Rallye-WM: Japan | 25.11.2008
„Spendet Blut!“
Der in Japan schwer verunfallte Co-Pilot von Francois Duval, Patrick Pivato, bedankt sich auf seiner Website bei seinen Rettern, allen voran Duval…
Michael Noir Trawniczek
Foto: fduval.com
Vor rund zwei Wochen konnte der bei der Japan-Rallye schwer verunfallte Patrick Pivato die Heimreise nach Lyon antreten – dort wurden und werden seine schweren Verletzungen behandelt, die er sich als Co-Pilot von Francois Duval bei dem Unfall auf SP 6 zuzog: mehrfache Becken- sowie Schienbeinbrüche, danach wurden auch innere Blutungen festgestellt, weshalb Pivato nach einer Notoperation für Tage in einen künstlichen Tiefschlaf versetzt wurde. Erst Tage später sprang Pivato quasi dem Tod von der Schaufel…
Pivato, dem im Zuge seiner Rehabilitation schwere Zeiten bevorstehen, bedankt sich nun auf seiner Website bei allen Helfern – der Franzose schreibt: „Ich möchte mich bei euch allen bedanken – ich erlebe gerade harte Zeiten, aber wenn ich mir all die vom Herzen kommende Großmütigkeit anschaue, dann kämpfe ich, dann kämpfe ich um noch stärker zurückzukommen.“
Pivato fügt hinzu: „Ich verdanke seit meinem Unfall einigen Menschen sehr viel und ich möchte mich bei diesen Menschen bedanken.“ Nachdem die Ärzte die inneren Blutungen festgestellt hatten und auch weil Pivato bereits viel Blut verloren hatte, wurde bei der Japan-Rallye in der Nacht von Freitag auf Samstag ein dringender Blutspendeaufruf im Fahrerlager deponiert, weil es von der in Japan seltenen Blutgruppe A zu wenig Blutvorrat gab – viele Mitglieder des WRC-Trosses haben in dieser Nacht Blut gespendet. „Die Rallyewelt hat einmal mehr bewiesen, welch wunderschöne Familie wir sind, auf die wir alle stolz sein können“, schreibt Pivato. Und er fügt hinzu: „Ich möchte diese Gelegenheit dazu nutzen, um einen allgemeinen Aufruf loszuwerden: Spendet Blut! Ich kann zweifelsohne beglaubigen, dass solche Spenden Leben retten können.“
Ganz besonderen Dank spricht Pivato seinem Teamkollegen Francois Duval aus: „Er blieb nach dem Unfall im Spital an meiner Seite und gab mir seine volle Unterstützung. Er war auch die essentielle Verbindung zu Ford, um meine medizinische Versorgung noch besser zu organisieren.“ Duval hat zudem Charity-Events organisiert, um Geld für die vielen Operationen einzusammeln. Pivato spricht auf seiner Website auch Ford-Teamchef Malcolm Wilson und John Millington von M Sport seinen Dank aus, die unter anderem dafür gesorgt haben, dass die Familie von Pivato nach Japan geflogen wurde.
Francois Duval, der zwischenzeitlich an einen Rücktritt vom Rallyesport gedacht haben soll, wird beim WM-Finale in Wales mit Denis Giraudet als Co-Pilot an den Start gehen – Giraudet ist mit Pivato befreundet und war in Japan als einer der ersten an der Unfallstelle, hat sich wie Duval mit vollem Einsatz an der Rettung des Franzosen beteiligt.