RALLYE

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Ein wahrhaft stürmischer Beginn...

Mit einem Unwetter und einem verregneten Shakedown begann die Türkei-Rallye. Bestzeit fuhr Petter Solberg, dahinter Hirvonen, Grönholm und McRae.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: McKlein/Red Bull Skoda

Die Türkei-Rallye in der Umgebung von Antalya begann stürmisch - im wahrsten Sinne des Wortes. Mittwochabend wurde der Rallye-Zirkus von einem schweren Unwetter heimgesucht. Ganze Zelte verabschiedeten sich gen Himmel, Manfred Stohl sah sogar einen Flatscreen durch die Gegend fliegen. Glücklicherweise dürfte keiner der Anwesenden bei dem Unwetter verletzt worden sein.

Der Sturm kam recht plötzlich und unverhofft. Das Kronos-Team schreibt auf seiner Website: "Wir hatten gerade das Abendessen beendet, als der Himmel von Blitzen erhellt wurde und sich ein Sturm ankündigte. Fünf Minuten später flog das erste Blech durch die Luft, das von einem brutalen Sturm aufgewirbelt wurde. Alle Teammitglieder versuchten, unser Servicezelt festzuhalten, welches an das Motorhome anschließt. Zu selben Zeit gab es einen Wolkenbruch - zehn Minuten später war es komplett dunkel, unsere Mechaniker und Ingenieure waren vollkommen durchnässt, sie konnten das große Zelt nicht mehr halten, es flog durch die Luft."

Fliegende Zelte

Ähnlich erging es auch Red Bull Skoda, zwei Servicezelte gingen verloren. Weil Ford zu dieser Zeit gerade eine "Happy Hour" für die Medien veranstaltete, waren ausreichend Journalisten vor Ort, welche das Ford-Zelt am Wegfliegen hindern konnten. In der Folge mussten die betroffenen Teams von ihren Mitbewerbern Zelte ausborgen...

Auch am Donnerstagmorgen war der Himmel dunkel und mit Wolken behangen. Der Shakedown wurde auf der rund zehn Kilometer vom Servicepark entfernten Wertungsprüfung "Tekiorova" absolviert, allerdings wurde diese in der Gegenrichtung befahren. Anfangs herrschte noch Trockenheit, später jedoch setzte neuerlich schwerer Regen ein - weshalb auch die Zeiten der Piloten unterschiedlich und daher auch von wenig Belang sind.

McRae && Sordo zuversichtlich

Loeb-Ersatzpilot Colin McRae, der in einem nagelneuen Citroen Xsara antritt, konnte die Shakedown-Passage insgesamt fünfmal befahren und gab sich zuversichtlich: "Ich denke, es ist okay, ich fühle mich wohl im Xsara. Sicher hatten wir sehr wenig Vorbereitungszeit, doch wir müssen damit auskommen. Ich hoffe, dass ich morgen sehr schnell das Vertrauen erlange und dann werden wir sehen. Natürlich wäre ein Podestplatz fantastisch."

Mit einem viel sagenden Lächeln beendete Dani Sordo seine beiden Shakedown-Fahrten - Sordo zerstörte auf Zypern seinen Xsara und fährt nun mit jenem Boliden, mit dem Sébastien Loeb seinen vorerst letzten Sieg erobern konnte. Sordo berichtete: "Mein Xsara ist perfekt. Wirklich fein. Ich wüsste nicht, was man daran ändern sollte." Sordo verzichtete auf einen dritten Lauf: "Die Prüfung ist demoliert, wirklich."

Ähnlich reagierte auch Topfavorit Marcus Grönholm - auch er befuhr die Passage nur zweimal. "Ich bin mit meinem Auto zufrieden und möchte es auf diesem schlammigen Belag nicht riskieren", erklärte der Ford-Pilot.

Regen, Regen, Regen

Red Bull Skoda hat bei einem zusätzlichen Test in Erfahrung bringen können, dass die rätselhaften Motorprobleme auf Zypern eindeutig von der elektronischen Steuereinheit her rührten. Laut einem Bericht der offiziellen WRC-Website sollen die ECUs überhitzt haben, weshalb sie mit Hitzeschildern versorgt wurden. Andreas Aigner erklärte nach dem Shakedown: "Ich bin nur zweimal gefahren, das hat mir gereicht um festzustellen, dass wir wieder sehr optimistisch an den Start gehen können. Einzig die Wettersituation, mit viel Regen, deutet auf eine unheimlich schwere Rallye hin."

Für OMV-Pilot Manfred Stohl bedeutet der Regen zusätzlich erschwerte Bedingungen - der Wiener erklärt den Grund: "Eigentlich war alles ganz in Ordnung. Wir waren vom Speed her zufrieden. Daher war ich auch überrascht, als ich die Zeiten gesehen habe. Wir verlieren bis zu zwei Sekunden pro Kilometer. Das ist einfach zuviel. Jetzt gilt es zu überlegen, was wir am Peugeot verbessern können." Laut einer Presseaussendung des Teams habe bereits Marcus Grönholm, der den Peugeot 307 WRC in den Jahren zuvor gefahren ist, bestätigt, dass es diesem im Nassen an Traktion mangle. Stohl strebt daher so etwas wie eine optimale Schadensbegrenzung an: "Wir können nur kämpfen und das beste aus der Situation machen, denn die Wettervorhersage prophezeit uns für Freitag und Samstag Regen."

Shakedown-Zeiten

1. Petter Solberg (N) Subaru 4:01,6 Minuten, 2. Mikko Hirvonen (FIN) Ford 4:02,9, Marcus Grönholm (FIN) Ford 4:04,5, 4. Colin McRae (GB) Citroen 4:05,1, 5. Francois Duval (BEL) Skoda 4:06,9, 6. Chris Atkinson (AUS) Subaru 4:09,6, 7. Daniel Sordo (ESP) Citroen 4:10,1, 8. Harri Rovenperä (FIN) Skoda Fabia und Manfred Stohl (A) Peugeot 4:10,4, 10. Xavier Pons (ESP) Citroen 4:10,5, 11. Henning Solberg (NOR) Peugeot 4:12,1, 12. Kosti Katajamäki (FIN) Ford 4:14,0, 13. Andreas Aigner (A) Skoda Fabia 4:13,3, 14. Matthew Wilson (GB) Ford 4:17,2 Minuten

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