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Riesenpech für Ford

Unglaubliches Pech für Ford, auf der letzten SP Reifenschaden bei Hirvonen, Latvala & Duval out, Loeb gewinnt vor Sordo.

Am Sonntagmorgen war die Welt für Ford noch in Ordnung, Latvala startet als Führender vor Hirvonen, Loeb nahm die SP als Dritter in Angriff. Der Franzose leistete sich zudem einen seiner seltenen Fehler: „Wir sind in eine lange Linkskurve gefahren, ich war auf der falschen Seite, in den falschen Spurrillen. Und prompt haben wir uns gedreht, mussten zwei Mal reversieren ehe wir weiterfahren konnten.“

Das Manöver kostete wertvolle Sekunden Loeb fiel mit einem Rückstand von 17,7 Sekunden hinter seinen Teamkollegen Dani Sordo auf Rang vier zurück. Hirvonen machte deutlich Boden auf Latvala gut: „Ein Riesenunterschied zu gestern, wo ich als erster auf die Piste musste. Als Zweiter sind die Bedingungen ideal.“

Loeb: Die Aufholjagd schlägt fehl

Noch idealer sind sie aber allem Anschein nach weiter hinten, denn Henning Solberg markierte die Bestzeit vor Mathew Wilson und Chris Atkinson, Loeb nach seinem Fehler nur mit der 12. SP-Zeit. Henning Solberg gab auch auf der folgenden Prüfung den Ton an, gefolgt dieses Mal von Mikko Hirvonen, der dadurch auch in der Gesamtwertung an Latvala vorbei zog.

Sebastien Loeb dieses Mal auf P5, unterm Strich schien aber die Taktik heute aufzuholen nicht aufzugehen. Auf SP14 dann eine Bestzeit des Weltmeisters, er nahm Mikko Hirvonen aber nur 2,3 Sekunden ab, zu wenig um seinen Rückstand deutlich zu reduzieren:

„Wir haben einiges am Setup geändert, aber wenn Mikko keinen Fehler macht, dann ist es unmöglich ihn auf der letzten Prüfung noch einzuholen. Es wird schwierig genug Jari-Matti Latvala abzufangen…“

SP 15: Das Ford-Desaster...

Doch dann kam die verhexte 15. Sonderprüfung für Ford. Mit dem Sieg vor Augen überschlugen sich plötzlich die Ereignisse, zunächst musste Latvala kurz vor dem Ziel mit einem defekten Kühler aufgeben, dann bekam auch Mikko Hirvonen Probleme:

„Wir waren wirklich zuversichtlich die Rallye zu gewinnen, ein schleichender Plattfuß machte uns leider einen Strich durch die Rechnung… Ich habe mich dann einen Kilometer vor dem Ziel gedreht, es sollte einfach nicht sein. Was soll man machen, wir müssen es nehmen wie es ist. An meinem Selbstvertrauen nagt der Vorfall aber nicht, wir wissen, dass wir Rallyes gewinnen können und wollen das bei nächster Gelegenheit auch beweisen.“

Als ob dem nicht schon genug des Unglücks wäre, kam es für Ford noch dicker, der bis dahin fünftplatzierte Francois Duval flog von der Piste und musste somit ebenfalls kurz vor Schluss aufgeben. Sebastien Loeb holte sich somit den Sieg vor seinem Teamkollegen Dani Sordo, Mikko Hirvonen verlor knapp eine Minute und wurde undankbarer Dritter. Bei der finalen Superstage kam es zu keinen Positionsverschiebungen mehr.

Loeb überraschender Sieger

Loeb zeigt sich als fairer Verlierer: „Nach meinem Dreher in der Früh war es für uns unmöglich, die Lücke zu Mikko zu schließen, doch plötzlich lagen wir unerwartet wieder voran. Das war eine wirklich schwierige Rallye, die Bedingungen haben sich nicht zuletzt durch Taktik ständig geändert. Natürlich ist es schön zu gewinnen, wenngleich es mir leid tut für Mikko, er ist gut gefahren und hat sich einen heißen Fight mit mir geliefert.“

Dani Sordo weiß um die Wichtigkeit dieses Resultates: „Im Hinblick auf die Marken-WM ist das Ergebnis perfekt. Zudem komme ich auf Schotter immer besser zurecht.“ Petter Solberg landete im Subaru am Ende auf Platz vier: „Nach dem ersten Tag war ich Zehnter, ich hätte nie damit gerechnet am Ende Vierter zu werden. Dennoch bin ich nicht zufrieden damit, wir wollen gewinnen, nicht Vierter werden. Wir müssen mehr Speed herausholen, wir sind schließlich nicht zum Vergnügen hier…“

Beide Suzuki in den Punkten

Urmo Aava bot abermals eine starke Leistung und wurde am Ende Fünfter, Suzuki darf sich ebenfalls freuen mit den Plätzen sechs und sieben für Andersson und Gardemeister hat man beide Autos in den Punkten. Andersson: „Ein tolles Ergebnis für Suzuki. Wir hatten zwar etwas Probleme mit dem Handling, aber die Punkte sind wichtige, auch im Hinblick auf den Rest der Saison.“

Federico Villagra landete im Ford Focus auf Position acht, dahinter ein nicht unzufriedener Henning Solberg, der sich den letzten Marken-Punkt für Stobart sicherte: „Nach dem Problem mit der Servolenkung lagen wir zu Beginn der Rallye auf Platz 45. Ich habe dann einen sehr guten und ruhigen Rhythmus gefunden und einige SP-Bestzeiten notiert, unterm Strich bin ich happy mit dem Ergebnis.“

In der Gesamtwertung hat Loeb seinen Vorsprung weiter ausgebaut, der Citroen-Pilot liegt nun acht Punkte vor Mikko Hirvonen bei noch vier ausstehenden Rallyes. Einen großen Polster hat Citroen nun in der Marken-WM, satte 20 Punkte liegt man nach dem Doppelsieg vor Ford.

PWRC: Sieg für Prokop

Martin Prokop ließ in der PWRC nichts anbrennen und holte sich den Sieg vor Patrick Sandell und Martin Rauam. Durch Aigners Nullnummer ist Juho Hännen - der Finne wurde nach anfänglichen Problemen noch Fünfter - bis auf vier Punkte an Aigner dran, zudem kann der Finne noch bei einem Lauf mehr als der Österreicher punkten. Und auch Jari Ketomaa ist in Schlagdistand zum Steirer, ein heißer Herbst wartet.

Jetzt ist erst einmal Pause in der Rallye-WM, die Catalunya-Rallye wird von 03. – 10. Oktober gefahren.

WM-Stand Marken
1. Citroën-Total, 141 Pkte.
2. Ford, 121
3. Subaru, 74
4. Stobart, 51
5. Munchi's, 22
6. Suzuki, 20

WM-Stand Fahrer
1. S. Loeb, 86 Pkte.
2. M. Hirvonen, 78
3. D. Sordo, 51
4. C. Atkinson, 40
5. JM. Latvala, 34
6. P. Solberg, 32
7. H. Solberg, 22
8. G. Galli, 17
9. M. Wilson, 12
10. F. Duval, 11
11. U. Aava, 11
12. F. Villagra, 9
13. C. Rautenbach, 6
14. T. Gardemeister, 5
15. A. Mikkelsen, 4
16. PG. Andersson, 4
17. JM. Cuoq, 2
18. M. Rantanen, 2
19. A. Aigner, 1
20. J. Hänninen, 1
21. S. Ogier, 1

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