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Dakar-Rallye 2005

Coma (Motorräder) und McRae (Autos) übernehmen die Führung

KTM übernimmt mit Marc Coma die Führung und belegt die ersten sechs Plätze, bei den Autos erobert Colin McRae Platz eins wieder zurück.

Fotos: KTM

Aktuelle Bilder der Dakar-Rallye finden Sie in der rechten Navigation!

Motorräder

Da war sie, die erste afrikanische Etappe. Und sie schlug gleich brutal zu. Einer der jungen spanischen Matadore musste sich schon heute geschlagen geben. Jordi Durans Traum von der Ankunft in Dakar ist geplatzt - im marokkanischen Sand. Jordi war bei hohem Tempo kurz vor CP 1 schwer gestürzt. Er brach sich einen Oberschenkel und hat außerdem einen offenen Unterarmbruch.

Darum wurde er sofort ins Krankenhaus nach Agadir geflogen. Ein trauriger Moment für Jordi, der sich so viel vorgenommen hatte. Und auch ein schwerer Schlag für seine Teamkollegen Marc Coma, Isidre Esteve und Gio Sala. „Es war eine typisch marokkanische Etappe“, so Marc Coma im Biwak.

„Überall Steine. Wenn du da einmal nicht aufpasst, war´s das. Ich kann genau nachfühlen, wie es Jordi jetzt geht. Ich bin ja im letzten Jahr auch durch so einen blöden Sturz ausgefallen. Mir tut Jordi nicht nur leid, weil er mein Freund ist, sondern auch, weil er ein super Teamkollege ist. Jordi hat immer gute Stimmung verbreitet, immer gelacht. Es ist so schade.“

Coma selbst meisterte die Klippen auf der Piste hervorragend. Er fuhr auf Platz 2 in der Tageswertung. Schneller als er, und das auch nur um drei Sekunden, war der Australier Andy Caldecott. Caldecott hatte schon im letzten Jahr einige Spitzenplätze erreicht. Doch heute war er von seinem Erfolg überrascht.

„Ich bin eigentlich sehr vorsichtig gefahren, wegen der vielen spitzen Steine. Außerdem hatten wir im Roadbook alle paar Meter eine Instruktion, da musste man schon sehr konzentriert sein. Darum hätte ich mit diesem Ergebnis wirklich nicht gerechnet.“

Vor einem Jahr musste Andy Caldecott das Rennen nach einem Sturz und einem gebrochenen Knöchel in Atar aufgeben. In diesem Jahr will er unbedingt Dakar erreichen. „Das ist mein oberstes Ziel. Und wenn es gut läuft, möchte ich unter die ersten Fünf kommen.“

Wie Andy Caldecott, so war auch Alfie Cox heute mit seinem Rennen zufrieden. Zwar verlor er als Etappenvierter fast sechs Minuten auf Caldecott. Aber: „Es lief trotzdem gut für mich. Meine Schulter tut nicht mehr weh, und das war das Wichtigste auf dieser ersten richtigen Etappe. Außerdem musste ich 40 km vor dem Ziel ein bisschen Tempo rausnehmen. Mein Mousse im Hinterrad war zerstört.“

Auch Scott Harden hatte mit der Material raubenden Strecke zu kämpfen. 160 km vor dem Ziel flog ihm ein Stein auf die hintere Bremsscheibe. Fortan konnte er die Bremse nicht mehr nutzen. „Das war natürlich ein großes Handicap“, so der Chef des amerikanischen Teams. „Ich konnte nichts mehr riskieren und habe fast eine halbe Stunde verloren.“

So richtig unzufrieden lief Cyril Despres durch´s Biwak, und das trotz seines 3. Platzes. Seine zwei Tripmaster hatten ihm einen Streich gespielt und unterschiedliche Werte angegeben, was die Orientierung auf der schnellen Strecke natürlich nicht gerade vereinfachte. Und dann fühlte er sich durch die Organisatoren benachteiligt.

Teamchefin Claudia Patuzzi erzählt: „Cyril sagt, er sei eine Minute vor Marc Coma am CP 2 angekommen und hätte dort wie alle getankt. Die Kommissare hätten ihn dann aber zusammen mit Marc zurück auf die Piste geschickt. Wir werden das jetzt anhand der Streckenprotokolle überprüfen.“

Marc Coma jedenfalls hat mit seiner rasanten Fahrt heute die Führung in der Gesamtwertung übernommen. Ihm folgen Andy Caldecott (+0´43) und Cyril Despres (+2´45).

Morgen erwartet die Fahrer eine sehr schwere und mit 492 km auch eine lange Wertungsetappe. Ziel ist Zouerat in Mauretanien. Wer Dünen liebt und gut navigieren kann, der wird diese Herausforderung lieben. Die anderen könnten zwischen den Dünenfeldern viel Zeit verlieren...

Zwischenstand

1. COMA, KTM, 4h 13' 13"
2. CALDECOTT, KTM, + 00' 43"
3. DESPRES, KTM, + 02' 45"
4. COX, KTM, + 06' 45"
5. ESTEVE PUJOL, KTM, + 06' 52"
6. MEONI, KTM, + 07' 38"
7. FRETIGNE, YAMAHA, + 09' 34"
8. BLAIS, KTM, + 14' 29"
9. DE GAVARDO, KTM, + 15' 15"
10. DABROWSKI, KTM, + 15' 29"

TV-Tipp: ATV+ präsentiert täglich um 18:50 Uhr eine ausführliche Zusammenfassung der Dakar-Rallye

Autos

marathonrally.com

Während es für die Werks-Nissan mit den Plätzen eins und zwei in der Tageswertung und der Führung in der Gesamtwertung heute kaum hätte besser laufen können kommen von der Mitsubishitruppe erste Meldungen über Probleme. Stephane Peterhansel verzeichnete heute mehere Plattfüsse, Hiroshi Masouka mit seinem deutschen Co Andi Schulz hat angeblich Probleme mit der Kraftübertragung.

"Wir trafen einen im Gras versteckten Stein, den wir nicht gesehen hatten und mussten anhalten," so Masuoka. Peterhansel kam mit einem 16 Platz nochmal glimpflich davon, Masouka / Schulz aber sind immer noch nicht in der Ergebnisliste aufgeführt (Stand 18:15 Uhr).

Die Mitsubishi-Fahne hält währendessen der Franzose Luc Alphand mit Platz fünf der Tageswertung und dem dritten Platz insgesamt hoch, was seine konstante Leistung bestätigt.

Für den heutigen VW Erfolg sorgte Jutta Kleinschmidt mit dem dritten Platz - ihre Teamkollegen belegten geschlossen die Plätze sieben, acht und neun der Etappe. Robby Gordon (neun) rutschte damit heute auf Gesamtplatz sieben zurück.

Ein ebenfalls sehr beeindruckendes Ergebnis legte heute der BMW X-Raid Pilot Al Attiyah an den Tag, der die Etappe an vierter Stelle, knappe zwei Sekunden hinter Jutta Kleinschmidt beendete.

Starke Fahrt auch von den Dessoude Nissan, Kenjiro Shinozuka wurde im Tages-Sechster, Carlos Sousa kam im zweiten der drei Pickups des französischen Desooude Teams auf Platz zehn.

Andrea Mayer im L200 Pickup belegte heute einen guten 21. Platz und liegt insgesamt auf Platz 19. "Ich versuche noch einen guten Rhythmus zu finden," so Mayer im Ziel. "Ich warte noch auf die ganz langen Etappen, da ich nicht die Power der Evos habe. Deshalb ist meine beste Chance auf ein Top-Ergebnis in der Tageswertung eine lange und schwierige Etappe."

Die heutige Etappe begann relativ eng und verwinkelt, wurde dann aber immer weiter und schneller. Große, spitze Steine wurden den Flanken der Fahrzeugreifen zum Verhängnis und sorgten für zahlreiche Reifenschäden, wie auch bei Peterhansel. Die Navigation soll in manchen Teilen sehr anspruchsvoll gewesen sein und dadurch wurden auch heute einige Navigationsfehler hervorgerufen. Auch Yamaha Pilot David Fretigne blieb davon nicht verschont und verlor knapp 10 Minuten.

Zur Zeit weht ein relativ kalter und starker Wind, einige Teilnehmer sind - wie berichtet wird - schon heute ausgelaugt und am Ende Ihrer Kräfte.

Zwischenstand

1. MC RAE / THORNER, NISSAN, 5h 07' 24"
2. DE VILLIERS / LURQUIN, NISSAN, + 05' 28"
3. ALPHAND / PICARD, MITSUBISHI, + 06' 01"
4. KLEINSCHMIDT / PONS, VOLKSWAGEN, + 06' 04"
5. SABY / PERIN, VOLKSWAGEN, + 07' 12"
6. AL ATTIYAH / GUEHENNEC, BMW, + 07' 37"
7. GORDON / VON ZITZEWITZ, VOLKSWAGEN, + 09' 01"
8. KANKKUNEN / REPO, VOLKSWAGEN, + 10' 00"
9. DE MEVIUS / DUBOIS, NISSAN, + 14' 35"
10. SHINOZUKA / MAIMON, NISSAN, + 14' 43"

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