Rallye-WM: Japan | 24.10.2007
Zentimeterarbeit in Japan
Die Ford-Werkspiloten bereiten sich auf eine Zentimeterarbeit in Japan vor. Marcus Grönholm möchte seinen WM-Vorsprung wieder vergrößern.
WM-Leader Marcus Grönholm blickt auf eine erfolgreiche Japan-Statistik zurück: 2005 konnte er dort gewinnen, 2006 immerhin den zweiten Platz belegen. Am kommenden Wochenende wird der Ford-Werkspilot zum vierten Mal in Japan starten. Der 39-jährige Finne erklärt: "Die Fahrer-Weltmeisterschaft ist an einem aufregenden Punkt angelangt - es liegen nur noch vier Punkte zwischen mir und meinem Verfolger Sébastien Loeb und das ist kein komfortabler Vorsprung. Daher wäre ein Sieg in Japan natürlich hilfreich." Die WM-Entscheidung würde ohnehin erst in Wales über die Bühne gehen, meint Grönholm.
Die Straßen rund um Obihiro würden ihn an die Großbritannien- und auch an die Finnland-Rallye erinnern, sagt Grönholm. "Die Straßen sind sehr eng, aber auch sehr schnell. Sie verlangen größte Vorsicht, denn es lauern tiefe Gräben an der Straßenseite. Es ist schwer, diese auszumachen, wegen der dichten Vegetation - zudem ist es recht knifflig, die Kurvenausgänge zu sehen, weil überhängende Bäume die Sicht verstellen", fügt der Finne hinzu.
Sein 27-jähriger Teamkollege Mikko Hirvonen wurde im Vorjahr Dritter in Japan - er berichtet von anderen Bedingungen, denn im Vorjahr fand die Japan-Rallye Anfang September statt: "Ich habe gehört, dass dort jetzt die Temperaturen über Nacht auf minus fünf Grad sinken können und dass es auch zu Schnee und Eis kommen könnte. Sollte das der Fall sein, würden mir diese Bedingungen entgegenkommen. Außerdem soll die Vegetation zu dieser Jahreszeit nicht gar so dicht sein - daher könnte man eventuell eher sehen, wie es neben der Straße aussieht. Die Gräben können jedenfalls ganz knapp am Straßenrand sein, sogar wenn du nur zehn Zentimeter neben der Linie fährst, kannst du in diese Gräben rutschen."
Dennoch ist Hirvonen davon überzeugt, dass man auch in Japan "cutten" kann: "Das Cutten gehört zum Rallyesport und wenn die Kurven bei der Besichtigung ordentlich begutachtet werden, kann man während der Wertungsprüfungen wichtige Zehntelsekunden gewinnen."