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Rallye-WM: Spanien

Mit Reifenpoker bei der Powerstage abgeräumt

Auch wenn sich Dani Sordo bei der Heimrallye ein Podium erhofft hat – mit den Plätzen vier und fünf konnte Mini auch in Spanien beeindrucken.

Fotos: BMW/Mini, Photo4

Nach der letzten Wertungsprüfung bei der Rallye RACC – Rallye Spanien hatte das Mini WRC Team gleich mehrere Gründe zum Feiern: Dani Sordo (ES) und Carlos del Barrio (ES) sowie Kris Meeke (GB) und Paul Nagle (IR) belegten beim fünften Auftritt der Mannschaft in der FIA World Rally Championship die Plätze vier und fünf.

Auf der letzten Prüfung, der so genannten „Power Stage“, kamen die beiden Mini Crews auf den Positionen eins und zwei ins Ziel und sicherten sich damit zusätzliche WM-Punkte. Während Sordo bei seinem Heimspiel im Gesamtklassement vor Meeke lag, war es auf der 18. Prüfung der Nordire, dem die schnellste Zeit gelang. Erstmals sammelte Meeke in Spanien WM-Punkte.

Großen Anteil am erfolgreichen Ausklang der Rallye hatte die Reifenwahl des Mini WRC Teams im Verlauf des Schlusstags. Die Wetterprognose des Teams sagte Regenfälle voraus, so dass Sordo und Meeke – anders als die weiteren Werkspiloten im Feld – ihre Reifenwahl darauf ausrichteten.

Beide Crews verließen den Zwischenstopp in Salou (ES) mit jeweils zwei weichen Reifen auf der rechten Fahrzeugseite und zwei harten Reifen auf der linken Seite sowie zwei weichen Ersatzreifen. Auf den beiden folgenden Asphalt-Prüfungen, die bei trockenen Bedingungen ausgetragen wurden, erwies sich diese Wahl noch als Nachteil.

Als dann aber zu Beginn der letzten „Coll de la Teixeta“-Prüfung der Regen kam, waren die Mini Piloten im Vorteil, so dass Meeke, Sordo und Mini Privatfahrer Daniel Oliveira auf den Plätzen eins, zwei und vier ins Ziel fuhren. Drittschnellster Fahrer auf der „Power Stage“ war Sébastien Loeb (FR), der für Citroën damit den Gewinn des Herstellertitels 2011 perfekt machte.

Dave Wilcock (Technischer Direktor): „Wir hatten uns natürlich vorgenommen, unsere Positionen zu verteidigen und Sébastien Ogier hinter uns zu halten. Auf der Vormittags-Schleife handelte sich Dani auf einer der Prüfungen einen Reifenschaden ein und verlor dadurch 25 Sekunden. So wurde es noch enger. Für die zweite Schleife gab es keine eindeutige Wettervorhersage. Wir hatten bei der Strategie also die freie Auswahl."

"Untereinander wussten die Teams nicht, für welche Reifenoption sich der jeweils andere entschieden hatte. Wir gingen davon aus, dass es kurz nach Halbzeit der Schleife anfangen würde zu regnen. Deshalb entschieden wir uns für die aus unserer Sicht sicherste Variante und setzten auf vier weiche und zwei harte Reifen. Für die erste Prüfung war diese Wahl noch falsch. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir, dass Ford mit fünf harten Reifen unterwegs war und Citroën auf vier harte und zwei weiche gesetzt hatte."

"Sie gingen also davon aus, dass es trocken bleiben würde. Nach dem ersten Teilstück mussten wir einen Rückschlag hinnehmen, was die Zeiten anging. Denn unsere Reifen passten einfach noch nicht. Zu Beginn der zweiten Prüfung wurde Ogier von seinem Motor im Stich gelassen, was für uns natürlich eine gute Nachricht war. Und dann erwies sich auch noch unsere Wettervorhersage als korrekt: Kurz vor dem Start der Power Stage setzte der Regen ein."

"Genau zum richtigen Zeitpunkt hatten wir damit die richtigen Reifen. Mit großem Abstand konnten wir uns die Plätze eins und zwei sichern. Die fünf zusätzlichen WM-Punkte für diese Prüfung nehmen wir gerne mit. Ein großes Lob geht an Michelin. Die Reifen waren wieder einmal äußerst haltbar. Sogar auf den trockenen Abschnitten funktionierte der weiche Reifen noch relativ gut. Das war absolut beeindruckend.“

Dani Sordo (Mini John Cooper Works WRC Nr. 37): „Der vierte Platz geht in Ordnung. Allerdings haben wir auf den Schotter-Prüfungen am ersten Tag einfach eine Menge Zeit verloren. Heute hatten wir gehofft, dass der Regen ein kleines bisschen früher kommen würde."

"Für die ersten beiden Prüfungen lagen wir deshalb bei der Reifenwahl daneben. Auf dem letzten Teilstück hat dann aber alles perfekt gepasst. Es hat Spaß gemacht, obwohl es in einigen Passagen etwas rutschig war. Ich hätte es bei meiner Heim-Rallye natürlich gerne noch auf das Podium geschafft. Aber diesmal sollte es nicht sein.“

Kris Meeke (Mini John Cooper Works WRC Nr. 52): „Das war für mich der perfekte Abschluss dieser Rallye. Ich wusste, dass wir gut in die letzte Prüfung gestartet waren. Allerdings beging ich im letzten Kreisel einen Fehler. Beim Service vor der zweiten Schleife hatte mir meine Ingenieurin Teena (Gade) noch gesagt, ich solle kein Risiko eingehen und einfach nur ins Ziel kommen."

"Das hat mich frustriert. Ich wollte es schnell angehen lassen und die Power Stage zum ersten Mal richtig genießen. Auf den gleichen Reifen schneller als Dani gewesen zu sein, noch dazu bei seinem Heimspiel, ist etwas Besonderes für mich. Auf die gesamte Rallye gesehen habe ich noch nicht genügend Erfahrung, um es mit den anderen Jungs aufnehmen zu können. Dieses Ergebnis zeigt aber, wo wir stehen können, wenn wir wissen, wo es lang geht.“

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