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Fünfter Saisonsieg - "Super-Séb" ist unterfordert

Sébastien Loeb (Kronos) feiert fünften Saisonsieg in Folge, dahinter Hirvonen (Ford) und Sordo (Kronos). Stohl erobert im letzten Moment Platz 7. Aigner guter 13.

Michael Noir Trawniczek

"Natürlich ist das eine massive Enttäuschung für mich - wir haben Loeb einen weiteren Sieg geschenkt, es ist so frustrierend", erklärte ein geknickter Marcus Grönholm. Nach seinem gestrigen Ausfall auf der zweiten Etappe der Sardinien-Rallye muss der Finne wie zuvor in Argentinien ohne einen einzigen WM-Punkt die Heimreise antreten. Es verwundert nicht, dass der Ford-Pilot von "einem der am meisten frustrierenden Ausfälle" spricht - schließlich hätte Grönhholm die beiden letzten Rallyes gewinnen müssen, um zu verhindern, dass Loeb in der WM enteilt. Jetzt liegt Grönholm bereits 31 Punkte hinter Loeb - der WM-Titel ist in weite Ferne gerückt.

Dafür ist eine Titelverteidigung von Weltmeister Sébastien Loeb für mache sogar schon so gut wie sicher, jedenfalls aber sehr wahrscheinlich. Der Kronos-Pilot feierte heute mit zwei weiteren SP-Bestzeiten und einem unglaublichen Vorsprung von 2:41.4 Minuten auf Mikko Hirvonen seinen fünften Saisonsieg in Serie. Loeb jubelte: "Das Auto lief gut, die Reifen waren perfekt." In gewisser Weise äußerte sich der Weltmeister nach dem Ausfall von Grönholm enttäuscht, weil er sich auf einen "harten Fight" gefreut hatte. "Aber auch dem Sieg entgegenzufahren ist recht nett", erklärte ein von seinen Gegnern schwer unterforderter "Super-Séb".

Ein sichtlich zufriedener Zweiter ist der Grönholm-Teamkollege Mikko Hirvonen. "Ich hatte überhaupt keine Probleme mit dem Auto", freute sich der Ford-Werkspilot. Große Freude auch bei Juniorenweltmeister Dani Sordo, der mit mehr als zwei Minuten Vorsprung auf seinen Kronos-Teamkollegen Xavier Pons den dritten Platz erobern konnte.

Über einen großartigen fünften Platz darf sich auch Jussi Valimaki in seinem privaten Mitsubishi freuen. Auf Platz 6 landete Kristian Sohlberg (Subaru).

Stohl/Minor im letzten Moment auf Rang 7

Freuen darf sich aber auch Manfred Stohl. Nach der vorletzten Wertungsprüfung lagen der Wiener und seine Kärntner Co-Pilotin Ilka Minor noch auf dem neunten Rang - doch dann forderte die äußerst schwierige Sardinien-Rallye gleich zwei weitere Opfer: Die beiden Subaru-Werkspiloten! Chris Atkinson konnte die letzte Sonderprüfung nach einem Crash nicht beenden und auch Petter Solberg, der zuvor zwei SP-Bestzeiten in den Schotter brannte, schleppte sich mit verbogener Lenkstange ins Ziel. Zu allem Überdruss reichte es für den Norweger nach dem Verlust von rund drei Minuten am Ende nur für Rang 9, den letzten WM-Zähler schnappte sich Privatier Francois Duval auf Skoda.

Das Duo Stohl/Minor rückte jedoch vor auf Rang 7, konnte so noch zwei WM-Punkte für die Fahrerwertung an Land ziehen. Dennoch ist die Freude gedämpft: "Wir hatten ein seltsames Problem, wir können nicht herausfinden, was es ist. Wir müssen das vor der Griechenland-Rallye finden. Ich mache mir im Hinblick auf die Akropolis-Rallye Sorgen..."

Bei all den Ausfällen und prominenten Opfern darf Andreas Aigner stolz darauf sein, auch auf der Mittelmeerinsel die Zielflagge gesehen zu haben. Der Oberösterreicher konnte den hervorragenden 13. Gesamtrang belegen.

Sein renommierter Teamkollege bei RB Skoda, Harri Rovanperä, lag phasenweise hinter ihm, musste schließlich am Sonntagmorgen vorzeitig w. o. geben - dabei hatte sich die Teamleitung einen Top 6-Platz von dem Finnen erwartet. Dank SupeRally wurde Rovanperä als Zwanzigster gewertet, womit er immerhin noch einen Punkt für die Marken-WM an Land zog.

Bei dieser turbulenten und selektiven Sardinien-Rallye kann im Grunde jeder Pilot froh sein, der es bis ins Ziel geschafft hat. Schon in zwei Wochen gastiert der Rallye-Tross in Griechenland, wo die nächste Schotter-Rallye auf dem Programm steht.

Ergebnis

 1.  Loeb        Citroen     3h 54:18.9
 2.  Hirvonen    Ford          + 2:41.4
 3.  Sordo       Citroen       + 3:27.7
 4.  Pons        Citroen       + 5:28.3
 5.  Valimaki    Mitsubishi    + 7:08.8
 6.  Sohlberg    Subaru        + 7:36.9
 7.  Stohl       Peugeot       + 8:18.4
 8.  Duval       Skoda         + 9:45.8
 9.  P. Solberg  Subaru       + 10:19.9
10.  Atkinson    Subaru       + 11:03.9
11.  MacHale     Ford         + 14:59.5
12.  Perez       Ford         + 16:05.5
12.  Aigner      Skoda        + 21:00.8


WM-Stand Fahrer

1. LOEB Sébastien           66 Punkte
2. GRÖNHOLM Marcus          35 Punkte
3. SORDO Daniel             30 Punkte
4. STOHL Manfred            20 Punkte
5. SOLBERG Petter           18 Punkte
6. HIRVONEN Mikko           15 Punkte
7. GALLI Gigi               11 Punkte
8. PONS Xavier              10 Punkte    


WM-Stand Marken

1. Kronos-Citroen           85 Punkte
2. Ford                     65 Punkte
3. Subaru                   58 Punkte
4. OMV-Peugeot              36 Punkte
5. Stobart M-Sport          15 Punkte
6. Red Bull Skoda           11 Punkte

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