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ERC: Barum-Rallye

Die „Formel Austria“ in Zlin

Beim ERC-Highlight in Zlin starten zahlreiche Österreicher – motorline.cc stellt sie vor: Stohl-Pilot Arai, Danzinger, Neubauer und einige mehr…

Michael Noir Trawniczek

Die Barum-Rallye im tschechischen Zlin ist ein Highlight im Kalender der Rallye-Europameisterschaft (ERC) – und auch diesmal, bei der 42. Ausgabe der Rallye, sind wieder einige Österreicher am Start. motorline.cc stellt die Teams mit Österreich-Bezug vor.

Stnr. 11 Toshihiro Arai/Anthony McLoughlin (Stohl Racing Subaru Impreza STI R4)

Eigentlich war Andi Aigner für diesen Event vorgesehen, doch das in Großenzersdorf ansässige Team von Manfred Stohl hat relativ kurzfristig umdisponiert.

Am Steuer des Subaru Impreza WRC STI R4 wird der Japaner Toshihiro Arai sitzen, der wieder im Production Cup antreten wird – zuletzt, bei der Sibiu Rallye, konnte Arai als Gesamt-Dritter die Cup-Wertung gewinnen.

Im Gegensatz zu Aigner hat Arai jedoch so gut wie keine Chance mehr auf den Gesamtsieg im Production Cup. Auf diesen ist weiterhin Aigner angesetzt, er startet in Kroatien, Sanremo und beim ERC-Finale in der Schweiz.

„Das sollte uns eine gute Chance geben, den Gesamtsieg einzufahren“, sagt Aigner. Freilich wäre er gern in Zlin gefahren, gibt Aigner offen zu, er wird die Rallye im Internet verfolgen: „Ich werde von daheim aus das Live Timing studieren.“

Besonderes Augenmerk gilt dabei dem Lokalmatador Jaroslav Orsak in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX R4, der in der Production Cup-Tabelle zwölf Zähler hinter Aigner liegt. Ebenfalls am Start ist Germain Bonnefis, der im werksseitig eingesetzten Renault Megane RS mit 25 Punkten Rückstand auf Rang drei der Cup-Tabelle liegt.

Stnr. 28 Martin Fischerlehner/Markus Seifried (Esprit Sport Mitsubishi Lancer Evo IX)

Auf Vermittlung von Eddy Schlager wird Martin Fischerlehner einen vom tschechischen Esprit Sport-Team eingesetzten Mitsubishi Lancer Evo IX pilotieren.

Fischerlehner bestreitet seit 2003 vereinzelte Rallye-Einsätze. Der 37-Jährige konnte bei der Waldviertel-Rallye 2003 in einem alten Audi Quattro gleich einmal den Gruppensieg einfahren. Danach konnte er des Öfteren mit einem alten Evo V bei seinem Heim-Event, der Jännerrallye aufzeigen. Bei der Waldviertel-Rallye 2012 gelang ihm damit der zwölfte Gesamtrang.

Bei der Jännerrallye 2013 saß er zum ersten Mal in einem neuen Evo IX und lag damit am ersten Tag auf dem verheißungsvollen elften Gesamtrang – doch am Samstag rutschte er von der Strecke und musste mit gebrochener Spurstange aufgeben.

Eddy Schlager war dennoch voll des Lobes: „Sein erster Rallyetag war sensationell. Fischi war klar auf Kurs in die Top 10 des Gesamtklassements.“ Jetzt hat Schlager dafür gesorgt, dass Fischerlehner in Zlin sein ERC-Debüt geben kann…

Stnr. 39 Hannes Danzinger/Kathi Wüstenhagen (Schlager Renault Clio R3)

Eine wichtige Rolle nehmen die Österreicher im 2WD-Cup der ERC ein. Hannes Danzinger konnte bereits im Vorjahr im Schlager Renault Clio R3 auf sich aufmerksam machen – heuer konnte er beim Saisonauftakt in Freistadt einen fulminanten 2WD-Sieg feiern und somit den 2WD-Cup der ERC anführen.

Doch bei den Einsätzen in Lettland und auf den Azoren waren der 30-jährige Danzinger und seine erfahrene Co-Pilotin Kathi Wüstenhagen nicht mit Glück gesegnet – auf den Azoren lagen die beiden in Führung, als Danzinger drei Prüfungen vor dem Ziel von der Strecke rutschte und mit gebrochener Radaufhängung aufgeben musste.

Im 2WD-Cup der ERC liegt Danzinger mit 50 Punkten hinter Zoltan Bessenyey (102 Punkte), Lukacs Kornel (69) und Stephane Lefebvre (55) auf Platz vier. Bessenyey und Kornel starten auch bei der Barum-Rallye, Lefebvre hingegen fehlt.

Bei seiner Generalprobe für die Barum-Rallye, die Hannes Danzinger zum ersten Mal in Angriff nimmt, bei seinem Gastauftritt beim ORM-Lauf in Weiz konnte der Böheimkirchner die 2WD-Wertung überlegen gewinnen und auch ein gutes Setup für die Barum-Rallye herausarbeiten.

Stnr. 43 Hermann Neubauer/Bernhard Ettel (Zellhofer Suzuki Swift S1600)

Bei seinen bislang drei ERC-Einsätzen in der Saison 2013 konnte Hermann Neubauer just bei jener Rallye, bei der er sich im Vorfeld eine Lebensmittelvergiftung zuzog, brillieren: Bei der Kanaren-Rallye ließ der Salzburger mit dem 3. Platz in der 2WD aufhorchen.

Zuletzt sorgte Neubauer bei seinem S2000-Debüt im Rahmen der Weiz-Rallye für Standing Ovations: Bei seinem ersten Einsatz im Stohl Peugeot 207 S2000 konnte er auf der ersten Sonderprüfung gleich einmal die Bestzeit in den Asphalt brennen.

Der hervorragende zweite Platz bei der Weiz-Rallye hat das Selbstvertrauen des 25-Jährigen mit Sicherheit weiter gestärkt. Nach der Barum-Rallye stehen für Neubauer, dessen Vorbild Sebastien Loeb heißt, noch die Sanremo-Rallye und das ERC-Finale in der Schweiz auf dem Programm.

Stnr. 50 Raffael Sulzinger/Jürgen Heigl (Renault Clio R3)

Jürgen Heigl zählt zu den aufstrebenden Co-Piloten des Landes. Zunächst auf dem „heißen Sitz“ von Michael Kogler unterwegs, erhielt er heuer von Andi Aigner das Angebot, seine ERC-Einsätze zu navigieren – so war auch Heigl als Aigner-Co für die Barum-Rallye vorgesehen. Nachdem das Stohl Racing Team umdisponiert hat, konnte Heigl dem Bayern Raffael Sulzinger zusagen, der in Zlin zum ersten Mal einen Renault Clio R3 pilotieren wird.

Der 28-jährige Raffael Sulzinger wechselte 2002 vom Kart- in den Rallyesport und konnte auf einem Ford Fiesta R2 bereits einige Erfolge einfahren. 2012 beispielsweise krönte er sich in Deutschland zum Rallye Junior Cup Meister, zum Vizemeister des Rallye Masters und zum Sieger der Division 5 des Rallye Masters.

Bei der Jännerrallye 2013 war er bereits mit Jürgen Heigl unterwegs, damals konnte er phasenweise sogar Danzinger im Clio R3 herausfordern. Aus diesem Grund traut ihm Heigl auch am kommenden Wochenende gute SP-Zeiten zu: „Raffael fuhr bereits in Freistadt mit dem R2 sehr stark – ich bin gespannt, wie wir uns mit dem R3 schlagen werden.“

Stnr. 73 Ewald Gartner/Gabi Ölsinger (Honda Civic Type R)

Hobby-Astronom Ewald Gartner ist ein Veteran der Rallyeszene, er betreibt seit 1983 aktiv Motorsport. Die Barum-Rallye ist dem Bankangestellten nicht unbekannt, bereits im Jahr 1991 fuhr er dort zum ersten Mal. 1993 konnte Gartner in Zlin mit der seligen Jutta Gebert in einem Suzuki Swift GTI den 23. Gesamtrang herausfahren.

Zuletzt legte Ewald Gartner eine dreijährige Rallye-Pause ein – bei der Barum-Rallye 2013 pilotiert er gemeinsam mit der erfahrenen Gabi Ölsinger einen Honda Civic Typ R. In seiner Klasse findet er vor allem tschechische Lokalmatadore als Konkurrenten vor.

Stnr. H14 Michi Schauer/Norbert Oberauer (O&O Racing BMW 318iS)

Im großen Feld der Historischen (6. Historic Star Rally/„Historic Free Rally“) starten auch Michi Schauer und Norbert Oberauer auf einem BMW 318 iS – der in Wien geborene Schauer begann bereits 1995 mit dem aktiven Motorsport, stieg ein Jahr später in den Rallyesport ein. 1997 wurde er im Fiat Cinqueccento Cup Vizemeister, 1999 Vize-Dieselstaatsmeister.

Nachdem er 2001 seine Pilotenlaufbahn beendet hatte, gründete er mit Nachbar und Freund Norbert Oberauer 2004 das O&O Racing Team – fortan nahmen die beiden an verschiedenen historischen Rallye-Events teil.

Stnr. H16 Johann Riedler/Peter Englbrecht (Audi 200 Quattro)

Johann Riedler, der sich auf Facebook auch „Käptn Iglo“ nennt, steuert im Feld der Historischen einen seltenen Audi 200 Quattro - ein Juwel, mit dem er seit einiger Zeit auf Europas Rallyepisten unterwegs ist und das er wohl unbeschädigt durch den Bewerb bringen möchte. Auf dem „heißen Sitz“ nimmt der Bayer Peter Englbrecht Platz.

Stnr. L44 Christian Mitterlehner/Christopher Kastner (Audi Coupe S2)

Im “Rally Legends Demonstration Drive” findet man ebenfalls ein österreichisches Team: Christian Mitterlehner und Christopher Kastner werden mit einem Audi Coupe S2 die Herzen der Rallyefans erfreuen – sie sind vom Rallye Club Perg und gehören zu den „Helden der Jännerrallye“.

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