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Loeb jagt den Ford-Express

Doppelführung für Ford, doch Loeb macht dem Duo mächtig Druck. Nicht Grönholm, sondern Hirvonen führt. Stohl auf Rang acht, Aigner Dritter der Gruppe N.

Michael Noir Trawniczek

Die erste Etappe der Premierenrallye in Norwegen verspricht einen spannenden Dreikampf um den ersten Eintrag in die Siegerliste dieser erstmals im WM-Kalender vertretenen Schnee-Rallye. Die Akteure heißen Mikko Hirvonen und Marcus Grönholm, auch als "Ford-Express" bekannt, sowie Sébastien Loeb, der Franzose, der vom Ehrgeiz getrieben wird, sich im hohen Norden einmal mehr als "Skandinavierschreck" zu betätigen...

Die Überraschung des Tages lieferte Mikko Hirvonen, der von Beginn an stets um einen Tick schneller war als sein renommierter Stallkollege Marcus Grönholm. Der 26-jährige, der im Vorjahr seinen ersten Sieg feierte und neben Grönholm von Rallye zu Rallye seine Performance verbessert, konnte den Ex-Weltmeister zwar nahezu in jeder Prüfung schlagen, die Zeitabstände jedoch waren minimal, sodass der Zeitpolster mit 15,5 Sekunden relativ bescheiden ausfiel.

Während sich Hirvonen seiner Gesamtführung erfreute, musste Grönholm am Nachmittag um seinen zweiten Platz bangen. Denn Sébastien Loeb kämpfte mit vollem Einsatz, rückte immer näher an den Sieger der Schweden-Rallye heran - am Ende des ersten Tages fehlen Loeb nur noch 1,8 Sekunden auf seinen großen Gegenspieler.

Loeb: "Ich gab alles!"

"Ich habe alles getan, was ich konnte - jetzt liegt Marcus nur noch wenige Sekunden vor mir", freute sich Loeb über seine erfolgreiche Aufholjagd. Während Grönholm rätselte: "Er hat mich am Nachmittag auf jeder Prüfung geschlagen, ich bin mir nicht sicher, warum er das tun konnte. Gut, morgen ist ja ein neuer Tag." Für die Rallye-Fans scheint es jedenfalls ein guter Tag zu werden, der Dreikampf und die knappen Zeitabstände zwischen den Akteuren versprechen Höchstspannung.

Liebend gerne hätte auch Petter Solberg bei seiner Heimrallye in diesem Kampf mitgemischt - doch dem Subaru-Piloten fehlen 44 Sekunden auf Loeb. Immerhin konnte sich Solberg im Laufe des Tages auf den vierten Gesamtrang vorarbeiten. "Ich bin sehr glücklich mit dem vierten Rang. Wir haben hart dafür gearbeitet, hier keine Probleme zu haben", erklärte der Lokalmatador.

18,7 Sekunden hinter Solberg liegt Mitsubishi-Pilot Toni Gardemeister auf Rang fünf - doch die Fahrer dahinter liegen nur knapp hinter dem Finnen. 5,9 Sekunden fehlen Gigi Galli im Pirelli-Xsara, nur 1,1 Sekunden hinter dem Italiener belegt Henning Solberg im Stobart Ford den siebenten Gesamtrang. Am Ford Focus WRC 06 des Norwegers trat Öl aus den Stoßdämpfern aus - bitter: am Beginn der ersten Etappe lag der Bruder von Petter Solberg noch auf Rang vier.

Stohl auf Rang acht, Aigner Dritter der Gruppe N

29,7 Sekunden hinter Solberg liegen Manfred Stohl und Ilka Minor auf dem achten Gesamtrang. Der Kronos-Pilot erlebte am Nachmittag bange Minuten, als es im Citroen Xsara eine Zeit lang nach verbranntem Öl roch. Nachdem der Wiener Entwarnung geben konnte, gab es auf der letzten Prüfung des Tages noch einmal bange Momente: "Ich bin etwas erschrocken, da mein Auto ein bisschen geraucht hat, aber es war okay."

Zeitpolster hat Stohl keinen zur Verfügung - nur 13,1 Sekunden hinter ihm belegt Subaru-Werkspilot Chris Atkinson den neunten Gesamtrang. Weitere 14 Sekunden dahinter liegt Jari-Matti Latvala im Stobart Ford, der heute zudem mit einer SP-Bestzeit glänzen konnte. Auf Rang elf - 7,9 Sekunden hinter Latvala - liegt Daniel Carlsson im zweiten Kronos-Xsara.

Eine positiven Tag erlebte Andreas Aigner. Der Mitsubishi-Pilot liegt am Ende der ersten Etappe hinter dem Führenden Subaru-Piloten Patrik Flodin und Mitsubishi-Markenkollege Eyvid Brynildsen auf Rang drei der Gruppe N. "Andi fährt im Moment sehr clever", lobte Teamchef Raimund Baumschlager seinen Schützling.

Morgen Samstag wird um 8.09 Uhr die mit 44,28 Kilometern längste Wertungsprüfung des Bewerbs absolviert.

Stand nach der 1. Etappe

 1.  Hirvonen         Ford        1:24:39.0
 2.  Grönholm         Ford        + 15.5
 3.  Loeb             Citroen     + 17.3
 4.  Solberg          Subaru      + 1:01.5
 5.  Gardemeister     Mitsubishi  + 1:20.2
 6.  Galli            Citroen     + 1:26.2
 7.  Solberg          Ford        + 1:27.2
 8.  Stohl            Citroen     + 1:56.9
 9.  Atkinson         Subaru      + 2:10.6
10.  Latvala          Ford        + 2:24.6
21.(1N)Flodin         Subaru      + 5:55.2
23.(2N)Brynildsen     Mitsubishi  + 8:03.9
26.(3N)Aigner         Mitsubishi  +10:07.8

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