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ERC/ORM: Jännerrallye 2014

Startnummernpoker am Freitag

Warum wählte Kubica Startnummer zwölf? Warum zeigte sich Baumschlager überrascht? Wie ist Harrach einzuschätzen? Wie geht es Aigner im S2000?

Michael Noir Trawniczek
Foto: Daniel Fessl/www.motorline.cc

„Es ist eine Nummer, die mir gefällt – mehr ist da nicht“, sagte Robert Kubica, der als Schnellster des Qualifyings als erster Pilot seine Startposition wählen durfte und überraschend den zwölften und damit letzten Startplatz der Prioritätsfahrer wählte.

In der Pressekonferenz erklärte Kubica: „In erster Linie sind wir hier, um für die WM in Monte Carlo zu testen. Darauf werde ich meine ganze Konzentration legen. Aber was ich gesehen habe, ist die Rallye enorm schnell und wirklich schwierig zu fahren. Ich freue mich drauf.“

Sein Lotos-Teamkollege Kajetan Kajetanowicz war als Zweitschnellster der nächste Pilot, der seine Startposition wählen durfte, er wählte die Nummer sechs. Mit einer solchen Nummer hätte Raimund Baumschlager auch im Fall von Kubica gerechnet, der Rosenauer wählte seinerseits die Nummer sieben und erklärte: „Ich habe die Nummer sieben genommen, weil sie noch da war - denn Robert Kubica hat sich überraschend für den zwölften Startplatz entschieden. Ich habe geglaubt, dass er von sechs bis acht zuschlagen wird. Ich bin sehr zufrieden und spekuliere damit, dass die sechs Autos vor mir die Bremspunkte aufkratzen und es mir ein wenig leichter machen.“

„Schnellste Jännerrallye aller Zeiten“

In der Pressekonferenz fügte Baumschlager hinzu: „Ich habe schon einmal gesagt, dass heuer eine der schnellsten Jännerrallyes aller Zeiten stattfinden wird. Daran hat sich auch nach meinen Erfahrungen im Qualifying nichts geändert. Es wird mit Sicherheit kein Startnummernrennen werden. Was am Ende für uns herausschaut, das werden wir auch mitnehmen.“

Ein Geheimtipp dürfte wohl Beppo Harrach sein, der in seinem Mitsubishi Lancer Evo IX R4 im Qualifying mit der drittschnellsten Zeit hinter dem Lotos-Duo Kubica (Ford Fiesta S2000) und Kajetanowicz (Ford Fiesta R5) glänzen konnte.

Harrach erklärte gegenüber motorline.cc: „Wir haben im Qualifying gesehen, dass wir gut mithalten können, das freut uns natürlich sehr. Aber die beiden Jungs vor uns werden wohl nicht zu bezwingen sein – zumindest so lange nicht, so lange sie keine Fehler machen.“ Die Frage, ob der Auftritt im Ditech-Design bedeutet, dass Harrach auch 2014 in der gleichen Konstellation die ORM bestreiten wird, verneinte der Staatsmeister des Jahres 2011: „Wir werden erst nach der Jännerrallye entscheiden, wie es weitergeht.“

Als dreimaliger Sieger der Jännerrallye muss auch der fünffache tschechische Staatsmeister Vaclav Pech zu den Favoriten gezählt werden. Er belegte in seinem Mini Cooper S2000 im Qualifying Platz vier und antwortete in der Pressekonferenz auf die Frage, was er tun müsse, um auch heuer erfolgreich zu sein: „In erster Linie schnell fahren. Aber das wird eine wirklich schwierige Aufgabe, es ist sehr trügerisch – einerseits trocken, andererseits durch Eis sehr, sehr glatt.“ Einen größeren Erfolgsdruck würde er wegen der vielen tschechischen Fans nicht verspüren, versicherte Pech: „Nicht wirklich, obwohl es natürlich ein sehr schönes Gefühl ist, wenn so viele Fans aus deinem Heimatland entlang der Strecke stehen und dich anfeuern.“

Angefeuert wird mit Sicherheit auch Andi Aigner im Stohl Racing Peugeot 207 S2000. Der Production Cup-Europameister, der im Qualifying Platz zehn belegte, bleibt in punkto Zielsetzung vorsichtig. Auch auf der Strecke sei, vor allem im ersten Durchgang am Morgen, Vorsicht angesagt, erklärte der Steirer: „Ich rechne damit, dass die Straßen im ersten Durchlauf gefroren sein werden und wir mit Spikes fahren müssen. Aber auch danach kann es dir passieren, dass du mit hoher Geschwindigkeit angeflogen kommst und plötzlich ist da eine Eisfläche, die du einfach nicht sehen kannst.“ Auf sein „Wunschwetter“ angesprochen, sagt Aigner daher auch: „Am besten wäre ein Fönsturm – dann hätten wir diese versteckten Eisflächen nicht.“

Robert Consani fährt heuer erstmals einen Peugeot 207 S2000, der von Delta Rally eingesetzt wird – von jenem Team also, das im Vorjahr in Freistadt mit Bryan Bouffier Platz zwei belegen konnte. Diese „Vorlage“ würde ihn jedoch keineswegs beeinflussen, versicherte Consani, und fügte hinzu: „Ich möchte mich auch nicht mit Bryan Bouffier vergleichen. Er ist er, und ich bin ich. Ich wäre hier mit einer Top 10-Platzierung sehr zufrieden.“

Die Startreihenfolge der Prioritätfahrer

1 Tlustak
2 Gryazin
3 Aigner
4 Pech
5 Harrach
6 Kajetanowicz
7 Baumschlager
8 Odlozilik
9 Tarabus
10 Consani
11 Verny
12 Kubica

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