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Rallye-WM: Sardinien

„Musste ständig attackieren und große Risiken eingehen!“

Als „Straßenfeger“ musste sich Loeb den Sieg hart erkämpfen, gab durchwegs Vollgas. Er habe nicht gedacht, dass es so funktionieren würde, gab er zu…

Die Rallye in Sardinien stand ganz im Zeichen von Sebastien Loeb. Der Weltmeister musste an allen drei Tagen als Erster auf die Strecke gehen und spielte den Straßenfeger. Normalerweise ist diese Position immer ein Nachteil, doch auf der Mittelmeerinsel gab der Franzose Gas, spielte keine Taktikspiele und gewann von der Spitze aus seine insgesamt 64. Rallye. In der WM führt der Citroen-Pilot mit sieben Punkten Vorsprung auf Mikko Hirvonen (Ford).

"Zum ersten Mal haben wir es so gemacht und waren ständig an der Spitze. Am Ende wartete der Sieg auf uns", wird Loeb von der offiziellen WRC-Internetseite zitiert. "Beim Start der Rallye habe ich nicht gedacht, dass wir es so schaffen könnten. Nach dem ersten Tag wusste ich nicht, was weiter passieren würde. Ich habe erwartet, dass mich die Verfolger angreifen würden, aber Mikko hatte am Samstag ein Problem und wir haben uns eine gute Führung herausgefahren. Wir waren aber nicht in der Position, um Strategie anzuwenden. Wir mussten angreifen."

Zuletzt stand der Ausnahmekönner im Schatten seines jüngeren Teamkollegen Sebastien Ogier. Diesmal hat Loeb wieder die alte Hackordnung hergestellt. "Ich habe die Abstimmung seit Jordanien verändert, aber nicht hier. Ich habe die Straßen von Beginn an gesäubert, also gab es keinen Grund, irgendetwas zu ändern." Die Rolle des Straßenfegers war "sehr schwierig, denn ich musste ständig attackieren und große Risiken eingehen."

Viel wurde in der letzten Zeit über die Startposition bei Schotterrallyes diskutiert. Loeb beschreibt die Anforderungen folgendermaßen: "Speziell in den Bergabpassagen ist bremsen sehr schwierig, denn man bleibt nie stehen wenn man lenkt. Das Auto beginnt stark zu übersteuern. Man muss es ruhig halten, um auf der Linie zu bleiben. Es ist sehr schwierig und man muss sich auf die Bedingungen einstellen, denn am Auto kann man nicht viel machen."

"Es ist auch für die nachfolgenden Fahrzeuge eine ähnliche Situation. Sie putzen auch. Wir haben manchmal gesehen, dass die zweite Durchfahrt einer Prüfung nicht so schlimm ist, aber die kleinen Autos kommen nach uns und bringen den Schotter wieder zurück auf die Straßen. Man ist sich nie ganz sicher wo die Linien sind."

25 Punkte hat Loeb für seinen Sieg bekommen, aber in der abschließenden Powerstage musste er sich dem Ford-Duo geschlagen geben. Hirvonen holte sich drei Extrazähler, Jari-Matti Latvala zwei und Loeb einen. "Um ehrlich zu sein, als ich die Zeit von Jari-Matti gesehen habe, dachte ich nicht, dass drei Punkte möglich sind. Dann sah ich, dass Mikko noch schneller als Jari-Matti war und ich lag nur 13 Sekunden vor ihm."

"Ich musste einen guten Rhythmus fahren. Das hat mir geholfen zu attackieren. Ich habe mich gut gefühlt, aber mir ist ein Fehler in der Haarnadel unterlaufen. Mir wäre fast der Motor abgestorben, denn ich hätte im dritten statt im ersten Gang sein müssen", schildert Loeb sein Missgeschick. "Es war etwas dumm und ich habe eine oder zwei Sekunden verloren. Abgesehen davon war das Gefühl gut und ich habe einen Punkt erobert. Ich wollte keine großen Risiken eingehen."

Ogier im Pech

Teamkollege Ogier war lange im Kampf um das Podium verwickelt. Auf der vorletzten Sonderprüfung beschädigte der 27-Jährige die Radaufhängung an seinem DS3 und rettet noch den vierten Platz ins Ziel. "Ein kleiner Wegstein am Ausgang einer schnellen Kurve war nicht notiert. Das linke Hinterrad hat den Stein getroffen und die Aufhängung ist gebrochen. Ich bin stehen geblieben, weil ich dachte, dass wir einen Reifenschaden hatten."

"Wir konnten weiterfahren, haben aber eine Minute verloren. Es hätte schlimmer kommen können, denn wir haben nur einen Platz verloren", analysiert Ogier. "Wir haben unser Ziel, einen Platz auf dem Podest, nicht erreicht. Rang vier ist als Resultat nicht so schlecht. Im Vergleich zu den anderen Fahrern mangelt es mir bei dieser Rallye an Erfahrung. Ich habe mich nicht entspannt gefühlt, denn ich wollte unbedingt ins Ziel kommen, weil ich hier nie viel Glück hatte."

Ogier liegt hinter Hirvonen auf dem dritten WM-Rang. Sein Rückstand auf Loeb beträgt 19 Punkte. In der Herstellerwertung führt Citroen 17 Zähler vor Ford.

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