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Der überlegene Vorjahrssieger liegt im Krankenbett

Zum letzten Mal gastiert die WRC-Gemeinde am kommenden Wochenende in der Türkei. Statt Loeb fährt McRae, Stohl erkundet Neuland, Aigner kennt die Prüfungen.

Michael Noir Trawniczek

Der Rallye-WM-Tross wird sich am kommenden Wochenende zum vierten Mal in die Türkei begeben, zugleich heißt es aber auch schon wieder Abschied nehmen von der Türkei-Rallye, da diese im nächstjährigen WRC-Kalender nicht mehr aufscheint.

Nach der extrem belastenden Zypern-Rallye erwartet die WRC-Protagonisten gleich die nächste verschärfte Herausforderung, denn auch die Türkei-Rallye konfrontiert die Piloten mit zahlreichen Steinen im Schotter - jene Form von "Überraschung", welche die Lenkradakrobaten ganz besonders "lieben". Dazu kommen scharfkantigen Felsen am Rande der großteils recht schmalen Strecken und zahlreiche und zum Teil recht enge Kurven. Insgesamt werden rund 1.200 Kilometer zurückgelegt, davon rund 350 in Form von insgesamt 19 Sonderprüfungen.

McRae statt Loeb

Im Vorjahr siegte jener Mann, der die Rallye-Fans vor kurzem mit seinem Mountainbike-Unfall schockiert hat und der zumindest die Türkei-, wahrscheinlich aber auch die Australien-Rallye nicht absolvieren kann: Sébastien Loeb. Der regierende Weltmeister und überlegene WM-Leader wird von niemand geringerem als Ex-Weltmeister Colin McRae vertreten, der für Kronos-Citroen möglichst viele Herstellerpunkte an Land ziehen soll.

Grönholm denkt nicht an die Fahrer-WM, den Sieg will er trotzdem

Ford-Werkspilot Marcus Grönholm (im Vorjahr Dritter in der Türkei) wird natürlich alles versuchen, um in Abwesenheit seines größten Gegners die Rallye für sich zu entscheiden - doch der Finne liegt in der Weltmeisterschaft bereits 35 Punkte zurück. Und nur noch 40 Zähler werden in den ausstehenden vier Rallyes vergeben. Gemeinsam mit seinem immer stärker werdenden Teamkollegen und Landsmann Mikko Hirvonen wird Grönholm dennoch alles geben - schließlich besteht nun die Möglichkeit, seinem Arbeitgeber Ford den Hersteller-Titel zu sichern. "An die Fahrer-WM denke ich derzeit noch nicht - in der Herstellerwertung jedoch haben wir nun eine gute Möglichkeit, die Führung zu übernehmen", schätzt Grönholm die Lage realistisch ein - schließlich liegt Ford nur sieben Punkte hinter Kronos-Citroen zurück.

Neben Loeb-Ersatzmann McRae wird Dani Sordo den zweiten 2006er-Xsara des Kronos-Teams pilotieren, Xavier Pons wird wieder das Vorjahrsmodell steuern. Für Subaru werden Petter Solberg und Chris Atkinson antreten - ob der Norweger seinen im Vorjahr erzielten zweiten Platz bei der diesjährigen Türkei-Rallye wiederholen kann, darf angesichts der jüngsten Performance- respektive Technik-Probleme bei den Japanern bezweifelt werden. Ebenfalls auf der Nennliste zu finden sind Jan Kopecky im Skoda Fabia WRC des Czech Rally Teams und Francois Duval im Fabia von First Motorsport. Absagen musste der Franzose Alexandre Bengue, der in einem privaten Subaru Impreza die Rallye bestreiten wollte.

Wieder Neuland für Stohl

Für Manfred Stohl, der in diesem Jahr seine erste komplette WRC-Saison bestreitet, ist die Türkei-Rallye die letzte Premiere im heurigen WM-Kalender. Stohl gibt sich zuversichtlich: "Natürlich ist jede neue Rallye eine sehr große Herausforderung. Ich denke aber nicht, dass wir Probleme haben werden. Im Gegensatz zu Japan, wo ich in diesem Jahr auch zum ersten Mal war, sind die Strecken in der Türkei eher langsam. Da findet man den Rhythmus wesentlich schneller." Das Ziel des Wieners ist leicht erklärt: "Ein paar WM-Punkte sollten sich ausgehen."

Aigner fasst nach der Zypern-Enttäuschung neuen Mut

Im Gegensatz zu seinem Landsmann kennt Andreas Aigner die Türkei-Prüfungen bereits aus dem Vorjahr. Die Enttäuschung der Zypern-Rallye steckt dem Youngster noch in den Gliedern - er wollte auf Zypern seinen 22. Geburtstag mit einer Zielankunft feiern - doch dann streikte schon nach der ersten Wertungsprüfung die Motorelektronik seines Skoda Fabia WRC, zeitgleich tat dies auch die ECU des Teamkollegen Harri Rovanperä. Red Bull Skoda ließ einen Motorspezialisten einfliegen - sollte auch dieser keine Ursache finden, müssen nagelneue Motoren in die Boliden einschraubt werden. Der Antritt des Teams rund um Achim Schwarz und Raimund Baumschlager ist also gesichert.

Am Donnerstag erfolgt nach dem rund zehn Kilometer südlich von Kemer stattfindenden Shakedown um 19.45 Uhr Ortszeit der zeremonielle Start auf dem Cumhuriyet Platz in Antalya. Der eigentliche Start der Rallye erfolgt am Freitag um 7.00 Uhr Ortszeit in Kemer. Zwei Super-Specials werden sowohl am Freitag als auch am Samstag in der Nacht abgehalten, am Gelände der Akdeniz Universität.

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