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Sieg wäre möglich gewesen, Hirvonen sprang in die Presche

Marcus Grönholm soll einfach kein Glück haben, so scheint es - denn auch Loeb touchierte den Stein. Mikko Hirvonen holte immerhin Platz zwei.

Freud und Leid im BP-Ford Rallye-WM-Team: Bei der Rallye Italien, dem siebten Saisonlauf, musste der souverän führende Marcus Grönholm seinen Ford Focus RS WRC abstellen, nachdem er einen aus der Straße ragenden Stein getroffen hatte.

Dafür sicherte der 25-jährige Mikko Hirvonen dem Ford-Team als Zweiter wichtige WM-Punkte in der Markenwertung und sich selbst das beste Ergebnis seiner Karriere. Die Rallye Italien gewann Sébastien Loeb, den Grönholm bis zu seinem Ausfall klar hinter sich gehalten hatte.

Wie steinig der Weg zum Sieg sein kann, erfuhr das BP-Ford Rallye-WM-Team auf Sardinien bei der Rallye Italien auf besonders schmerzhafte Weise: Marcus Grönholm / Timo Rautiainen dominierten in ihrem Ford Focus RS WRC den siebten Saisonlauf anderthalb Tage lang. Über eine halbe Minute hatte sich der Finne bereits nach wenigen Wertungsprüfungen vom Rest des Feldes abgesetzt – und dieser Rest umfasste immerhin den amtierenden Weltmeister Sébastien Loeb.

„Ich bin selbst erstaunt über diesen großen Vorsprung“, gab „Bosse“ am Freitagabend zu. „Das Auto ging ausgezeichnet. Unsere harte Testarbeit und die Verbesserungen an Aufhängung, Differenzialen und Motor zahlen sich aus.“

Dass der Ford Focus RS WRC in Italien absolut siegfähig war, unterstrichen auch die Zeiten von Mikko Hirvonen / Jarmo Lehtinen. Das junge Duo markierte auf der ersten Etappe mehrfach Top-3-Zeiten und setzte Weltmeister Loeb unter Druck.

Die achte Prüfung brachte am Samstagvormittag dann die vorzeitige Entscheidung: Nach einem Sprung landete Grönholms Ford Focus RS WRC derart heftig auf einem Stein, dass die Ölwanne zerbarst und „Magic Marcus“ vorerst ausgezaubert hatte. „Ich habe sogar früher gebremst, weil wir mit über 30 Sekunden Vorsprung führten“, wunderte sich der Finne.

„Aber plötzlich lag da ein großer Stein, den wir mit dem linken Vorderrad trafen. Nach dem Knall leuchtete gleich das Ölwarnlicht. Ich hoffte, es wäre nur ein defekter Sensor – aber nach 800 Metern ging nichts mehr.“

Auch Konkurrent Sébastien Loeb setzte an gleicher Stelle brutal auf, hatte aber mehr Glück und verzeichnete keine Folgeschäden. Der Franzose erbte die Führung, verfolgt von Ford-Pilot Mikko Hirvonen, der Rang zwei sicher ins Ziel brachte.

„Endlich passte einmal alles zusammen“, freute sich der junge Finne. Es ist fantastisch, erstmals als Zweiter auf dem Treppchen zu stehen. Jetzt fehlt nur noch ein Schritt auf die oberste Stufe … An diesem Wochenende habe ich gelernt, unter schwierigen Bedingungen einen Spitzenplatz ohne Risiko nach Hause zu fahren.“

Jost Capito, Direktor des Ford TeamRS, freute sich für Mikko auch wegen der Art und Weise, wie der 25-Jährige auf Sardinien agierte: „Sein bisher bestes WM-Ergebnis hat er mit einer reifen Leistung gesichert. Der Ausfall von Marcus war für uns sehr enttäuschend, aber seine Performance und die des Ford Focus macht uns Mut für die kommenden Läufe.“

Auch BP-Ford-Teamchef Malcolm Wilson wertete die Pace des Ford Focus RS als ermutigend: „Marcus gewann fünf der ersten sieben Prüfungen. Das spricht für unser Auto. Mikko zeigte eine großartige Leistung. Als Zweiter hinter Loeb braucht man sich nicht zu verstecken. Er wird mit jeder Rallye stärker und ich bin sicher, dass diese Fahrerpaarung unser Team noch weit nach vorne bringen wird.“

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