RALLYE

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In Sapporo ist der Winter ausgebrochen

Erstmals wurde ein Shakedown auf einer Stadion-Superspecial abgehalten - wegen Schneefalls wurden die für Freitag geplanten SP 3/8 gestrichen.

Michael Noir Trawniczek

Rund um die ehemalige Olympiastadt Sapporo wird am Wochenende erstmals die japanische WM-Rallye abgehalten, die noch junge Rallye hat ihren vormaligen Austragungsort Obihiro verlassen. Die für die Piloten unbekannten Schotter-Prüfungen sind jenen von Neuseeland ähnlich, der Shakedown jedoch wurde – ein Novum in der Rallye-WM – auf der Superspecial-Prüfung im Sapporo Dome-Stadion absolviert. Die 1,46 Kilometer lange Strecke weist einen superglatten, polierten Asphalt auf, hat also mit der Charakteristik der Rallye so gut wie nichts zu tun – obschon die spektakuläre Superspecial-Prüfung im Laufe der drei Rallyetage insgesamt fünfmal absolviert wird.

Eine Besonderheit stellt die Tatsache dar, dass zwar der Großteil der Strecke, die von je zwei Autos befahren wird, unter dem Stadiondach geführt wird, zwei Kurven und eine kurze Gerade befinden sich jedoch unter freiem Himmel - auf diesen zehn Prozent der Strecke sind die Piloten der Witterung ausgesetzt. „Wenn es regnen sollte, könnte das interessant werden“, sagte dazu Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen, der an diesem Wochenende um den Erhalt seiner wagen Titelchancen kämpft.

Die Piloten zeigten sich ob des Griplevels, welches der polierte Asphalt bot erstaunt. WM-Leader Sébastien Loeb etwa erklärte: „Es ist wirklich nicht schlecht – bei der Besichtigung war es noch sehr rutschig – da haben wir aber auch Straßenreifen verwendet – mit ordentlichen Schotterpneus ist es wirklich okay.“ Hirvonen merkte an: „Es fühlte sich so an, als ob der Grip besser geworden wäre, je mehr Gummi die Autos auf der Fahrbahn hinterlassen haben.“

Bestzeit für Sordo

Die schnellste Shakedown-Zeit markierte Citroen-Pilot Dani Sordo vor dem Stobart Ford-Piloten Francois Duval, Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen, Munchi’s Ford-Pilot Henning Solberg, WM-Spitzenreiter Sébastien Loeb und Subaru-„Geheimtipp“ Petter Solberg. Sordo markierte eine Zeit von 2:34.2 Minuten. In Hinblick auf die bevorstehende Rallye sind diese Zeiten bedeutungslos.

Mehr Gewicht hat da schon jene Maßnahme, zu welcher sich die Veranstalter schon vor dem offiziellen Start gezwungen sahen: Die letzten Tage hat es in vereinzelten Regionen stark geschneit, in Japan ist der Winter ausgebrochen – so musste die 13,67 Kilometer lange Sonderprüfung „Isepo“, welche am Freitag zweimal – als SP 3 und SP 8 – vorgesehen war, ersatzlos gestrichen werden.

„Wegen des abnormalen Wetters und der daraus resultierenden Minderung der Straßenqualität wurden die Prüfungen SP3 und SP 8 aus Sicherheitsgründen abgesagt“, heißt es in einem offiziellen Statement des Veranstalters. Sébastien Loeb stimmt dieser Entscheidung zu: „Wir haben hier nur einen Schotterreifen zur Verfügung – mit dem kannst du nicht auf Schnee fahren. Aber es ist ja nur eine Prüfung…“ Diese Prüfung wäre die längste des ersten Tages gewesen. Die Piloten werden nun per Verbindungsetappe auf einer anderen Strecke zur nächsten Prüfung geleitet.

Die Rallye wird am Freitag um 9.11 Uhr Ortszeit (1.11 Uhr MEZ) mit der 13,24 Kilometer langen SP "Heper" eingeläutet. Ab 18.14 Uhr Ortszeit (10.14 Uhr MEZ) wird der erste Tag mit den beiden Superspecialprüfungen SP9 und SP 10 im Dome-Stadion von Sapporo abgeschlossen.



Shakedown-Zeiten

 1. Sordo          Citroen    2:34.2
 2. Duval          Ford       2:34.5
 3. Hirvonen       Ford       2:34.6
 4. Solberg        Ford       2:35.0
 5. Loeb           Citroen    2:35.1
 6. Solberg        Subaru     2:35.1
 7. Atkinson       Subaru     2:35.3
 8. Latvala        Ford       2:35.6
 9. Villagra       Ford       2:36.1
10. Gardemeister   Suzuki     2:37.4
11. Wilson         Ford       2:37.6
12. Andersson      Suzuki     2:38.8
13. Rautenbach     Citroen    2:43.0

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