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Rallye-WM: Mexiko

Petter Solberg führt – doch auch er könnte am Ende taktieren

Petter Solberg und Ogier profitieren von ihren Startpositionen – Hirvonen strauchelt als Sechster. Räikkönen abgeschlagen. Solberg/Minor auf Rang 7.

Michael Noir Trawniczek

Klarer Himmel, Sonnenschein und schon am Morgen Temperaturen um die zehn Grad Celsius – unter diesen freundlichen Konditionen wurde der erste Tag der Mexiko-Rallye in Angriff genommen. Am Vormittag standen drei Wertungsprüfungen zu jeweils rund zwanzig Kilometern auf dem Programm, vor dem Mittagsservice wurde noch die 1,5 Kilometer kurze Superspecial-Prüfung absolviert.

Als WM-Leader musste Mikko Hirvonen als erster Pilot auf die Piste – gleich auf der ersten Prüfung, der SP 1 „Alfaro“ zeigte sich der Ford-Werkspilot zutiefst enttäuscht, an seinem Focus fehlte zudem hinten bereits ein Dämpfer. Hirvonen erklärte: „Es ist schwer zu sagen, wie schlimm sich der ‚Staubsaugereffekt’ ausgewirkt hat, denn meine Fahrt war auch sehr schlecht. Am Anfang lief es ganz gut, aber da war so viel loser Schotter, wir sind derartig herumgerutscht, es war ein wirklich schlimmer Start in diese Rallye.“

Als Sechstschnellster verlor Hirvonen exakt 22 Sekunden, was in etwas einem Rückstand von rund einer Sekunde pro Kilometer entspricht. Weil es auf den folgenden Prüfungen in dieser Art weiterging, fehlen Hirvonen nach den ersten vier Prüfungen auf Rang sechs liegend 55,2 Sekunden auf den Führenden.

Pisten werden besser

Dieser heißt Petter Solberg. Der private Citroen-Pilot profitierte von seiner Startposition und konnte die ersten drei Prüfungen jeweils für sich entscheiden. Lediglich die Zuschauerprüfung überließ er seinem Markenkollegen, Citroen Junior Sébastien Ogier. Der Franzose liegt als Zweiter 17,1 Sekunden hinter Solberg zurück und gab offen zu: „Ich weiß, dass wir ebenfalls von unserer Startposition profitieren. Daher versuchen wir einfach, sauber zu fahren und keine Risiken einzugehen.“

Petter Solberg war naturgemäß erfreut über seine Führung: „Es ist sehr gut und wir hatten viel Spaß daran, dass wir die Rallye so stark beginnen konnten.“ Der Norweger räumte ein: „Okay, die Pisten werden besser – aber auf manchen Strecken ist der Vorteil nicht wirklich groß. Ich fühle mich jedenfalls sehr wohl im Auto und der Wagen läuft wirklich gut.“

Loeb auf Rang 3

Weltmeister Sébastien Loeb konnte immerhin den dritten Gesamtrang einnehmen und liegt auch nur 26 Sekunden zurück - ein Rückstand, den er am Samstag auf einer besseren Startposition durchaus noch wettmachen kann. Denn auch er findet als WM-Zweiter an diesem Freitag alles andere als optimale Bedingungen vor. Der Citroen-Pilot erklärte: „Natürlich fegt Mikko eine Linie frei – doch dieser kann ich nicht immer folgen.“

Dani Sordo, der sich bis zur dritten Prüfung noch vor Loeb halten konnte, liegt wenige Sekunden hinter seinem Teamkollegen auf Rang vier. Jari Matti Latvala, der Teamkollege des strauchelnden Hirvonen, liegt als bester Ford-Pilot mit rund 40 Sekunden Rückstand auf Rang fünf.

Solberg/MInor auf Rang 7

Nicht profitieren konnten Henning Solberg und Ilka Minor von ihrer Startposition. Mit rund einer Minute Rückstand belegt das norwegisch-österreichische Stobart Ford-Duo Rang sieben, dahinter liegen Teamkollege Matthew Wilson, WRC-Debütant Ken Block und Munchi’s Ford-Pilot Federico Villagra in den Punkterängen.

Problematisch gestaltete sich der Vormittag für Kimi Räikkönen. Der frühere Formel 1-Pilot traf auf der ersten Prüfung einen Felsen, konnte aber dennoch die zehntschnellste Zeit markieren. Auf SP 2 jedoch kam der C4 nach vier Kilometern zum Erliegen – ein Benzindruckproblem kostete den Finnen und seinen Co-Piloten Kaj Lindström eine geschlagene halbe Stunde. Zwar konnte man das Problem beheben und die Fahrt fortsetzen, doch die Citroen Junioren liegen wie schon in Schweden abgeschlagen zurück.

In der SWRC führt der Pole Michal Kosciuszko vor Martin Prokop und Xavier Pons, die beide rund 18 Sekunden zurückliegen. In der PWRC kämpfen der ehemalige und der regierende PWRC-Champion um die Führung – Toshihiro Arai liegt rund fünf Sekunden vor Armindo Araujo.

Niemand will die Führung…

Am Nachmittag werden die drei rund 20 Kilometer langen Wertungsprüfungen erneut befahren, danach steht zwei Mal eine 2,21 km kurze Superspecial-Prüfung auf dem Programm.

Wer am Ende das Feld anführen wird, ist völlig offen - denn niemand möchte am Samstag als erster Wagen auf die Strecke. Auch Petter Solberg überlegt, sich zurückfallen zu lassen. Der Norweger gab zu Protokoll: „Werden wir uns zurückfallen lassen? Ich weiß es nicht – das muss das Team entscheiden.“ Durchaus möglich, dass am Ende die Nr. 2-Werkspiloten Sordo und Latvala oder Citroen Junior Ogier die „ehrenvolle“ Aufgabe erhalten, den beiden Titelkämpfern den Weg frei zu schaufeln…

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