Rallye-WM: Japan | 26.10.2007
Grönholm kam ins Schleudern...
Nachdem Grönholm wegen Beschädigung des Überrollkäfigs aufgeben musste, führt Latvala vor Hirvonen und Loeb. Stohl guter Siebenter, Flodin führt in der PWRC.
Michael Noir Trawniczek
"Da verschafft er mir eine sehr gute Möglichkeit", erklärte Sébastien Loeb im Zielraum der fünften Prüfung, nachdem Marcus Grönholm auf SP 4 einen derart schweren Ausritt fabrizierte, sodass der Überrollkäfig seines Ford Focus RS WRC 07 beschädigt wurde und der 39-jährige WM-Führende am Nachmittag nicht mehr antreten konnte.
"Der Unfall passierte in einer Kurve, die mit dem dritten Gang gefahren wird, an einem Punkt, an dem ich während der Besichtigung meinen Schrieb änderte. Die Stelle ist heuer schneller, weil einige Bäume gefällt wurden - ich kam ins Schleudern und schlug mit der rechten Hinterseite gegen Strohballen, dadurch wurde das Auto in einen Baumstumpf geschleudert - der Einschlag war hart und auf meiner Seite. Es gab auf dieser Prüfung viel losen Schotter und es war sehr rutschig. Es wird schwer werden, den Schaden zu reparieren - aber das Team wird sein Bestes geben", erklärte Grönholm. Möglicherweise setzt der Finne also am Samstag seine Fahrt unter "Superally" fort.
Loeb sagt: "Ich muss jetzt erst recht hart puschen." Der Citroen-Pilot belegt zurzeit mit 7,4 Sekunden Rückstand den dritten Gesamtrang - hinter Jari Matti Latvala und Mikko Hirvonen.
Stobart Ford-Pilot Latvala, der als einer der Kandidaten für das frei werdende Werkscockpit bei Ford gehandelt wird, stellt sich im "Land der aufgehenden Sonne" in die Auslage, fuhr gleich auf der ersten SP Bestzeit. "Unsere Startposition verschafft uns einen Vorteil", erklärte der Finne. Fünf Sekunden hinter Latvala sein möglicher künftiger Teamkollege, Mikko Hirvonen im einzigen verbliebenen Werks-Ford.
22,4 Sekunden hinter Loeb belegt dessen Stallkollege Dani Sordo Rang vier, weitere 2,5 Sekunden dahinter Henning Solberg im zweiten Stobart Ford. Auf Platz sechs Petter Solberg im Subaru.
10,6 Sekunden hinter dem Norweger belegen Manfred Stohl und Ilka Minor den guten siebten Platz. "Es läuft gut - es ist nur schwierig, wenn du vom Asphalt auf den Schotter wechselst. Es ist rutschiger als ich es erwartet habe und der Nebel war einfach unglaublich", gab der Kronos-Pilot zu Protokoll.
Erfreuliches auch von Stohl Racing: Patrick Flodin konnte nach SP 4 die PWRC-Wertung anführen. Cheftechniker Günther Aschacher ist persönlich vor Ort, um seinem Schützling unter die Arme zu greifen.