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ERC/ORM: Jännerrallye 2014

„Man kann extrem spät bremsen!“

Andi Aigner spricht im motorline.cc-Talk über seinen ersten Test im Stohl Racing Peugeot 207 S2000. Und: Im ERC-Interview möchte er keine Favoritenrolle.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl/www.motorline.cc

Bei der Jännerrallye wird Andi Aigner den Peugeot 207 S2000 von Stohl Racing zünden – am vergangenen Freitag konnte er im Rahmen einer Testfahrt im steirischen Passail erste Rallyekilometer mit dem Geschoß unternehmen, denn zuvor hatte er lediglich beim Race of Austrian Champions die Gelegenheit, mit dem Boliden Bekanntschaft zu schließen.

Bei extrem rutschigen Konditionen, auf zum Teil gefrorenem, eisigem Untergrund haben die Stohl Racing-Piloten Andi Aigner und Hermann Neubauer, der im Subaru Impreza um den Production Cup der ERC kämpfen wird, ihre Autos getestet.

Andi Aigner, beim Test wie auch bei der Jännerrallye mit seiner Lebensgefährtin Barbara Watzl am Start, erklärte hernach gegenüber motorline.cc: „Es war schon eine große Umstellung, ich musste meinen Fahrstil an den S2000 anpassen. Der Peugeot ist ein richtiges Rennauto. Vor allem beim Bremsen habe ich mir nachher oft gedacht: ‚Da geht noch was!‘ Man kann mit diesem Auto extrem spät bremsen.“

Obwohl Aigner in seiner langen Karriere (wurde vor rund zehn Jahren im Rahmen einer Fahrersichtung entdeckt) mit den unterschiedlichsten Fahrzeugen unterwegs war, gibt es kein Auto, das dem Peugeot 207 S2000 ähnlich war. Das Skoda Fabia World Rally Car beispielsweise, mit dem Aigner 2006 in Deutschland den grandiosen sechsten Platz erringen konnte. Der Steirer winkt ab: „Das war ganz anders zu fahren, denn es hatte hinten und vorne aktive Differenziale.“ Und auch die Vermutung, dass der Proton Satria Neo S2000, mit dem Aigner in Frankreich 2012 in der SWRC Platz drei belegte, am ehesten dem Peugeot nahekommen könnte, stimmt so nicht: „Da war das Fahrwerk eines Evo X eingebaut, das kann man auch nicht wirklich mit dem Peugeot vergleichen.“

Keine Favoritenrolle

Schon vor dem Test gab Andi Aigner der offiziellen ERC-Website ein Interview. Eine Favoritenrolle möchte Aigner nicht einnehmen – der 29-Jährige kann das auch begründen: „Obwohl es mein Heimevent ist, habe ich nicht so viel Erfahrung auf diesen Straßen, und es gibt viele gute Fahrer, die diese Rallye bestreiten - inklusive sehr starker Fahrer aus Österreich und der Tschechischen Republik. Sie kennen die Etappen sehr gut und werden sehr schnell sein."

Einen klaren Favoriten könne es ohnehin nicht geben: „Weil es so einfach ist, einen Fehler zu machen und von der Strecke zu fliegen oder die falsche Reifenwahl zu treffen und eine Minute zu verlieren. Das Wetter ändert sich ständig und es ist nicht einfach, zur richtigen Zeit auf den richtigen Reifen zu sein."

Ob man Aigner auch bei weiteren ERC-Rallyes im Stohl Racing Peugeot 207 S2000 sehen werde, ließ der Production Cup-Europameister offen: „Das wissen wir noch nicht. Ich bin sehr glücklich, in diesem Auto am Start zu sein und freue mich auch darauf, aber wir warten noch auf die Entscheidung einiger Sponsoren, bevor wir auf den Rest der Saison schauen können.“

Beobachter der Szene können sich auch ein anderes Szenario vorstellen: Denn bei der Rallye Monte Carlo tritt Armin Kremer in einem von Stohl Racing eingesetzten Ford Fiesta R5 in der WRC2 an. Mit ein wenig Fantasie wäre also auch ein „Car Sharing auf höchster Ebene“ vorstellbar: Kremer in der WRC2, Aigner in der ERC. Doch das sind nur Spekulationen. Ob Peugeot 207 S2000 oder Ford Fiesta R5 - schön wäre es, wenn Andi Aigner in der Saison 2014 in der ERC um den Titel des Europameisters kämpfen könnte. Das Zeug dafür hat er, den Rest erledigen hoffentlich seine Sponsoren. Zunächst jedoch gilt: „Das Wichtigste ist erst einmal, an der Rallye-Europameisterschaft teilzunehmen, wenn sie in dein Land kommt."

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl war beim Stohl Racing Test vor Ort – seine Bilder finden Sie unter „Die besten Bilder“ im Menü rechts oben.

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