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ARC: Herbstrallye Leiben

Wo gehobelt wird, fallen Späne

Aufregende Erlebnisse der VRTT-Teams im Elch-Cup, Ärgernis mit der Vergabe der Startnummern, und wieder iene Menge zu erzählen!

Eine Woche harte Arbeit mit sehr kurzen Nächten waren notwendig, um die teilweise arg geschundenen Elche nach der ARBÖ Rallye wieder annähernd salonfähig zu machen.

Motiviert kam man nach Leiben, um dort gleich die erste herbe Enttäuschung zu vernehmen. Der bestellte Serviceplatz für 6 VRTT und drei Serviceautos reichte gerade für drei Volvos und einen in einer riesigen Wasserlacke versinkenden Servicebus.

Weit und breit war auch niemand, der sich für eine Platzeinteilung verantwortlich fühlte. Ein sofortiger Anruf in der Rallyeleitung blieb leider ohne nennenswertes Ergebnis. Man mühte sich also mit fünf Autos und einem improvisiert umgeräumten Servicebus die ganze Rallye hindurch ab.

Daneben allerdings stand ein Rallyefahrzeug, welches als Servicefahrzeug alleine für sich einen Sattelschlepper hatte. Offenbar war es für diesen nicht so schwierig einen adäquaten Platz zu finden Vergleiche mit Ferrari in der Formel 1, wo ein ähnliches Boxenfiasko in letzter Zeit geherrscht hatte, fielen ein, als sich die Volvos in Zweierreihen zum Service anstellen mussten.

Denn, was leider noch hinzukam, war, dass obwohl man es bei jeder Rallye heuer im Vorfeld versuchte, die Volvos, welche beim VRTT betreut werden, startnummerntechnisch auseinanderzureihen, alle VRTT Wagen wiederum unmittelbar hintereinander starteten.
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Dieser Umstand, welcher schon die ganze Saison begleitet hatte, wurde von den Verantwortlichen immer wieder mit der Notwendigkeit, alle Volvos müssten im Pulk starten, begründet. Nahezu unverständlich, dass in Leiben gerade die Volvos, die NICHT vom VRTT betreut wurden, um 36 bzw. 30 (!!!) Nummern früher starten durften.

Aus einer solchen Klassenüberlegenheit heraus kann dieser Umstand nicht herrühren.
Auch so können Markenpokale letztendlich entschieden werden, vor allem wenn man ja weiß, dass die Rallye bis knapp nach Beginn der Dunkelheit dauert!

Zum Sportlichen:

Georg Gschwandner/Simone Jesacher

Nach diversen Feindberührungen in Admont und Umgebung und daraus resultierenden notwendigen Schönheitskorrekturen, wollte bzw. musste man in Leiben eine ganz andere Taktik angehen.

Da die beiden schärfsten Konkurrenten wie erwähnt um 35 bzw. 30 Nummern früher starten durften - warum auch immer in einem Markenpokal, war klar, dass man auf den beiden letzten Prüfungen auf Grund der hereinbrechenden Dunkelheit und des prognostizierten wechselhaften Wetters möglicherweise viel Zeit verlieren wird.

Man war also bemüht, ganz im Gegensatz zu Georgs publikumsfreundlichen Fahrstil, das Schiff möglichst rund um die Ecken zu bringen. Elchbestzeit auf der ersten SP bestätigte das Rezept!

Einsetzender Regen genau am Start von SP2 wäre nach wenigen Kilometern Georg und Simone beinahe zum Verhängnis geworden.

Beim Anbremsen eines Linksabzweigs schlitterte der nicht mit Regenreifen ausgestatte Elch geradewegs in einen Vorgarten, der davor stehende Gittezaun fand sich auf der Motorhaube wieder.
Der Zaun stand allerdings ursprünglich auf einem ca.20cm hohen Betonsockel.

Nur dem massiven Unterfahrschutz, der tragischerweise dort sein Leben verlor, ist es zu verdanken, dass die Fahrt überhaupt fortgesetzt werden konnte.
Man verlor trotz dieses ca. 20 Sekunden andauernden Missgeschicks nur wenige Sekunden auf Stachl und Praschl auf dieser SP, daher wusste man, dass bei dieser Rallye rundfahren tatsächlich das richtige Rezept sei!

Ein weiterer Verbremser, möglicherweise auch deswegen, weil der Wagen immer wieder mit dem herunterhängenden Motorschutz aufsetzte auf derselben SP, ließ das Adrenalin bei der VRTT Besatzung Gschwandner/Jesacher in Rekordhöhe schnellen. Im Auslauf stand nach ca. 15m ein Funktionärsauto, der Elch verfehlte es um Haaresbreite.

Beim nächsten Umlauf dieser SP, kann man wieder zu besagter Stelle. Heftigst wurden gelbe Flaggen geschwungen, einige Rallyeautos steckten dort im Acker fest und Verbremsspuren - ca. ein Dutzend - endeten weit nach der Stelle, an welcher zuvor noch das Funktionärsauto stand. Aber offensichtlich wurde selbiges doch vorher noch umgeparkt!

Trotzdem war man zu Mittag nur 5 Sekunden hinter Markus Stachl und 7 Sekunden vor Jürgen Praschl.

Am Nachmittag wurde leider die letzte Prüfung, bei der es noch etwas Resttageslicht gegeben hätte, neutralisiert!

Auf der letzten SP waren dann Gschwandner / Jesacher die ersten, bei denen es wiederum zu schütten begann.

Da aber auch Jürgen Praschl auf der vorletzten SP einen zeitraubenden Ausritt verbuchte und die Hilfe von Zuschauern benötigte, um das Auto wieder in Bewegung zu bringen, konnte man in der Klasse Elch noch hauchdünn mit einer Sekunde Vorsprung den zweiten Platz belegen.

Vielleicht wären bei etwas faireren äußerlichen Bedingungen für die Elche noch mehr drin gewesen. So war man aber ob all der Widrigkeiten froh, wieder einen Stockerl Platz erreicht zu haben und gesund im Ziel zu sein.

Michael Pap / Marlies Mandl

Für Michael ist ja Asphalt bekanntlich nicht sein Lieblingsuntergrund! Daher kam ihm die teilweise grob verschmutzte, rutschige Straße zu Gute! Motiviert ging man ans Werk!

Auch Michael pilotiert seinen ninjagrünen Elch mittlerweile immer mehr am Limit! Dies führt naturgemäß zu so mancher Feindberührung mit Strohballen und ähnlichem.

Ein etwas längerer Aufenthalt bei einem Linksabzweig kostete die Platzierung im Elchmittelfeld!
Just nach der Stelle, wo leider später auch der Apothekerelch im Acker stand, verbremste man sich leicht und mähte einige Holzstöcke um.

Einer davon verkeilte sich so unglücklich im Radkasten, dass es einem beherzten Zuschauer erst nach einiger Zeit möglich war, diesen wieder herauszubekommen. Auch Michael verlor dann gegen Ende auf Grund des starken Regens noch viel an Zeit und musste daher Martin Wurm und Martin Leodolter ziehen lassen.

Auffallend, und es sei Michael und Marlies vergönnt, trotz teilweiser heftiger Feindberührung, hat der ninjagrüne Volvo keine Schramme. Unbestätigten Gerüchten zu Folge besteht das Ninjagrün - in Anlehnung an die Turtels - nicht nur aus Farbpigmenten sondern auch aus einer harten Kampflegierung!

Nach eigenem Bekunden freut sich Michael schon sehr auf das Waldviertel, endlich wieder Schotter!

Martin Leodolter / Marion Skach

Nach dem Motorsportmessewochenende im März, bei welchem Martin am VRTT Stand sein Interesse an einem Mietgerät bekundet hatte, läutete gleich am Montag das Telefon und Martin mietete für Leiben einen Rallyevolvo. Der Vertrag wurde fixiert und dann hörte man lange nichts mehr von Martin.

Vor drei Wochen, ließ Martin dann wissen, dass alles bestens sei, er als Beifahrerin seine Lebensgefährtin Marion mitnehme, das Auto aber leider nicht wie vereinbart am Wochenbeginn vor der Rallye abholen könne, da er bis Donnerstag Abend beruflich in Barcelona sei! Man treffe sich daher am Freitag in der Früh vor der administrativen Abnahme….

Eine derartige Gelassenheit von Rallyeneulingen hat man bis dato noch nie erlebt! Irgendwann sagte Martin dann noch, man treffe sich am Abend, weil er und Marion wollen ja noch wissen, wie denn das am Rallyetag dann mit den Zeiten und den einzelnen ZKs so sei!

Die beiden waren noch immer sehr gelassen und guter Dinge! Da während der Besichtigung der einjährige Junior der beiden bei den Großeltern im nahen Pöggstall verweilte, fand man auch noch Zeit den Junior zu besuchen und nach dem Rechten zu sehen.

Am Tage der Wahrheit waren die beiden noch immer völlig relaxed! Eine gewisse Verwunderung ging im VRTT Stall in Bewunderung über!

Martin und Marion fuhren eine solide erste Rallye und forderten zeitenmäßig so manch anderen Volvo!
Am Ende der Rallye, welche sie ohne einen Kratzer im VRTT Elch beendeten, wurden die beiden nach eventuellen Highlights gefragt! Anfangs meinten sie, es habe keine gegeben.

Als man den beiden dann zu ihren respektablen Zeiten gratulierte, meine Martin: „Naja, hätten wir die eine Minute nicht verloren….“ Befragt, was damit gemeint sei, erzählten die beiden dann doch von einem Abzweig, den man übermotiviert anbremste, über einen Graben durch Absperrbänder in eine Wiese rutschte und lange durch die Wiese fahren musste, um wieder einen Weg auf die SP zu finden.

Darauf hingewiesen, dass man so etwas auch durchwegs als erlebtes Highlight bezeichnen könnte, meinte die beiden nur: „Ach so, das…..!“ Martin und Marion mit ihrem freundlichen Wesen und ihrer natürlichen Art waren an diesem Wochenende eine Bereicherung in jeder Hinsicht für das VRTT.

Kurt Putz / Harry Auer

Motiviert ob der guten Leistung in Admont ging man in Leiben ans Werk! Das Besichtigen verlief diesmal ereignislos. Da aber der Trainingselch noch rekonvaleszent war, bediente man sich des privaten Jeeps von Kurt!

Die erste SP wurde souverän bewältigt! Nach ca. der Hälfte der zweiten SP wurde man dann Opfer der rutschigen Fahrbahnverhältnisse und der dafür vielleicht nicht allzu optimalen Reifen und rutsche unspektakulär über einen Graben in einen Acker, aus welchem es kein Herauskommen mehr gab!

Fazit: Auto wenig beschädigt, Besatzung unverletzt, volle Konzentration auf das Waldvier

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