
Rallye-WM: Analyse | 11.08.2018
Ogier fordert von M-Sport mehr Tempo
Aerodynamik-Updates und neue Stoßdämpfer haben Sébastien Ogier zuletzt nicht vorangebracht – der Franzose beklagt fehlendes Tempo.
Sébastien Ogier fordert von seinem Team deutliche Verbesserungen am Ford Fiesta WRC, will er eine Chance haben, seinen Fahrertitel in der Rallye-WM zu verteidigen. Zuletzt in Finnland konnte Ogier den Rückstand auf seinen WM-Rivalen Thierry Neuville (Hyundai) zwar verkürzen, doch angesichts des neunten Platzes des Belgiers waren die sechs Punkte, die Ogier aufholte, eher bescheiden.
Im Vorjahr hatten dort nach Ogiers frühem Ausfall seine Teamkollegen Elfyn Evans und Teemu Suninen immerhin vier Sonderprüfungen gewonnen. Heuer kam M-Sport lediglich auf eine Bestzeit – durch Ogier auf einer wenig repräsentativen Show-SP. "Ich muss sehr kämpfen, um das Auto auf der Straße zu halten. Vielleicht müssen wir uns den Grip anschauen", machte er eine Schwachstelle aus. "Beim Toyota sieht es einfacher aus. Er ist stabiler und hat in den Kurven mehr Grip."
Ein ernüchterndes Fazit angesichts der Anstrengungen, die M-Sport zuletzt unternommen hatte. Ogiers Auto war mit einer grundlegend überarbeiteten Heckpartie ausgestattet worden, die aber nach Einschätzung des amtierenden Weltmeisters nicht der große Wurf war: "Die Aerodynamik scheint nicht viel zu helfen." Auch der Wechsel der Stoßdämpfermarke sei kein Fortschritt gewesen. "Es ist egal, welchen Dämpfer ich benutze, das ändert nichts. Unser Problem hat nichts mit dem Dämpfer zu tun", sagte Ogier.
Während sein Fahrer angesichts von 21 Punkten Rückstand bei noch fünf zu fahrenden Rallyes seine Felle offenbar schon ein bisschen davonschwimmen sieht, mahnte Teamchef Malcolm Wilson zur Ruhe. "Was wir nicht tun werden, ist in Panik zu verfallen. Dazu gibt es keinen Anlass", sagte er. Grundsätzlich stimmte er Ogiers Forderungen aber zu: "Wir wollen mit scharfen Waffen kämpfen und sind bereit, daran zu arbeiten. Es stehen Testfahrten an."