
WRC: Finnland-Rallye | 04.08.2018
Neuville hätte gerne Hilfe gehabt
Thierry Neuville blickt etwas neidisch auf die Stallorder bei M-Sport, durch die Sébastien Ogier in Finnland zwei Positionen gewann.
Während WM-Spitzenreiter Thierry Neuville (Hyundai) bei der Finnland-Rallye einen einsamen und recht aussichtslosen Kampf führte, bekam sein Rivale Sébastien Ogier bei M-Sport tatkräftige Unterstützung seiner Teamkollegen Elfyn Evans und Teemu Suninen, durch die er im Endergebnis zwei Plätze weiter vorne landete als seine Leistung auf den SP zugelassen hätte.
"Ich hätte diese Hilfe gerne auch gehabt", sagte Neuville nun. Evans hatte am Freitag auf der achten Sonderprüfung abgebremst und sich dadurch hinter Ogier zurückfallen lassen. Am Sonntag erschien Suninen absichtlich zu spät zu einer Zeitkontrolle und fiel durch die fällige Strafzeit ebenfalls hinter Ogier zurück.
Hyundai konnte der Teamorder von M-Sport nicht kontern, denn Andreas Mikkelsen lag nach einem Abflug am Freitag im Klassement hinter Neuville, Hayden Paddon war weit vor dem Belgier und noch vor Ogier platziert, weshalb es kontraproduktiv gewesen wäre, seine Platzierung zu opfern.
So musste der WM-Führende auf Hilfe von anderen Teams hoffen, und bekam diese auf der Powerstage von Citroën. "Wenigstens hat Craig mir geholfen, indem er auf der Powerstage zwischen mich und Ogier gefahren ist. Das war angesichts der Hilfe, die er bekommen hat, eine Genugtuung", sagte er über Breen.
Der Ire war um 0,012 Sekunden schneller als Ogier, der damit auf der Powerstage nur auf Rang sechs landete und bei der Vergabe der Extrapunkte leer ausging. Thierry Neuville nahm als Vierter der Powerstage zwei Zähler mit und büßte so nur sechs Punkte seines Vorsprungs ein. "Wir haben den Schaden in Grenzen gehalten und kommen mit 21 Punkten Vorsprung nach Deutschland."
Übel nimmt Neuville M-Sport und Ogier das taktische Spiel aber nicht: "M-Sport hat seine Strategie ausgespielt. Wenn sie das nicht gemacht hätten, wäre er Siebenter geworden und ich Neunter. Das ist aber ein Teil des Rallyesports und völlig okay. Wir hätten es genau so gemacht."