Rallye-WM: Schweden | 15.02.2010
Die Bilanz des Stobart Teams
Marcus Grönholm nach Comeback enttäuscht – Henning Solberg und Ilka Minor sowie Matthew Wilson holen die Kastanien aus dem Feuer.
Marcus Grönholms Hoffnungen, bei seinem WRC-Comeback in Schweden auf das Podium zu fahren, erfüllten sich nicht. Der zweifache Weltmeister kam nicht richtig in Tritt und wurde zudem durch technische Probleme und einen Reifenschaden weit zurückgeworfen. Am Ende kam er als 21. ins Ziel, holte aber für Stobart sechs Punkte für die Markenwertung.
Besser lief es für die Stobart-Stammpiloten: Henning Solberg beendete seine erste Rallye mit der neuen Beifahrerin Ilka Minor als Sechster und holte damit jeweils acht Punkte für die Fahrer- und die Markenwertung. Youngster Matthew Wilson hatte zwar auch kein reibungsloses Wochenende, kam aber direkt dahinter als Siebter ins Ziel und sammelte damit sechs Punkte für die Fahrerwertung.
Am Freitagvormittag befanden sich noch alle drei in den Top 10, doch bereits am Freitagnachmittag erlebte Grönholm einen herben Rückschlag. Weil die Elektrik kurzzeitig streikte, verlor "Bosse" in der sechsten Wertungsprüfung 13 Minuten. Wilson verlor in dieser Prüfung auch Zeit, als er in einer Kurve seinen Motor abwürgte und dabei von Petter Solberg am Heck gerammt wurde. Trotzdem konnte er sich auf seiner Position halten. Henning Solberg hatte in der siebten Wertungsprüfung einen kleinen Ausritt und kassierte am Freitagabend eine 30-Sekunden-Strafe, weil ein Getriebewechsel beim Service zu lang gedauert hatte.
Am Samstag wollte sich Grönholm zurück in die Top 10 kämpfen. Auf seiner Lieblingsprüfung "Sagen" holte er zunächst die zweitschnellste Zeit, bei der zweiten Durchfahrt gelang ihm die Bestzeit. Aber ein Reifenschaden kostete ihn weitere fünf Minuten.
Solberg verlor am Samstagnachmittag ebenfalls Zeit, weil er nicht rechtzeitig die Reifen wechselte, konnte aber Platz sechs vor Wilson halten. Unterdessen hatte Grönholm noch einmal Pech: Nachdem er eine Abzweigung verpasst hatte, rammte er einen Schneewall und verlor seinen Lichtaufbau. Grönholm fiel zwischenzeitlich zurück auf den 29. Platz. Am heutigen Sonntag konnte sich der Finne durch gute Zeiten wieder ein bisschen nach vorn arbeiten, die beiden Stobart-Stammpiloten hielten ihre Positionen bis ins Ziel.
"Bei richtig winterlichen Bedingungen haben wir einige gute Zeiten hingelegt", bialnziert Grönholem. "Meine beste Prüfung war die zweite Durchfahrt von 'Sagen'. Es war großartig, vor all den Stammpiloten die Bestzeit zu holen. Wenn alles gut lief, hatten wir ein passables Tempo. Aber leider hatten wir zu viele kleine Probleme, die uns viel Zeit gekostet haben. Deshalb hatte ich keine Chance, um einen Podiumsplatz mitzukämpfen. Aber es ist immer schwer, wenn man nach einer so langen Pause wieder einsteigt."
Henning Solberg dagegen war mit seinem sechsten Platz durchaus zufrieden: "Es war eine schwierige Rallye, da ich davor wenig testen konnte und eine neue Beifahrerin habe. Der erste Tag war hart, aber nachdem wir am Freitagabend das Getriebe gewechselt hatten, hatte ich ein besseres Feeling. Doch die Bedingungen waren heftig, vor allem mit den Spurrillen und dem Schotter. Da konnte man schnell einen Fehler machen. Ilka hat einen guten Job gemacht. Platz sechs ist gut, aber um ehrlich zu sein, freue ich mich jetzt auf Mexiko und darauf, wieder auf Schotter zu fahren."
"Das war wahrscheinlich die härteste Schneerallye, die ich je gefahren bin", kommentiert Youngster Wilson. "Die Bedingungen waren wirklich schwierig, Grip und Untergrund haben dauernd gewechselt. Aber ich konnte auf Schnee und bei konstanten Bedingungen ganz gute Zeiten fahren. Vor allem am Samstagnachmittag hatte ich ein super Gefühl im Auto und konnte richtig pushen."