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Aston Martin: Zielankunft als das Ziel

Der AMR-One wird kontinuierlich verbessert; wie konkurrenzfähig der neue Prototyp sein wird, trauen sich die Piloten nicht abzuschätzen.

Aston Martin wird den 24-Stunden-Klassiker in Le Mans mit zwei Fahrzeugen in Angriff nehmen. Im Boliden mit der Startnummer 007 werden Stefan Mücke, Darren Turner und Christian Klien fahren. Das andere Cockpit – 009 – teilen sich Harold Primat, Adrian Fernandez und Andy Meyrick. Das neue LMP1-Fahrzeug aus der Prodrive-Schmiede ist bislang alles andere als klaglos gelaufen. Das Rollout fand verspätetet statt, weshalb die Teilnahme an den 12-Stunden von Sebring abgesagt werden musste.

Beim ersten der Le Mans Series in Le Castellet war der Aston Martin erschreckend langsam, das Team nutzte das Wochenende eher als Test. Zuletzt beim offiziellen Le-Mans-Vortest gab es wieder technische Probleme: Die Zylinderbeschichtung hatte sich aufgelöst, was zu starker Reibung im Motor führte. Es konnten nur wenige Runden abgespult werden. Das Team geht ohne spezielle Erwartungshaltung in den Klassiker.

"Wir haben ein neues Auto und einen neuen Motor. Alles ist neu", wird Adrian Fernandez von SpeedTV zitiert. "Es war bisher ein schwieriges Jahr für uns alle. Dieses Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. Wir befinden uns immer noch in einer Frühphase der Entwicklung und müssen deshalb ruhig sein. Das Gute ist, dass wir uns verbessern. Die Fahrer können manchmal frustriert sein, aber wir ziehen alle am gleichen Strang und das Team arbeitet sehr hart. Hoffentlich erleben wir an diesem Wochenende ein paar Überraschungen."

Bevor die Mannschaft nach Le Mans gereist ist, wurde ein erfolgreicher Test auf dem Hochgeschwindigkeitskurs in Monza absolviert. Die Zuverlässigkeitsprobleme sollen ausgemerzt worden sein. "Wir sind sicherlich nicht dort wo wir sein wollen. Darüber gibt es keine Zweifel", sagt Meyrick. "Ich glaube die Rückschläge beim Le-Mans-Vortest kamen unerwartet. Das hat uns zurückgeworfen."

"Aber ich muss ehrlich sagen, dass die Verbesserungen in den vergangenen sechs Wochen sehr gut waren. Ich bin nun viel glücklicher mit dem aktuellen Stand der Dinge." Beim Motor sollen in der kurzen Zeit bis zu 60 PS gefunden worden sein. Am letzten Tag des Zweitagestests in Monza beeinträchtigte Regen die Arbeit, aber dennoch hat Meyrick im Vergleich zum ersten Rollout einen großen Unterschied gespürt.

"In Le Castellet war das Auto komplett anders. Das ist so als würde man es mit einem Auto aus einer anderen Ära vergleichen. Wenn man bei so einem Projekt den Motor verstärkt, ändern sich auch die Kurventempi und die Geschwindigkeiten auf der Geraden. Es ist ein fortlaufender Prozess. Wir haben bezüglich der Zuverlässigkeit einen großen Fortschritt beim Triebwerk erreicht. Die Fahrbarkeit ist auch besser, und es gibt dir ein gutes Feedback. Es fühlt sich wie ein sehr gutes Rennauto an."

Trotz der Verbesserungen ist man bei Aston Martin realistisch. Die Diesel-Prototypen von Audi und Peugeot werden nicht zu schlagen sein. Die Priorität liegt deshalb nicht beim Tempo, sondern bei der Zuverlässigkeit. Man will die Zielflagge sehen. "Je sicherer sie sich beim Motor sind, desto mehr können sie das Chassis entwickeln", sagt Fernandez.

"Bei jedem Test wird die Performance besser. Als Fahrer merkt man richtig, wie das Auto immer besser wird. Ich kann ehrlich gesagt nicht sagen, wo wir bei der Leistung stehen. Unser Ziel ist es, das Rennen zu beenden. Das wäre schon ein toller Sieg." Fernandez hat außerdem bestätigt, dass der AMR-One auch bei den beiden letzten Rennen der American Le Mans Series in Laguna Seca und beim überdies zum ILMC zählenden "Petit Le Mans" in Road Atlanta an den Start gehen wird.

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