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Rallye-WM: Schweden

Harter Kampf zwischen Hirvonen und Loeb

Eine Bestzeit für Hirvonen, drei für Loeb. Der Ford-Pilot führt nur noch 4,2 Sekunden vor Loeb, dahinter Sordo und Latvala. Solberg/Minor auf Rang sechs.

Michael Noir Trawniczek

Bei Sonnenschein und Temperaturen um die minus 20 Grad Celsius wurde der zweite Tag der Schweden-Rallye in Angriff genommen. Schon um 6 Uhr am Morgen wurden die 85 km Verbindungsfahrt von Karlstad nach Hagfors aufgenommen, nach einem 15-minütigen Service stand die erste Wertungsprüfung auf dem Programm, die 24,63 km lange SP 9 „Vargasen“.

Rallye-Leader Mikko Hirvonen konnte erneut die schnellste Zeit markieren und somit seinen Vorsprung auf Sébastien Loeb auf 10,8 Sekunden erhöhen. Loeb schüttelte den Kopf: „Es ist wie gestern – Mikko fährt sehr schnell und ich weiß nicht, warum das so ist.“

Trotz einer beschlagenen Windschutzscheibe konnte Marcus Grönholm auf SP 9 die fünftschnellste Zeit markieren, in der Gesamtwertung jedoch verweilt der zweifache Weltmeister weit hinten, schließlich hat er gestern aufgrund eines Elektronikproblems rund zwölf Minuten verloren.

Citroen Junior Sébastien Ogier kam ohne Heckflügel ins Ziel und erklärte: „Ich weiß nicht, wo das passiert ist, aber ich denke, dass sich das Heck des C4 sehr bewegt hat. Das ist natürlich ein großes Pech, bei all den Highspeed-Passagen, die noch kommen.“

Henning Solberg und Ilka Minor konnten die siebtschnellste Zeit markieren und so ihren sechsten Gesamtrang halten.

SP 10: Loeb schlägt zurück

Auf der 14,23 km langen SP 10 „Sagen“ schlug dann der regierende Weltmeister zurück. Mit seiner Bestzeit konnte er Hirvonen 3,9 Sekunden abknöpfen. Loeb erklärte, warum er plötzlich wieder an der Spitze lag: „Diese Prüfung war wirklich wunderschön, ich hatte viel Freude, sie ist schön weit mit einer guten Fahrbahnoberfläche – ich bin sehr froh, liege aber immer noch hinter Mikko zurück.“

Hirvonen gab zu Protokoll: „Das war diesmal keine so gute Fahrt, aber es ist okay. Wir sind an einer Schneebank angeschlagen, was den vorderen Dämpfer zerstört hat, was aber kein Problem darstellt. Die Prüfung war sehr rutschig – vielleicht ist sie für nachfolgenden Jungs dann besser.“

Tatsächlich konnte Marcus Grönholm mit einer zweitschnellsten Zeit aufzeigen, dem Stobart Ford-Piloten fehlten lediglich 3,7 Sekunden auf Loeb.

Henning Solberg und Ilka Minor markierten die gute fünftschnellste Zeit, mit einem Rückstand von nur 8,9 Sekunden.

Auf die Gesamtwertung hatte all das keinen Einfluss, die Top 10 blieben unverändert.

SP 11: Und wieder Loeb

Auch auf der 18,15 km langen SP 10 „Fredriksberg“ konnte Loeb die Bestzeit in den Schnee stanzen – allerdings blieb Hirvonen nur zwei Zehntelsekunden hinter dem Citroen-Piloten zurück.

Auf dem 1,9 km kurzen Hagfors Sprint konnte Loeb eine weitere Bestzeit markieren und Hirvonen sogar 2,5 Sekunden abknöpfen. Somit fehlen Loeb nur noch 4,2 Sekunden auf Hirvonen.

Auf Rang drei bleibt weiter Dani Sordo im zweiten Werks-Citroen, der Spanier weist einen Rückstand von 35,9 Sekunden auf. Jari Matti Latvala, der zweite Werkspilot von Ford, liegt 21,2 Sekunden hinter dem Spanier auf Rang vier.

Mit bereits rund zwei Minuten Rückstand folgt Citroen Junior Sébastien Ogier auf einem einsamen fünften Platz. Ogier klagte nach SP 10: „Der Wagen liegt nicht besonders gut.“

Minor: "Keinerlei Probleme"

Ebenso einsam ist der sechste Gesamtrang von Henning Solberg und Ilka Minor. Dem Stobart-Duo fehlt beinahe eine Minute auf Ogier, obschon Solberg einen Fehler beklagte: „Ich bin im Grunde sehr zufrieden – aber ich habe eine Abzweigung verpasst, was meine Schuld war, denn ich hatte den falschen Gang drinnen.“ Zittern müssen der Norweger und die Kärntnerin jedoch nicht um diesen sechsten Rang: Adapta Subaru-Pilot Mads Östberg liegt rund 1,5 Minuten hinter dem Duo zurück auf Rang sieben.

Gegenüber dem WRC-Radio erklärte Ilka Minor im Anschluss an den Hagfors-Sprint: "Wir haben eine gute Zeit gemeinsam, und es funktioniert gut. Wir haben zu Englisch gewechselt und auch das hat prima geklappt. Wir wollen heuer um ein Podest kämpfen, was angesichts der starken Werkspiloten nicht leicht sein wird. Aber wir wollen es probieren. Im Moment haben wir keinerlei Probleme."

Der Ex-Weltmeister der Formel 1, Kimi Räikkönen markierte auf den Prüfungen 9 und 11 jeweils die elftschnellste Zeit und erklärte im Zielraum von SP 11: „Die vorletzte SP war gut, bis ich in einer Haarnadel in eine Schneebank gerutscht bin, die letzte SP war dann ganz in Ordnung.“

SWRC & PWRC

Auf den Rängen acht bis zehn liegen Stobart Ford-Pilot Matthew Wilson sowie die Führenden der neuen SWRC, Skoda Fabia S2000-Pilot P. G. Andersson und Janne Tuohino im neuen Ford Fiesta S2000. Dem Finnen fehlt bereits mehr als eine Minute auf Andersson. Sein Markenkollege Martin Prokop liegt als Dritter bereits fast zwei Minuten zurück, Red Bull Rallye Team-Pilot Patrik Sandell belegt einen recht einsamen vierten Platz.

In der PWRC sind nur noch fünf Piloten gereiht. Es führt Patrik Flodin vor Anders Gröndal und Martin Semerad. Warum Hermann Gaßner junior nicht in der PWRC gewertet wird, bleibt ein Rätsel. Der Red Bull-Pilot belegte nach SP 10 den 34. Gesamtrang und würde somit auch keine entscheidende Rolle im Kampf um den PWRC-Sieg spielen.

Am Nachmittag werden die drei Wertungsprüfungen ein zweites Mal befahren, danach folgt erneut der Hagfors Sprint.



Nach SP 12

 1.  Mikko Hirvonen      Ford     1:41:15.4
 2.  Sébastien Loeb      Citroen      + 4.2
 3.  Dani Sordo          Citroen     + 35.9
 4.  Jari-Matti Latvala  Ford        + 57.1
 5.  Sébastien Ogier     Citroen   + 1:59.5
 6.  Solberg/Minor       Ford      + 2:57.9
 7.  Mads Östberg        Subaru    + 4:34.5
 8.  Matthew Wilson      Ford      + 4:43.2
 9.  P. G. Andersson     Skoda     + 6:50.0
10.  Andreas Mikkelsen   Ford      + 7:48.8

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