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WRC: Frankreich-Rallye

Loeb gegen Ogier: The Final Countdown

Bei der Rallye Frankreich könnte Sebastien Ogier um sichere Punkte fahren. Wird er aber nicht. Denn er MUSS Sebastien Loeb im finalen Duell besiegen.

Noch 20 Mal geht der Champion aller Champions auf Bestzeitjagd - dann sagt Rekord-Weltmeister Sebastien Loeb "au revoir". Mit Sebastien Ogier steht sein möglicher Nachfolger bereits in den Startlöchern.

Savoir vivre - die Kunst, das Leben zu genießen - ist in Frankreich bekanntermaßen weit verbreitet. Auch die Kunst des Rallye-Fahrens beherrschen die Franzosen in Perfektion: Die "Grande Nation" brachte bereits zahlreiche erfolgreiche Lenkradartisten hervor. Bestes Beispiel ist der ehemalige Kunstturner und Rekord-Weltmeister Sebastien Loeb.

Während der vergangenen Dekade dominierte Loeb diesen Sport wie kein anderer Fahrer vor ihm. Neun Weltmeister-Titel, 78 WM-Siege, 896 Wertungsprüfungs-Bestzeiten - nicht ohne Grund trägt er den Spitznamen "Super Seb". Doch nun treten der erfolgreichste Rallye-Fahrer aller Zeiten und sein monegassischer Beifahrer Daniel Elena ab. Bei der Rallye Frankreich greift Loeb zum letzten Mal ins Lenkrad seines Citroen DS3 WRC.

Für den Abschied hat sich der 39-jährige Elsässer, der sich in dieser Saison nur noch ausgewählte WM-Läufe vorgenommen hat, natürlich genau jene Rallye ausgesucht, die durch seine Heimatregion führt. Es ist nicht weniger als das Ende einer Ära - und möglicherweise der Beginn einer neuen. Denn mit Sebastien Ogier, ebenfalls Franzose, steht bereits der nächste Anwärter auf den Thron des besten Rallye-Fahrers in den Startlöchern. Der Volkswagen-Pilot kann bei seiner Heim-Rallye endgültig alles klar machen und gemeinsam mit Beifahrer Julien Ingrassia im Volkswagen Polo R WRC seinen ersten WM-Titel feiern.

Doch zuvor kommt es noch einmal zum großen Showdown, zum finalen Aufeinandertreffen der beiden Ausnahmekönner. Bereits vor der Rallye Frankreich haben beide Sebastiens angekündigt, dass sie den prestigeträchtigen WM-Lauf unbedingt gewinnen möchten. Für Hochspannung ist also schon vor dem Start des zweiten und letzten Asphalt-Events der Saison gesorgt.

Der französische WM-Lauf zeichnet sich durch den spektakulären Mix aus engen Weinbergwegen, schnellen Waldpassagen und rasanten Landstraßen aus, die durch pittoreske Dörfer führen. Die für diese Region typischen Fachwerkhäuser und die zahlreichen Weinreben sorgen für eine malerische Kulisse, die traditionell hunderttausende Fans aus ganz Europa anlockt.

Mit insgesamt 312,14 Wertungsprüfungs-Kilometern fällt die Rallye Frankreich fast 23 Prozent kürzer aus als noch im vergangenen Jahr. Der Service-Park und das Rallye-Zentrum sind nach wie vor in Straßbourg beheimatet. Hier finden am Donnerstag auch der Shakedown sowie die erste Wertungsprüfung statt.

Die 4,55 Kilometer kurze Wertungsprüfung (WP) führt direkt am Europäischen Parlament in Straßbourg entlang und dürfte erneut zahlreiche Fans in die elsässische Metropole locken. Auf dieser sogenannten "Power Stage" können sich die drei schnellsten Piloten diesmal direkt zu Beginn der Rallye zusätzliche WM-Punkte sichern.

Wie bei Asphalt-Rallyes üblich, findet auch beim französischen WM-Lauf kein Qualifying statt. Somit wird Tabellenführer Ogier auf der Freitagsetappe als Erster auf die Strecke gehen. Hier stehen drei Prüfungen im Departement Bas-Rhin und in den Vogesen auf dem Programm, die jeweils zweimal gefahren werden. Die Wertungsprüfung "Vosges-Pays'Ormont" (WP 4 und 7) verkürzten die Organisatoren im Vergleich zum Vorjahr um zehn auf 34,34 Kilometer.

Zwischen den beiden Schleifen kehren die Teams für einen 30-minütigen Service nach Straßbourg zurück. Mit einer Gesamtdistanz von 134,93 Kilometern ist der Samstag der längste Tag der Rallye. Die insgesamt sieben Wertungsprüfungen führen durch das Departement Haut-Rhin in der Nähe der französisch-deutschen Grenze. Am Sonntag stehen weitere sechs WP auf dem Programm - darunter auch die 5,74 Kilometer lange Prüfung "Haguenau", die mitten durch Loebs Heimatstadt führt. Hier will sich der Rekord-Champion standesgemäß mit einem Sieg von seinen Fans verabschieden.

Soll Ogier den Champagner schon einkühlen?

In der Meisterschaft führt Ogier mit 83 Punkten Vorsprung auf Thierry Neuville (Ford Fiesta RS WRC). Für Ogier stehen die Chancen zum vorzeitigen Gewinn seines ersten Weltmeistertitels sehr gut: Neuville muss sich bereits auf der Power-Stage am Donnerstag die Bestzeit und damit die drei wichtigen Punkte sichern, um überhaupt noch eine Chance auf die WM-Krone zu haben. Gelingt ihm dies nicht, stehen Ogier und Ingrassia im Volkswagen Polo R WRC bereits vor den noch verbleibenden 19 Prüfungen als neue Weltmeister fest.

Nichtsdestotrotz dürfen sich die Fans an der Strecke auch in diesem Fall auf ein spannendes Duell der beiden Lokalmatadoren freuen. In dieser Saison trafen Loeb und Ogier bislang drei Mal aufeinander - zwei Mal hatte der Rekord-Weltmeister am Ende die Nase vorn, einmal siegte sein designierter Nachfolger.

Punkte hin oder her, beim finalen Showdown geht es nicht nur für Loeb, sondern auch für Ogier vor allem um die Ehre. Denn Ogier will diese letzte Gelegenheit dazu nutzen, um zu beweisen, dass er seinen ehemaligen Teamkollegen im direkten Zweikampf besiegen kann. Gelingt ihm das nicht, wird ihn der Stern Loebs für immer überstrahlen.

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