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Jos Verstappen

Jos Verstappen erlebte heuer eine Saison mit einigen Highlights allerdings ohne Punkte, eine weitere Saison bei Minardi schließt er aus.

Als Minardi Fahrer hat es ein Formel 1 Pilot nicht leicht. Vor allem dann nicht wenn man bereits in jenem Benetton gefahren ist, mit dem Michael Schumacher 1994 Weltmeister wurde. Jos Verstappen verlor aber trotz einer weitgehend erfolglosen Saison kaum ein kritisches Wort über seinen Rennstall.

In den ersten beiden Rennen konnte der Niederländer solide Leistungen zeigen. Er sah sowohl beim Saisonauftakt in Australien als auch in Malaysia die Zielflagge. Mit einem dreizehnten und einem elften Platz erreichte er dabei respektable Ergebnisse. Dann folgte der Chaos-Grand Prix von Brasilien. Verstappen hielt in den schlechten Bedingungen sehr gut mit den Spitzenteams mit.

In der 31. Runde ereilte ihn aber dasselbe Schicksal wie so viele Andere an diesem Tag. Auf der regennassen Strecke verlor er die Herrschaft über seinen Wagen und rutschte ins Aus. Für den Niederländer war das Ausscheiden natürlich sehr unglücklich, da er große Chancen auf Punkte gehabt hätte. Minardi Teamchef Paul Stoddart sah die Sache sogar noch etwas extremer:

„Heute haben wir möglicherweise das erste Mal gesehen, dass Minardi in einer Position war aus der man das Rennen wirklich hätte gewinnen können. Viele Leute mögen darüber lachen aber nur diejenigen in unserem Team kennen die Wahrheit. Wir hatten die Strategie, aber nicht das Glück.“

Verstappen sah in der vergangenen Saison, das Ziel weitere fünf Mal nicht, was aber auch bedeutet, dass er zehn Mal ins Ziel gekommen ist. Bei einem finanzschwachen Team wie Minardi durchaus eine anerkennenswerte Leistung.

Das absolute Saisonhighlight dürfte für den Niederländer das erste Qualifying zum Grand Prix von Frankreich gewesen sein. Auf noch Regennasser Strecke mussten die Spitzenpiloten ihre Qualifikationsrunden abspulen. Mit Fortdauer des Trainings trocknete die Piste immer mehr auf. Somit hatten die Minardi, die als letztes ihre Runden absolvierten, die besten Bedingungen. Und die machte sich Verstappen zu Nutze und verbuchte tatsächlich die Bestzeit im ersten Qualifying.

Der Jubel war groß, Max Mosley sah seine Änderungen im Qualifikationsmodus als die Richtigen und die „Großen“ gönnten dem „Kleinen“ seinen Erfolg. Doch ganz nach seiner Art analysierte „The Boss“ seine Runde erst einmal nüchtern bevor er seine Freude kundtat:

„Es war eine gute Qualifikationsrunde auf einer recht sauberen Strecke. Trotzdem war es nötig vorsichtig zu sein, da die Kurbs nass waren und es leicht gewesen wäre das Auto zu drehen. Es war notwendig in der Qualifikationsrunde ans Limit zu gehen, da wir nicht allzu viele Möglichkeiten wie heute bekommen. Wenn man sie bekommt, muss man das voll ausnutzen. Ich habe neuneinhalb Jahre in der Formel 1 und 101 Grand Prix gebraucht um dieses Resultat zu erreichen. Ich freue mich für das ganze Team und speziell für die Mechaniker, die alle sehr hart gearbeitet haben. Das Resultat ist was wir alle verdienen. Die ersten 100 Formel 1 Rennen liegen hinter mir und jetzt haben wir ein neues Kapitel aufgeschlagen.“

Das neue Kapitel konnte er in den übrigen Saisonrennen zwar nicht fortsetzen, dafür sieht die nächste Saison aber viel versprechend aus. Bereits seit längerem wird Verstappen als möglicher Nachfolger von Justin Wilson bei Jaguar gehandelt. Die nötigen Sponsormillionen hätte er auf jeden Fall anzubieten.

Sollte es bei den Raubkatzen dennoch nicht funktionieren wären ein Engagement bei Jordan oder ein Abstecher in die DTM noch interessante Möglichkeiten für den Niederländer. Ein weiteres Jahr bei Minardi kann er sich eigenen Aussagen zufolge nicht vorstellen.

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