Rallye-WM: Japan | 04.11.2008
Pivato macht Fortschritte, es besteht Hoffnung
Patrick Pivato macht Fortschritte, erklärte Ford-Teamchef Malcolm Wilson. Der Co-Pilot von Duval befindet sich jedoch weiterhin im künstlichen Tiefschlaf.
Michael Noir Trawniczek
Ein „künstliches Koma“ ist laut Wikipedia nur ein „von den Medien eingesetzter Begriff“. Ein Koma ist demnach die „schwerste Form einer quantitativen Bewusstseinsstörung“. Unter der Bezeichnung „künstliches Koma“ versteht man vielmehr eine Art „Langzeitnarkose“, oder auch einen „kontrollierten Bewusstseinsverlust“.
Patrick Pivato befindet sich also seit seinem schweren Unfall bei der Japan-Rallye, als der Ford Focus von Francois Duval auf SP 6 mit der Beifahrerseite mit voller Wucht gegen eine Barriere gekracht war, in einer Langzeitnarkose und wird offenbar noch einige Tage in diesem Zustand bleiben müssen.
Laut der letzten Information seitens Ford-Teamchef Malcolm Wilson stehen respektive standen Pivato einige Operationen bevor – schon nach dem Unfall, als während einer ersten Operation innere Blutungen entdeckt wurden, gab es im Anschluss eine weitere Not-OP. Hinter sich dürfte Pivato bereits die dritte OP haben, bei der ihm „Medical Packs“ aus dem Bauch entfernt wurden. Erst am Donnerstag sollen dann in einer weiteren Operation „Fixierungen am Becken und am Schienbein“ vorgenommen werden. Pivato zog sich neben den inneren Verletzungen auch einen Becken- und Schienbeinbruch zu.
Laut Wilson war der Zustand des Co-Piloten von Patrick Duval in der Nacht von Freitag auf Samstag äußerst kritisch: „Wenn man zurückblickt, wo wir am Freitag gestanden sind, so ist es eine große Erleichterung für alle, dass Patrick solche Fortschritte macht.“
Wilson fügte jedoch hinzu: „Patrick ist noch nicht über den Berg, doch es ist großartig, seine Fortschritte zu sehen. Für das Stobart Ford Team war es unter diesen Umständen die schwerste Rallye – ich möchte allen in der WRC-Gemeinde für ihre Unterstützung danken – diese Situation hat die tolle Kameradschaft innerhalb dieser Meisterschaft gezeigt. Mein Dank richtet sich an alle Teams und die Organisatoren dieser Rallye – und natürlich an das Medical Team, das binnen zehn Minuten an der Unfallstelle war. Auch die Rettungsteams erledigten einen tollen Job, als sie das Auto in eine Position brachten, sodass man Patrick aus dem Wagen herausholen konnte. Ich denke, er ist im Higashi Tokushukai Hospital in den besten Händen.“
Patrick Pivato soll noch rund einen Monat lang in dem japanischen Spital verbringen.