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Rallye-WM: Japan

Dramatischer Freitag - bereits vorentscheidend?

Nach den Ausfällen von Grönholm, Petter Solberg und Atkinson führt Hirvonen vor Loeb und Latavala. Manfred Stohl belegt den guten sechsten Rang.

Michael Noir Trawniczek

Es war ein dramatischer Freitag auf den Straßen rund um die japanische Stadt Obihiro. Gleich auf der vierten Wertungsprüfung verabschiedete sich der WM-Führende, Marcus Grönholm mit einem spektakulären Abflug: "Der Unfall passierte in einer Kurve, die mit dem dritten Gang gefahren wird, an einem Punkt, an dem ich während der Besichtigung meinen Schrieb änderte. Die Stelle ist heuer schneller, weil einige Bäume gefällt wurden."

"Ich kam ins Schleudern und schlug mit der rechten Hinterseite gegen Strohballen, dadurch wurde das Auto in einen Baumstumpf geschleudert - der Einschlag war hart und fand auf meiner Seite statt. Es gab auf dieser Prüfung viel losen Schotter und es war sehr rutschig. Es wird schwer werden, den Schaden zu reparieren - aber das Team wird sein Bestes geben", erklärte Grönholm. Ob der beschädigte Überrollkäfig tatsächlich repariert werden kann, ist derzeit noch nicht sicher. Möglicherweise war dieser Ausritt bereits eine Vorentscheidung, möglicherweise hat Grönholm mehr als nur sein Auto verloren. Loeb erklärte nur: "Da hat mir Marcus eine gute Möglichkeit gelassen."

Subaru mit Katastrophenstart

Auf der Verbindungsetappe zur sechsten Prüfung gab es das nächste prominente Opfer - ausgerechnet der japanische Automobilhersteller Subaru verlor bei der Heimrallye seine Speerspitze Petter Solberg.

In seinem Subaru Impreza WRC 2007 hatte der Norweger nur noch den sechsten Gang zur Verfügung - an eine Weiterfahrt war daher nicht zu denken. Möglicherweise wird Solberg am Samstag die Rallye unter "Superally" fortsetzen. Doch für Subaru kam es noch schlimmer: Auf SP 6 fabrizierte Chris Atkinson einen schweren Abflug, sodass er ebenfalls aufgeben musste. Glücklicherweise blieben alle Beteiligten unverletzt.

Tag der jungen Finnen

Nachdem zunächst der junge Stobart Ford-Pilot Jari Matti Latvala, der als potentieller künftiger Ford-Werkspilot gehandelt wird, aufzeigen konnte, übernahm dessen möglicher Teamkollege Mikko Hirvonen das Zepter der Rallye in die Hand.

Sébastien Loeb fühlte sich noch nicht hundertprozentig wohl in seinem Auto, dennoch konnte er sich im Laufe des Nachmittags vom dritten auf den zweiten Platz vorschieben, der Citroen-Werkspilot liegt nun 10,3 Sekunden hinter Hirvonen. "Ich versuchte nur, den Wagen auf der Straße zu halten", versicherte Loeb. Und erläuterte: "Ich hatte sehr viel Untersteuern - wir versuchen, im Service etwas zu ändern, morgen werden wir dann sehen..."

Der führende Hirvonen jubelte: "Das ist fantastisch. Ein guter Tag. Wir müssen sehen, wie es weiterhin läuft - morgen ist ein langer Tag und die Prüfungen sind schwierig." Zufrieden konnte aber auch Latvala auf diesen ersten Tag zurückblicken - denn als Drittem fehlt dem Stobart-Piloten nur die Winzigkeit von 3,4 Sekunden auf Loeb.

Mit rund 40 Sekunden Rückstand liegt Dani Sordo im zweiten Citroen bereits abgeschlagen auf Rang vier, weitere 7,8 Sekunden dahinter lauert Henning Solberg, der zweite Stobart-Pilot, der sich ebenfalls hoch erfreut zeigte: "Es lief heute viel besser als sonst, viel besser."

Stohl guter Sechster

Das können auch Manfred Stohl und Ilka Minor behaupten. Das Kronos-Duo liegt auf einem sicheren sechsten Gesamtrang - 41,6 Sekunden hinter Solberg sowie 32,6 Sekunden vor dem einzigen verbliebenen Subaru-Piloten Xavier Pons, der die letzte Superspecial-Prüfung in Obihiro gewinnen konnte.

Stohl gab zu Protokoll: "Wir sind okay, ich bin mit dem ersten Tag zufrieden. Manche Stellen sind sehr hart, das sind sehr schwierige Prüfungen." 18,2 Sekunden hinter Pons belegt Luis Perez Companc im Boliden von Munchi's Ford den achten Gesamtrang.

In der PWRC konnte zunächst Stohl Racing-Schützling Patrick Flodin die Führung übernehmen, nachdem der Schwede jedoch auf der sechsten Prüfung mehr als zehn Minuten verloren hatte, ging die Führung letztlich an den Lokalmatador Fumio Nutahara über.

Die Rallye wird am Samstagmorgen um 7.13 Uhr Ortszeit mit einer weiteren Durchfahrt der nur 2,73 Kilometer kurzen Prüfung "Rikubetsu" fortgesetzt.

Zwischenstand nach der 1. Etappe

 1.  Hirvonen       Ford07     1:00:30.8
 2.  Loeb           CitroenC4   +   10.3
 3.  Latvala        Ford06      +   13.7
 4.  Sordo          CitroenC4   +   40.6
 5.  Solberg        Ford06      +   48.4
 6.  Stohl          CitroenXs   + 1:30.0
 7.  Pons           Subaru      + 2:02.6
 8.  Perez Companc  Ford06      + 2:20.8
 9.  Wilson         Ford06      + 2:50.8
10.  Villagra       Ford06      + 3:26.4

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