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ILMC: 24h von Le Mans

Schutzengel half auch bei Rockenfeller

Aufatmen nach schwerem Unfall von Mike Rockenfeller. Der Audi #2 führt vor den drei Peugeot, Wurz auf P4. LMP2: Kraihamer nur noch auf P2. GTE: Lietz 9.

Die Schutzengel haben in den ersten Stunden des Langstreckenrennens in Le Mans gleich zweimal Schwerstarbeit verrichtet.

Zunächst hielten sie ihre schützenden Hände über Allen McNish, der in der Dunlop-Schikane abflog, später retteten sie Mike Rockenfeller. Der amtierende Le-Mans-Champion war nach einem Kontakt mit einem überrundeten Ferrari im Bereich Indianapolis brutal in die Leitplanken eingeschlagen.

Nach letzten Informationen hatte Rockenfeller an jener Stelle einen Speed von 307 km/h. Nach dem Kontakt mit dem Ferrari, dessen Fahrer Robert Kauffmann unaufmerksam war, schlug der Audi-Pilot nahezu ungebremst in die Leitplanken und schleuderte mit seinem R18-Wrack quer über die Strecke. Rockenfeller konnte selbstständig aussteigen, wurde anschließend ärztlich versorgt.

"Er wurde ins Medical-Center gebracht. Dort haben sie mit ihm geredet. Wir werden ihn jetzt ins Krankenhaus bringen, um eine CT durchzuführen. Vorher kann man keine Informationen herausgeben", sagt Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich. Aus Teamkreisen heißt es, dass am Fahrzeug "das gehalten hat, was halten sollte". Abgesehen vom Monocoque war vom R18 kaum noch etwas zu erkennen.

"Wir sind sehr froh, dass die Sicherheit der Fahrzeuge dermaßen gut ist", sagt FIA-Präsident Jean Todt in einer ersten Reaktion. Der Franzose ging sofort in die Audi-Box, um sich Informationen aus erster Hand zu holen. Dem ehemaligen Ferrari-Formel-1-Teamchef stand der Schock allerdings deutlich ins Gesicht geschrieben. Die Crashes von McNish und Rockenfeller dürften die Diskussionen um Gentleman-Driver in der GTE-Klasse anheizen.

"Ich hatte noch nicht die Zeit, um mir das genau anzusehen - ich war mit der ganzen Kommunikation so beschäftigt", will Ullrich noch keine Aussagen zum Unfallhergang tätigen. "Es sieht so aus, als hätte ein Ferrari beim Überrunden bei hoher Geschwindigkeit die Linie gewechselt und ihn berührt. So habe ich es gesehen." Das Rennen ist seit langer Zeit neutralisiert, die Safety-Cars werden vermutlich in 15 Minuten wieder hereinfahren.

Letzter Audi führt zwei Minuten vor Peugeot

Zum Sportlichen: Der Audi von Lotterer/Fässler/Treluyer führt das Feld vor den drei Peugeots an, dahinter folgt der Pescarolo-Judd auf Platz fünf.

Ein fliegender Sébastien Bourdais, der in seinem Stint mehrmals die Schnellste Runde drehte, zwang Benoit Treluyer, seine Pace ebenfalls zu erhöhen, was ihm auch gelungen ist. Der letzte der drei Werks-Audi führt nun mit rund zwei Minuten Vorsprung auf den Peugeot mit der Startnummer neun.

Alex Wurz übergab seinen Peugeot mit der Startnummer sieben an der vierten Position liegend, allerdings nur mit einem geringen Rückstand auf den Peugeot #8.

Loic Duval beförderte den Matmut Peugeot mit der Startnummer zehn bei der ersten Schikane der Mulsanne-Geraden in den Kies, verlor dabei viel Zeit, sodass er auf Platz acht abrutschte. Den fünften Platz hat der Pescarolo-Judd übernommen.

In der LMP2 rutschte der Oreca-Nissan von Dominik Kraihamer auf Platz zwei ab - es führt der Zytek-Nissan #42. Dem Kraihamer-Team fehlt rund eine Minute auf #42.

In der GTE-Pro-Klasse führt Jan Magnussen in der Corvette mit der Startnummer 74 dem Schwesternauto #73 und den beiden Ferrari #59 und #51.

Das Felbermayr-Proton-Team mit Richard Lietz rutschte ab auf Rang neun der Klasse GTE Pro.

In der GTE Am führt der Ferrari #61, das Proton Competition-Team mit Horst Felbermayr senior und junior liegt auf Platz fünf der Klasse GTE Am.

Beide Lotus Evora des Jetalliance Lotus-Teams sind noch im Rennen. Zurzeit belegt James Rossiter Platz elf der GTE Pro, der zweite Wagen liegt auf Rang 15.

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