ein echter Sprung ins kalte Wasser.
Denn der viel beschäftigte Block konnte bisher noch nicht so viel mit dem Focus testen, wie er gehofft hatte. Und am kommenden Wochenende, wenn die anderen in Mexiko trainieren, steht für ihn ein Lauf in der Amerikanischen Meisterschaft an.
"Ich habe zweimal versucht, mich mit Tests auf mein WRC-Debüt in Mexiko vorzubereiten", berichtet Block. "Das erste Mal war direkt nach der Präsentation in Paris. Aber als wir an der Teststrecke in Großbritannien angekommen sind, war diese leider mit Schnee bedeckt. Auf Schnee zu fahren ist nicht das, was man braucht, wenn man sich auf eine heiße Wüstenrallye vorbereitet. Deshalb bin ich zurückgeflogen und habe vergangene Woche getestet."
Block legte ein paar Tage Snowboarding in Utah ein und reiste dann wieder zum Testen nach Großbritannien. "Leider war auch beim zweiten Mal Schnee auf der Piste. Aber zum Glück war es nur ein bisschen Puder und der Boden war nicht gefroren. Deshalb ist die Piste recht schnell aufgebrochen und ich konnte ein bisschen testen", schildert er.
Es war das erste Mal, dass Block in seinem Focus richtig zum Fahren kam. "Das ist das unglaublichste Rallyeauto, das ich je gefahren bin", schwärmt der Amerikaner.
"Es ist wirklich klasse, dass ich dieses Auto habe, denn es ist eines der besten Rallyeautos, die je gebaut wurden. Ich hatte eine super Zeit. Leider bin ich nur auf rund 170 Testkilometer gekommen, das sind nur zehn Prozent von dem, was ich wirklich bräuchte, um mich auf einen WM-Lauf vorzubereiten. Ich bin eben so gut gerüstet für Mexiko, wie man es nach einem Tag im WRC-Auto sein kann."
Doch zur Vorbereitung gehörte nicht nur das Fahren, sondern auch das Einleben in das Ford-Umfeld. Und das erledigten Block und Beifahrer Alex Gelsomino bei der Rallye Schweden, wo sie das Team im Servicepark besuchten.
"Da bekam ich wirklich ein Gefühl dafür, wie ein Team bei einem WRC-Lauf arbeitet", erklärt er. "Wir waren im Servicebereich und konnten sehen, wie alles abläuft. Damit sind wir ein bisschen besser vorbereitet für Mexiko, weil wir wissen, was uns erwartet."
WRC, Amerikanische Meisterschaft, X-Games und ein neues Gymkhana-Auto - Block hat sich für 2010 einiges vorgenommen. Und er räumt ein, dass das alles gar nicht so einfach ist:
"Alles lauft wirklich gut, aber ich kann nicht sagen, dass ich im Moment mit alles so richtig zufrieden bin. Das liegt einfach daran, dass es eine ziemliche Herausforderung ist, bei so vielen Events ein Team zu führen. Es ist nie einfach, bei null anzufangen."
Räkkönen muss Schottertest absagen
Via Paris nach Mexiko: Kimi Räikkönen hat mehrere Tage bei Citroën Sport in Frankreich verbracht, bevor er nach Mexiko aufgebrochen ist. Der Finne hat am Teamsitz gemeinsam mit den Ingenieuren Daten von der Rallye Schweden analysiert. Auf einen Testtag auf Schotter musste er Medienberichten zufolge wegen seiner Rückenprobleme aber verzichten.Der "Iceman" ging mit seinen Ingenieuren im Detail durch, welche Fehler er beim WRC-Auftakt in Schweden gemacht hat und wo seine Stärken und die seines C4 WRC liegen. Das sollte ihn vorbereiten auf den zweiten Saisonlauf, der kommende Woche in Mexiko ansteht.
"Schweden war meine erste Rallye in einem WRC. Wir sind in einem Stück angekommen. Das war unser Ziel und das war das Positivste an diesem Wochenende", so Räikkönen, der jedoch einräumt, "dumme Fehler" gemacht zu haben, die ihn ein besseres Ergebnis gekostet haben. Der Finne kam in Schweden als 30. ins Ziel.
Mexiko ist für ihn wieder Neuland. Er ist mit dem C4 WRC noch nie auf Schotter gefahren und hätte deshalb einen Testtag gut gebrauchen können. So bleibt ihm nur das bisschen Schotter-Erfahrung, die er im vergangenen Jahr im Abarth bei der Rallye Finnland gemacht hat.