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Dakar-Rallye 2005

Vom Winde verweht

Nach der Horror-Etappe des 7. Tages haben die Veranstalter die 8. Speziale gestrichen, die Teilnehmer fahren direkt nach Tidjikja.

Fotos: KTM

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Motorräder

Es stürmt weiter in der mauretanischen Wüste und die 7. Etappe der Rally Dakar ist noch immer im Gange. Etliche Motorradfahrer, Autos und Trucks versuchen weiter, dass gestrige Ziel, das Biwak von Tichit zu erreichen.

Aus diesem Grund hat die A.S.O die gesamte 8. Etappe von Tichit nach Tidjikja abgesagt. Die Fahrer werden inzwischen von Helikoptern in der mauretanischen Wüste versorgt. Was die meisten dringend brauchen ist Benzin. Der A.S.O. ist bei der Vorbereitung dieser 660 km langen Speziale ein schwerwiegender Fehler unterlaufen.

Claudia Patuzzi, Managerin des Teams KTM Gauloises: „Die, die gestern das Ziel erreichten, kamen buchstäblich auf dem letzten Tropfen daher gefahren. Die Benzinversorgung war ein Riesenproblem. Beim Tankstopp am CP 2 gab es für jeden nur 20 Liter.

Das hatte die A.S.O. beim Briefing vorgestern Abend aber nicht angekündigt. So haben unsere Fahrer am CP 1 nur das nötigste getankt, um mit leichter Maschine bis CP 2 zu kommen. Selbst Autos und Trucks hatten Spritprobleme. Viele Teilnehmer sind draußen in der Wüste einfach liegen geblieben.“

Von den KTM-Werksfahrern haben gestern Abend alle das Ziel erreicht. Im Biwak von Tichit erwartete sie ein großes weißes Berberzelt, das von KTM errichtet worden war. In diesem Zelt haben alle Fahrer übernachtet: Keiner musste im Sandsturm sein eigenes Zelt aufstellen.

Gut ins Ziel gekommen sind auch die Besatzungen der beiden KTM-Servicetrucks, die in der Wertung fahren und die schnelle Assistenz bilden. Der Truck mit Peter Reif, Gunther Pichlbauer und Stefan Huber fuhr auf Rang 7, die Besatzung Karl Sadlbauer, Franz Maier und Martin Mayer kam als 11. ins Ziel. Eine gigantische Leistung! In der Gesamtwertung der Trucks belegen die MAN von KTM die Plätze 8 und 9.

Am Vormittag wurde der Park Fermé aufgelöst, die Piloten durften an ihren Bikes kleine Reparaturen vornehmen. Da die Mechaniker ja schon in Tidjikja sind, müssen die Piloten selbst ran. Fabrizio Meoni und Alfie Cox haben vor dem Start die Luftfilter gewechselt. Fabrizios Stimmung ist nicht die beste.

„Für mich gab es zwei Tiefschläge. Erst strichen die Organisatoren den Massenstart, also musste ich allein navigieren und die Spur für die anderen ziehen. Dann fahre ich Material schonend, um heute angreifen zu können und nun ist die Etappe heute gestrichen!“

Cyril Despres nahm die Entscheidung nahezu gleichgültig auf. „Ob ich nun 130 km fahre oder gar keinen, das ist doch völlig egal. Auf 130 km kann ich nichts ausrichten. Was soll ich mich aufregen, so ist das Rennen. Außerdem geht Sicherheit vor. Und im Moment kann eben kein Helikopter fliegen und kein medizinisches Auto unterwegs sein.“

Erleichtert reagierte das amerikanische Team. „Die Etappe gestern war extrem hart“, so Joe Barker. „Dass der zweite Teil dieser harten Etappe gecancelt wurde, ist gut für uns. So kommen wir unserem Ziel näher, mit allen drei Fahrern Dakar zu erreichen.“

Die Teammanager sind nun gemeinsam mit ihren Fahrern dabei, eine neue Taktik für die nächsten Etappen auszuarbeiten. Jordi Arcarons vom Team KTM Repsol-Red Bull: “Heute wäre die Chance zum Angriff da gewesen. Der Vorsprung von Marc Coma auf Cyril Despres ist nicht sehr groß. Nun müssen wir neu überlegen.“

Bleibt zu hoffen, dass die morgige Etappe von Tidjikja nach Atar auch wirklich stattfinden kann. Gewertet werden sollen 361 km. Die Speziale ist sehr schnell. Erst zum Ende hin fordern die Dünen des riesigen Erg Chinguetti noch einmal die Fahrkünste der Piloten.

Zur Stunde sind die Wetterprognosen düster. In Tidjikja tobt der Sandsturm so schwer, dass die Flugzeuge des Begleittrosses mit den Manager, den Journalisten etc. dort nicht landen können. Sie werden gleich nach Atar fliegen. Die Motorradfahrer jedoch machen sich auf einer Verbindungsetappe auf den Weg nach Tidjikja.

Zwischenstand

1. COMA KTM 18h 18' 21"
2. DESPRES KTM + 00' 16"
3. CALDECOTT KTM + 05' 40"
4. COX KTM + 05' 40"
5. MEONI KTM + 07' 32"
6. FRETIGNE YAMAHA + 08' 09"
7. ULLEVALSETER KTM + 17' 16"
8. ESTEVE PUJOL KTM + 18' 10"
9. SALA KTM + 45' 17"
10. BLAIS KTM + 57' 47"

TV-Tipp: ATV+ präsentiert täglich um 18:50 Uhr eine ausführliche Zusammenfassung der Dakar-Rallye

Autos

marathonrally.com

Aufgrund des seit Donnerstag andauernden schlechten Wetters in der mauretanischen Wüste und auf der Strecke der Rallye beschloss die Rennleitung, den Ablauf des Rennens abzuändern.

Durch die extrem schlechten Sichtverhältnisse sitzt ein Teil der Hubschrauber der Organisation weiterhin am Boden fest.

Um 10 Uhr am Freitagmorgen sind erst 96 Motorräder, 59 Autos und 27 Trucks in Tichit eingetroffen. 31 Teilnehmer haben offiziell aufgegeben.

Infolgedessen hat die Rennleitung folgende Entscheidungen getroffen:

- Annullierung der Spezialwertung Tichit–Tidjikja
- Der zugelassene Zeitrahmen wird für alle Teilnehmer auf dem Weg nach Tichit verlängert.
- Die Teilnehmer fahren über die Verbindungsstrecke nach Tidjikja.

Zwischenstand:

1. PETERHANSEL / COTTRET MITSUBISHI 17h 51' 47"
2. ALPHAND / PICARD MITSUBISHI + 21' 32"
3. KLEINSCHMIDT / PONS VOLKSWAGEN + 22' 44"
4. AL ATTIYAH / GUEHENNEC BMW + 22' 53"
5. SOUSA / DELLI - ZOTTI NISSAN + 1h 52' 49"
6. ROMA / MAGNE MITSUBISHI + 2h 29' 07"
7. DE VILLIERS / LURQUIN NISSAN + 2h 33' 56"
8. HENRARD / DE ROISSARD VOLKSWAGEN + 2h 47' 51"
9. MASUOKA / SCHULZ MITSUBISHI + 3h 30' 00"
10. SABY / PERIN VOLKSWAGEN + 3h 54' 10"

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