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ERC: Kroatien-Rallye

„Platz zwei ist Wahnsinn“

Andi Aigner blickt zurück auf eine schwierige Kroatien-Rallye, bei der er als Gesamt-Zweiter den Sieg im Production Cup erringen konnte.

Fotos: ERC, Daniel Fessl

Ein annähernd perfektes Wochenende erlebten Andreas Aigner und seine Co-Pilotin Barbara Watzl bei der zur FIA Rallye Europameisterschaft (ERC) zählenden Kroatien Rallye: Der 29-jährige Steirer bewies bei wechselnden Wetterbedingungen auf den rutschigen Asphaltstraßen rund um die Küstenstadt Poreč in Istrien optimales Gespür für den richtigen Reifen und führte bis zur sechsten Sonderprüfung sogar in der Gesamtwertung.

Dass am Ende mit dem frischgebackenen Europameister und Skoda-Werksfahrer Jan Kopecky nur ein einziger der weitaus stärkeren S2000-Boliden vor ihm ins Ziel kam ist ebenso sensationell wie das Punktemaximum von 39 Zählern, mit dem sich der Pilot des Subaru Impreza R4 STI von Stohl Racing auch die Gesamtwertung im ERC Production Cup zurückholte. Bereits in zwei Wochen bei der San Remo-Rallye hat Österreichs Rallye-Aushängeschild nun die Chance, im Kampf um den Europameistertitel vorentscheidend zu punkten.

Die Leistung von Andreas Aigner und seiner Co-Pilotin Barbara Watzl bei der 40. Auflage der Kroatien-Rallye war ohne Übertreibung eine Sternstunde für den Rallyesport in Österreich: Mit Bestzeiten auf den völlig verregneten Sonderprüfungen 2 und 3 gegen die versammelte Konkurrenz der überlegenen S2000- Boliden bewies der P-WRC-Weltmeister von 2008 nicht nur wieder einmal sein Ausnahmetalent, sondern auch unglaublich viel Gespür für die richtigen Reifen im passenden Augenblick.

Dabei war der 29-jährige Steirer mit Rücksicht auf seine EM-Titelchancen noch nicht einmal mit letztem Risiko unterwegs, ganz im Gegenteil: „Ich bin eher locker gefahren und habe mich sogar gewundert, dass wir am Ende so weit vorne sind.“

Dass kalkuliertes Risiko bei der wie erwartet selektiven Kroatien-Rallye die richtige Strategie war, zeigt der Beinahe-Ausfall von Sieger Jan Kopecky, der bei einer Dorfdurchfahrt um ein Haar noch den Sieg hergeschenkt hätte. „Die wechselnden Bedingungen und die unterschiedlichen Beläge haben es unglaublich schwer gemacht, in den Rhythmus zu kommen. Stellenweise war der Asphalt glatt wie Eis, ohne dass man meinen Unterschied ausmachen konnte. Umso mehr freut es mich, dass wir pro Kilometer weniger als eine Sekunde auf den schnellsten S2000 verloren haben“, zog Andreas Aigner zufrieden Bilanz.

Nach 14 Sonderprüfungen bzw. 239,12 Kilometer lag Aigner weniger als zwei Minuten hinter dem Skoda-Werkspiloten und frischgebackenen Europameister.

Spannend wurde es im Duell um den Sieg im Production Cup, nachdem der Deutsche Hermann Gassner jun. und seine österreichische Co-Pilotin Ursula Mayerhofer zwischenzeitlich bis auf 0,7 Sekunden an das Duo Aigner/Watzl herangekommen waren.

Entscheidund war schließlich erneut die Reifenwahl: Während Gassner auf Trockenreifen setzte, entschied sich Aigner, die weiche Reifenmischung auf den Stohl Racing-Subaru zu montieren. In der Folge büßte Gassner auf der verregneten „Butoniga“-Prüfung prompt zehn Sekunden auf Aigner ein, auf der rutschigen „Buzet“-Prüfung folgte eine weitere 12-Sekunden-Packung. Auf der 30 Kilometer langen „Salteria“-Königsetappe verlor der Österreicher bei trockener Fahrbahn nur 9,4 Sekunden, bei der abschließenden Zuschauerprüfung machte er dann alles fix.

„Platz zwei in der Gesamtwertung bei so einer schweren Rallye ist Wahnsinn, ebenso wie die 39 Punkte für die Europameisterschaftswertung“, freute sich Andreas Aigner über einen seiner größten Karriere-Erfolge. Bei zwei verbleibenden Rallyes führt Andreas Aigner nun mit 138 Punkten in der Production Cup Wertung, 21 Zähler vor dem Tschechen Jaroslav Orsák.

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