RALLYE

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Foto: Ford

Marcus Grönholm und Ford wollen nach dem Sieg bei der Schweden-Rallye auch bei der zweiten Schnee-Rallye in Norwegen das oberste Podest-Treppchen besteigen.

Neues Land, neue Rallye, neue Herausforderungen: Nur vier Tage nach dem souveränen Sieg bei der diesjährigen Rallye Schweden stellt sich das Team BP Ford in Norwegen dem nächsten Winterabenteuer.

Als einer von zwei neuen Kandidaten im Rallye-WM-Kalender lockt der dritte Saisonlauf in die malerischen Waldgebiete von Kongsvinger und die Bergregion Sjusjøen („Sieben Seen“), wo erneut Schnee und eisbedeckte Wertungsprüfungen sowie ein geradezu Rallye-fanatisches Publikum auf die weltbesten Driftkünstler warten – darunter insbesondere auf Lokalmatador Henning Solberg, der einen Ford Focus RS WRC des Manufacturer-Teams Stobart M-Sport Ford pilotiert und in Schweden mit dem vierten Rang brillieren konnte.

Für die BP Ford-Werkspiloten Marcus Grönholm / Timo Rautiainen und Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen ist der 250-Kilometer-Tripp vom schwedischen Karlstad ins norwegische, 125 Kilometer nordöstlich von Oslo gelegene Hamar zugleich ein Aufbruch zu neuen Ufern: Hirvonen setzt zum ersten Mal einen Fuß in das Nachbarland seiner finnischen Heimat, Grönholm kennt die Wertungsprüfungen ebenfalls nur vom Hörensagen.

Als Nachteil empfindet der Schweden-Gewinner dies nicht: „Diese Strecken hat so gut wie niemand von uns bisher gesehen“, so der 39-Jährige, der in der Fahrerwertung mit zwei Punkten Rückstand auf Sébastien Loeb Platz zwei belegt. „Alle Teilnehmer dürfen die Prüfungen im Vorfeld nur zwei Mal mit geringem Tempo besichtigen, um das ,Gebetbuch‘ zu erstellen. Das ist schwierig, aber für alle gleich. Bereits beim ersten Abfahren kommt es enorm auf präzise Angaben an, damit wir den Aufschrieb beim zweiten Passieren der Strecke nur noch kontrollieren müssen. Aber ich liebe Winter-Rallyes, daher freue ich mich enorm auf Norwegen.“

Auch Hirvonen – aktuell Dritter der Fahrertabelle – weiß, dass bereits vor Beginn der Veranstaltung viel Arbeit auf ihn und seinen Beifahrer wartet. „Wir müssen die Wertungsprüfungen sehr schnell und sehr gründlich lernen“, so der 26-Jährige, der die Rallye Schweden nach einer starken Vorstellung auf Rang drei beendet hat. „Dabei muss Jarmo den größten Teil der Aufgabe schultern: einen kompletten Aufschrieb neu erstellen und ihn bis zum Start weiter verfeinern.“

Die Konditionen, die in Norwegen die Rallye-Elite erwarten, ähneln stark jenen des Sonntags in Schweden: extrem niedrige Temperaturen unter -20 Grad Celsius. „Die Rallye wird noch weiter nördlich ausgetragen, vermutlich liegt noch mehr Schnee auf der Straße“, blickt Hirvonen voraus. „Erneut kommt es auf die Wolfram-Nägel unserer BFGoodrich Spike-Reifen an, denn sie liefern beim Bremsen, Beschleunigen und in den Kurven den notwendigen Grip. Dies bedeutet, dass wir unseren Ford Focus RS stärker im Drift bewegen können – das macht natürlich richtig Spaß.“

18 Wertungsprüfungen über eine Gesamtlänge von 355,99 Kilometer stehen von Freitag bis Sonntag auf dem Programm. Die Strecken selbst sind etwas enger, fahrtechnisch anspruchsvoller und nicht ganz so schnell wie die Hochgeschwindigkeits-Bobbahnen der Rallye Schweden.

Führt die erste Etappe in den Kongsvinger-Wald südwestlich von Hamar, so konzentriert sich das Rallye-Geschehen am Samstag und Sonntag auf die Bergregion rund um Lillehammer, dem Austragungsort der Winterolympiade 1994.

Daran erinnert auch der Service-Park in Hamar: Er wurde in das Viking-Stadion gelegt, der olympischen Eisschnellaufhalle. Einen besonderen Clou haben sich die Veranstalter für das Finale aufgespart: Ausgerechnet die letzte Prüfung (Start am Sonntag ab 12.14 Uhr) ist mit einer Länge von 44,28 Kilometern die längste der gesamten Rallye – und damit ein Garant, dass es in Norwegen bis zur letzten Sekunde spannend bleiben wird.

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