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ILMC: 24h von Le Mans

Schnellste LMP2-Runde als Trost

Der Unfall seines Teamkollegen David Hallyday beendete das starke Debüt von Dominik „Dodo“ Kraihamer bei den 24 Stunden von Le Mans leider vorzeitig.

Fotos: VPD/Team Matmut-ORECA

Dutzende Führungsrunden, packende Überholmanöver und eine Sensationsrunde nach der anderen waren wohl zu schön, um wahr zu sein: Der Unfall seines Teamkollegen David Hallyday nach knapp 15 Stunden Rennzeit beendete das starke Debüt von Dominik „Dodo“ Kraihamer bei den 24 Stunden von Le Mans leider vorzeitig.

Während einer Safetycar Phase am frühen Sonntagmorgen verlor der Franzose die Kontrolle über den LMP2-Boliden des Teams ORECA-Matmut und schlug frontal in der Streckenbegrenzung ein. Hallyday blieb unverletzt, doch für Dodo, seinen Teamkollegen Alexandre Prémat und das gesamte, als Mitfavorit gestarteten Team war die 79. Auflage des legendären Langstreckenklassikers damit beendet.

Die Bilanz des erst 21-jährigen Le Mans-Rookie aus Mattsee bei Salzburg ist dennoch positiv. Abgesehen vom Resultat erreichte Dodo alle seine persönlichen Ziele und war darüber hinaus die positive Überraschung des Rennens.

Vor dem Start der 79. Auflage der 24 Stunden hatte ORECA-CEO Hugues de Chaunac zwei Ziele für sein LMP2-Team definiert: Zum einen möglichst viele Rennkilometer mit dem neuen Oreca 03-Boliden zu sammeln; Zum anderen, ein möglichst positives Resultat nach Hause zu fahren. Lange Zeit, bis Sonntag Morgen um 6.41 Uhr um genau zu sein, waren beide Ziele zum Greifen nahe: Vom Start weg bis zur elften Rennrunde lag das Fahrertrio Alexandre Prémat, Dominik Kraihamer und David Hallyday bis zu zwei Minuten in Führung.

Nach einem kleineren Elektrikproblem, das binnen weniger Minuten behoben werden konnte, starteten das Team von Rang zwei aus eine sehenswerte Aufholjagd auf den Führenden Zytek/Greaves, bei der vor allem Dominik mit sensationellen Rundenzeiten für Aufsehen bei der Konkurrenz sorgte: Der Le Mans-Rookie, mit 21 Jahren einer der jüngsten Piloten im Starterfeld, fuhr während seines Doppelstints in der Nacht von Samstag auf Sonntag streckenweise auf LMP1-Niveau und distanzierte die leistungsmäßig ebenbürtige Konkurrenz der LMP2-Klasse rundenlang um mehrere Sekunden. Gekrönt wurde die Leistung Dodos von der absoluten Rekordrunde seiner Klasse.

Als David Hallyday das Auto im Morgengrauen übernahm, hatte Dodo den Rückstand auf den Führenden von über zwei Minuten bereits auf knapp 30 Sekunden reduziert. Nur zwei Runden, bevor Hallyday den Oreca 03 planmäßig wieder an Alex Prémat übergeben sollte, unterlief dem erfahrenen Piloten während einer Gelbphase ein Konzentrationsfehler – das unwiderrufliche Ende des Rennens!

„Wenn das Auto perfekt läuft und man so lange um den Sieg mitkämpft, ist man natürlich enttäuscht“, so Dominik erste Reaktion nach dem Aus. „Andererseits: Wenn ich mir in Erinnerung rufe, dass Le Mans bis vor wenigen Wochen nicht mehr als ein Lebenstraum gewesen ist, kann ich mit meiner Leistung mehr als zufrieden sein. Nun heißt es: nach vorne schauen, weiter arbeiten und mich auf die kommenden Herausforderungen optimal vorzubereiten.“

Nach dem Rennen ist vor dem Rennen: Die nächste Gelegenheit für eine Talentprobe erhält Dominik bereits am Wochenende vom 1. bis 3. Juli 2011 beim ILMC-Wochenende in Imola.

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