Rallye-WM: Schweden | 08.02.2010
Titelverteidigung als Ziel
Das Citroen-Team tritt zur Verteidigung beider WM-Titel an, Speerspitze ist einmal mehr Sebastien Loeb, gespannt ist die Fachwelt auf Kimi Räikkönen.
Nach der dreimonatigen Winterpause heulen die Motoren in der Rallye-Weltmeisterschaft WRC wieder auf. Kommende Woche beginnt mit der Rallye Schweden (11. bis 14. Februar) die WRC-Saison 2010. Im Citroën-Werksteam sind die Ziele klar: Sébastien Loeb will seinen siebten Weltmeistertitel in Folge holen, Daniel Sordo soll dazu beitragen, dass die Franzsoen zum sechsten Mal Markenweltmeister werden.
Beim Auftakt in Schweden selbst sieht sich Citroën jedoch noch nicht in der Favoritenrolle. Die winterlichen Pisten rund um Karlstadt kommen eher den Skandinaviern entgegen, auch wenn Loeb 2004 in Schweden seinen ersten Sieg bei einer Nicht-Asphaltrallye holte und 2009 auch die Rallye Norwegen für sich entscheiden konnte.
"Ich starte gern mit dieser Rallye in die Saison, aber es sieht so aus, als ob die Bedingungen sehr schwierig sein werden", blickt Loeb voraus. "Man muss einfach auf der Straße bleiben, was aber auch nicht so einfach ist, wie wir 2008 gesehen haben. Mein einziges Ziel ist, einen weiteren Weltmeistertitel zu holen. Aber der Verlauf der vergangenen Saison hat gezeigt, dass man seine Hennen erst zählen sollte, wenn sie im Stall sind."
Teamkollege Sordo hat anders als Loeb in diesem Jahr bereits eine Rallye bestritten. Um sich auf Schweden einzustimmen, nahm er am vergangenen Wochenende an der Acrtic-Rallye in Lappland teil - und gewann sie: "Das war sehr gut für mein Selbstbewusstsein. Auch wenn ich dort keine wirklichen Gegner hatte, gibt es doch nichts Besseres als einen Wettbewerb, um in seinen Rhtythmus zu finden und die Reflexe wieder zu spüren. Die Route war ähnlich wie in Schweden, also fühle ich mich absolut gerüstet."
An Sordos Saisonzielen hat sich nichts geändert: Er will Citroën wieder zum Markentitel verhelfen. "Man muss schnell sein, konstant und bei jeder Rallye so viele Punkte wie möglich holen. Das wird auch 2010 so sein, aber ich will noch ein bisschen mehr Gas geben", gibt er seine Strategie vor. Denn er hat noch ein anderes Ziel: "Ich bin wirklich entschlossen, in diesem Jahr meinen ersten WRC-Sieg zu holen. Ich weiß, dass ich das kann, egal ob bei einer der Asphaltrallyes oder bei Schotterläufen, die ich mag wie Mexiko, Neuseeland oder Portugal."
"Man ändert ein Siegerteam nicht, deshalb gehen wir 2010 mit derselben Crew wie die vergangenen Jahre an", sagt Citroën-Sportchef Olivier Quesnel. "Das letzte Jahr der World Rally Cars verspricht für die WRC toll zu werden - und für Citroën, das ein echtes Dreamteam hat. Die Fahrer der fünf C4 WRC sind allesamt schon Weltmeister: Sébastien Loeb, Dani Sordo, Sébastien Ogier, Kimi Räikkönen und Petter Solberg, der in seinem eigenen Tem fährt. Besser kann man es kaum machen!"
WM-Premiere für Kimi Räkkönen
Der frühere Formel-1-Weltmeister Kimi Räkkönen hat mit seinem Citroën C4 WRC bereits rund 600 Kilometer abgespult, bei Testfahrten und am vergangenen Wochenende bei der Arctic-Rallye in Lappland. "Ich bin jetzt richtig heiß darauf, dass die Rallye Schweden beginnt", bekennt der "Iceman". "Wir haben usn mit Citroën ganz gut auf diese Rallye vorbereitet. All die Kilometer, die ich schon abgespult habe, sorgen dafür, dass ich ohne spezielle Sorgen in diesen Lauf starten kann."
"Ich weiß jedoch, dass ich noch viel lernen und Erfahrung sammeln muss", fährt Räikkönen fort. "Mein Ziel ist einfach, mit dem Citroën C4 WRC mein Bestes zu geben. Meine Debütsaison in der WRC ist eine enorme Herausforderung. Aber jeder Pilot, der Motorsport auf einem gewissen Niveau bestreitet, behält seine Arbeitsweise bei und hat immer das Bedürfnis, sich selbst anzutreiben. Ich fühle mich jetzt für die Herausforderung gerüstet."
Räikkönens Teamkollege ist Sébastien Ogier. Der Juniorenweltmeister von 2008 geht in seine zweite Saison in der WRC und im Citroën-Junior-Team. Auch er kann kaum erwarten, dass es endlich wieder losgeht: "Es scheint schon sehr lange her zu sein, dass die Saison 2009 zu Ende gegangen ist!"
Der Franzose nahm Mitte Januar an der Rallye Monte Carlo teil und testete in der vergangenen Woche in der Nähe von Rovaniemi in Finnland. "Wir sind rund 200 Kilometer gefahren, um uns wieder an das Auto zu gewöhnen und um an der Abstimmung zu arbeiten", berichtet Ogier. "Mit dem Handling des Autos bin ich sehr zufrieden. Ich habe mich sehr schnell wieder wohl gefühlt und ich liebe es, bei diesen Bedingungen zu fahren."
Bei der Rallye Schweden tritt Ogier zum ersten Mal an. Er hofft aber, seine Erfahrungen von der Rallye Norwegen 2009 nutzen zu können. Und außerdem: "Ich gewöhne mich allmählich daran, Rallyes zum ersten Mal zu bestreiten", grinst Ogier. Er weiß, das ser im Schnee harte Gegner hat, "aber ich hoffe, dass wir gegen sie zeigen, was wir können. Unser Ziel für die erste Rallye des Jahres ist einfach, weitere Fortschritte zu machen."