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WRC: Mexiko-Rallye 2013

Ogier und VW eine Klasse für sich

Sebastien Ogier dominierte in Mexiko wie „einst“ Sebastien Loeb – Volkswagen Motorsport bejubelt einen überlegenen Sieg des Franzosen.

16 Prüfungsbestzeiten, viereinhalb Minuten Vorsprung: Sebastien Ogier hat mit dem Volkswagen Polo R WRC den dritten Saisonlauf der FIA Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gewonnen.

Höhe, Hitze, hunderttausende Fans - gemeinsam mit seinem Beifahrer Julien Ingrassia dominierte Ogier die Rallye Mexiko von Beginn an und feierte damit den zweiten Saisonsieg nach dem Gewinn der Rallye Schweden.

Bis auf sieben der insgesamt 23 Wertungsprüfungen entschied das Volkswagen Duo alle weiteren für sich und bewies in seiner Schnelligkeit eine enorme Konstanz.

Dank Ogier-Faktor rangierte der Polo R WRC mit der Startnummer 8 stets unter den besten Vier der Prüfungszeiten. Als Tüpfelchen auf dem i sicherte sich Ogier die Bestzeit in der sogenannten Power Stage und damit drei weitere Zähler in der Rallye-WM-Wertung.

"Was für ein fantastisches Gefühl. Der Polo R WRC war in jeder Minute der Rallye Mexiko perfekt. Dafür kann man dem Team nur danken", freut sich Ogier. "Dieser Sieg bei unserer Schotter-Premiere ist etwas ganz Besonderes, wird immer in meinem Herzen sein und heute Abend ganz sicher ausführlich gefeiert."

"Wir nehmen jeden Sieg, wie er kommt"

"Wir nehmen jeden Sieg, wie er kommt. Heute morgen auf der ersten Wertungsprüfung habe ich es extrem vorsichtig angehen lassen und jeden Stein umkurvt. Doch ab der Mitte habe ich wieder Gas gegeben. Natürlich haben wir jetzt einen großen Vorsprung in der WM. Aber es sind immer noch zehn Rallyes zu fahren."

Mit Temperaturen um die 30-Grad-Marke zählt die "Mexiko" nicht nur sportlich zu den heißesten Rallyes der WM-Saison. Das Streckenprofil mit langen Abfahrten aus großer Höhe sowie die Hitze bringen nicht nur die Bremsflüssigkeit zum Kochen - sie verlangen auch vom Fahrer selbst alles ab.

Der Volkswagen Polo R WRC bewies auch bei diesen Bedingungen Standfestigkeit, die Volkswagen Fahrer absolute Fitness. Die Rallye Mexiko führte rund um die Städte Leon, Guanajuato und Silao durch Zentralmexiko. Der Charakter der Prüfungen wurde geprägt von feinem Schotter und staubigen Passagen. Die 23 WPs führten auf Höhenlagen zwischen 2.671 und 1.795 Meter über Normalnull über insgesamt 394,88 Prüfungskilometer.

Wertungsprüfungen auf knapp 2.700 Metern über Normalnull bringen bis zu 30 Prozent Leistungsverlust. Die Volkswagen Ingenieure bereiteten sich akribisch auf die besondere Aufgabe vor und passten den 315 PS starken Motor des Polo R WRC an die Höhenlage der Wertungsprüfungen an.

Damit bewies die Motorsport-Abteilung die Leistungsfähigkeit von Volkswagen Motoren an einem besonderen Ort. Unmittelbar in der Nähe der Wertungsprüfungen eröffnete Volkswagen Mitte Janaur 2013 in Silao sein 100. Werk im Konzern. Dort werden vorwiegend Motoren für den amerikanischen Markt produziert.

Latvala gab nach Pech nicht auf

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila im zweiten Polo R WRC bewiesen ebenfalls ihre fahrerische Stärke. Nachdem sie am zweiten Rallye-Tag nach wenigen Metern mit viel Pech das Auto abstellen mussten, kehrten sie mit einem Start unter Rally-2-Reglement am Samstag und Sonntag eindrucksvoll zurück. Sechs von zehn möglichen Top-3-Zeiten gingen am dritten und vierten Tag an die beiden Finnen im Polo R WRC mit der Startnummer 7.

Das Meisterstück lieferte Latvala auf der Power Stage ab: Als Dritter sammelte er einen Zusatzpunkt für die Rallye-WM - obwohl er den Nachteil ausgleichen musste, als Erster auf die verschmutzte Strecke zu gehen.

"Gleich zu Beginn der Rallye sah es nicht gut für uns aus, denn wir mussten auf den ersten Metern am Freitag mit einem Aufhängungsschaden aufgeben, nachdem wir einen Stein getroffen hatten. Danach haben wir ein paar Dinge mit dem Auto probiert und ich habe an meinem Fahrstil gearbeitet", berichtet Latvala. "Am Ende der Rallye habe ich mich so wohl wie noch nie im Polo gefühlt. Jetzt verstehe ich das Fahrverhalten besser. Daraus ziehe ich viel Motivation für Portugal. In der Power Stage noch einen Punkt geholt zu haben, ist natürlich ein versöhnlicher Abschluss für mich."

Der Sieg bei der Rallye Mexiko ist ein Sieg der gesamten Volkswagen-Mannschaft. Ingenieure, Mechaniker, Logistiker - bei der dritten Rallye der Saison mit dem Polo R WRC griff bei Volkswagen jedes Rädchen perfekt ineinander. Die acht per Reglement zeitlich begrenzten Service-Einsätze des Teams verliefen stets wie in einer perfekt einstudierten Choreographie und sorgten dabei für perfektes Material für Ogier und Latvala.

VW bejubelt Teamerfolg

"Um ehrlich zu sein: Einen solchen Erfolg bei unserer allerersten Schotter-Rallye mit dem Polo R WRC hätten wir im Traum nicht erwartet", merkt Volkswagen Motorsport-Direktor Jost Capito an. "Wir haben uns akribisch auf die Rallye-WM vorbereitet und auch vor der Rallye Mexiko nichts dem Zufall überlassen. Der Sieg in Mexiko ist deshalb ein Erfolg des gesamten Teams, das an diesem Wochenende perfekt zusammengearbeitet hat. Nicht nur vor Ort, sondern ganz besonders auch daheim in Hannover und Wolfsburg."

"Die fahrerische Leistung von Sebastien kann man gar nicht hoch genug einschätzen: Der Ogier-Faktor hat den Ausschlag gegeben, dass wir hier von Beginn an um den Sieg gefahren sind. Hut ab. Jari-Matti steht dieser Leistung in nichts nach. Er hatte gleich zu Beginn der Rallye großes Pech, sich aber auf eindrucksvolle Weise zurückgekämpft und sich dafür mit dem WM-Zähler in der Power Stage belohnt. Auch dafür: Hut ab. Sein Aufhängungsschaden hat uns gezeigt, dass wir mit dem Polo R WRC noch besser werden können."

Und da war dann außerdem noch der einzige Rückschlag des Sebastien Ogier während der Rallye Mexiko. Ausgerechnet auf dem Weg zum Siegerpodium übersah der Mexiko-Sieger ein nur halb geöffnetes Rolltor und zog sich oberhalb des linken Auges eine Schnittwunde zu. Sowohl der Volkswagen Teamarzt Jan Ole Eilers als auch sein Amtskollege von Citroen Philipe Dury versorgten den Cut sofort. Ogier kam mit ein paar Minuten Verspätung zur Siegerehrung.

Der kommende, vierte Lauf zur FIA Rallye-Weltmeisterschaft 2013 wird vom 11.-14. April 2013 in Portugal ausgetragen. Volkswagen setzt dann neben jenen Polo R WRC für Latvala und Ogier einen dritten für Andreas Mikkelsen ein.

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