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Die Nr.2-Piloten im Rampenlicht

Favoritensterben in Japan - auf der 2. Etappe verabschiedete sich auch Loeb. Es führt Hirvonen vor Sordo und Henning Solberg. Stohl auf Rang sechs.

Michael Noir Trawniczek

"Was für ein Morgen" - Mikko Hirvonen, der nach der zweiten Etappe die Japan-Rallye mit 38,4 Sekunden Vorsprung auf Dani Sordo anführt, erzählt von seiner Durchfahrt der 14. Prüfung: "Ich erfreute mich gerade an dem Kampf gegen Sébastien Loeb - doch als ich sein Auto im Graben sah, machte ich langsamer. Als ich wenig später auch den Wagen von Jari Matti Latvala im Abseits stehen sah, machte ich gleich noch mal langsamer, denn ich wollte meinem Landsmann keinesfalls nachfolgen."

Hirvonen beschreibt schwierigste Bedingungen: "Die Straßen waren nass und rutschig, aber meine Reifen arbeiteten gut und ich hatte auch Grip. Dennoch waren die Kurven dermaßen rutschig, dass du nicht einmal eine Sekunde lang relaxen konntest."

Nachdem bereits am Vortag der WM-Führende Marcus Grönholm bei einem Abflug den Überrollkäfig seines Ford Focus irreparabel beschädigte, sah zunächst alles nach einer möglichen vorzeitigen Titelentscheidung aus, zumindest acht Punkte waren Loeb sicher - doch auf der ominösen SP 14 flog auch der Weltmeister ab.

Citroen-Teamchef Guy Fréquelin erklärte gegenüber dem WRC-Radio: "Es ist sehr schade, dass Sébastian Loeb ebenfalls ausgefallen ist. Sein Kopilot Daniel Elena machte beim Vorlesen des Schriebs einen Fehler, dann flogen sie von der Piste. Wir werden versuchen, am Sonntag die Fahrt unter Superally fortzusetzen, als Testfahrt für die beiden kommenden Rallyes in Irland und Wales. Diese beiden Rallyes wollen wir unbedingt gewinnen."

Jari Matti Latvala, der in seinem Vorjahrs-Ford des Stobart-Teams zuvor eine formidable Performance bot, flog nur wenige Meter nach Loeb von der Strecke - der junge Finne soll wegen Getriebeproblemen für einen Moment unkonzentriert gewesen sein. Dafür lief es für Stobart-Teamkollegen Henning Solberg wie geschmiert - der Norweger belegt einen stabilen und ungefährdeten dritten Rang und muss im Grunde nur noch ins Ziel kommen.

Anstrengender Tag für "Stohlito"

Für Manfred Stohl war es ein anstrengender Tag. Zunächst rückte er aufgrund der Ausfälle auf den vierten Gesamtrang vor - doch bereits auf SP 12 stellten sich erste Kupplungsprobleme ein. Es ging nun darum, den Wagen in Bewegung zu halten. Auf der 14. Prüfung verloren Stohl und seine Kopilotin Ilka Minor mehr als zwei Minuten.

Danach ging es nur noch darum, den Citroen Xsara ins Service zu bekommen - am Ende musste der Wagen 350 Meter leicht bergauf geschoben werden. So wurde das zeitlimit überzogen, dafür setzte es eine Zeitstrafe von 40 Sekunden.

Zunächst konnte sich Stohl an Matthew Wilson vorbeischieben - allerdings wurden zu diesem Zeitpunkt die 40 Strafsekunden noch nicht hinzuaddiert. Im Zielraum von SP 15 lobte Stohl jedenfalls seine Crew: "Die Mechaniker haben einen tollen Job erledigt."

Am Ende, nachdem auch die 40 Strafsekunden hinzuaddiert wurden, belegt Stohl 32,4 Sekunden hinter Matthew Wilson den sechsten Gesamtrang, auf Luis Perez-Companc, den auf Rang vier gereihten Munchi's Ford-Piloten fehlen dem Wiener 54,1 Sekunden. Die Frage wird sein, ob "Stohlito" auf den noch ausstehenden rund 95 Wertungskilometern diesen Rückstand gutmachen kann. Die österreichischen Fans erwartet also ein spannendes Finish bei der Japan-Rallye. Platz vier wäre für den OMV-Piloten das mit Abstand beste Saisonergebnis 2007. Und wer weiß, was an der Spitze sonst noch passiert?

Schnelle Gruppe N-Piloten

Einer der zahlreichen Lokalmatadore, Katsuhiko Taguchi belegt in seinem Gruppe N-Mitsubishi Lancer Evo IX den guten achten Gesamtrang - für die PWRC wird er jedoch nicht gewertet. Dort führt Gabriel Pozzo, ebenfalls in einem Evo IX unterwegs, vor Takuma Kamada und Kuzaj - Stohl Racing-Schützling Patrik Flodin rangiert nun wieder in den Punkterängen, als Achter. Gestern erzielte Armindo Araujo beim Schaufahren in Obihiro die zweite Bestzeit eines Gruppe N-Fahrzeugs in der Rallye-WM.

Am Sonntagmorgen um 7.06 Uhr Ortszeit wird die dritte und letzte Etappe der Japan-Rallye mit der 8,76 Kilometer langen SP 21 "Rera Kamuy" eröffnet. Um 14.33 Uhr Ortszeit (7.33 Uhr MESZ) wird dann der letzte Schaulauf auf der Obihiro Superspecial-Prüfung absolviert.

Stand nach der 2.Etappe

 1.    Hirvonen       Ford        2:26:28.9
 2.    Sordo          Citroen     +    38.2
 3.    Solberg        Ford        +  1:51.7
 4.    Perez Companc  Ford        +  5:05.6
 5.    Wilson         Ford        +  5:27.3
 6.    Stohl          Citroen     +  5:59.7
 7.    Villagra       Ford        +  7:26.6
 8.    Taguchi        Mitsubishi  + 13:50.4
 9.(1N)Pozzo          Mitsubishi  + 14:47.1
10.(2N)Kamada         Subaru      + 16:29.6

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