RALLYE

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Top-Halbzeitbilanz als Top-Motivation für ein Top-Event

Die Überraschung der ARC-Saison 2008 war wohl Oliver Berger, der seit seinem Einstieg immer dem Ford Escort RS 2000 treu geblieben ist.

Er kann nach Ablauf der ersten Hälfte des Veranstaltungsjahres eine ARC-Gesamtführung vorweisen. Insoferne hat es sich fraglos ausgezahlt, auf ein bewährtes Fahrzeug zu setzen. Öfter einen Wechsel gab es hingegen in der letzten Zeit bei der Beifahrerwahl, aber das ließ sich aus organisatorischen Gründen nicht anders regeln.

Einige Details zum bisherigen Saisonablauf: Die Triestingtal-Rallye beendete Oliver Berger – hier noch mit seinem ursprünglichen Stamm-Copiloten Stefan Neumann – an der guten zweiten Stelle bei den Historischen. Geschlagen geben musste er sich lediglich seinem Freund und „Lehrmeister“, dem routinierten Oskar Hebenstreit. Er setzt wie Oliver Berger seit Beginn seiner Laufbahn auf Escort-Power, wenn auch mit verschiedenen Fahrzeugen.

Nach diesem bereits sehr guten Start ins ARC-Jahr 2008 fand bei der Jacques Lemans-Althofen-Kärnten-Rallye ein beachtlicher Sprung nach vorne statt: Gemeinsam mit dem aushilfsweise für den beruflich verhinderten Stefan Neumann eingesprungenen Peter Medinger gewann Oliver Berger die Wertung der Historischen – ein klarer Sieg der richtigen Mischung aus Schnelligkeit und Beständigkeit.

Und nachdem Oliver Berger nun völlig unerwartet auf Platz Zwei in der Austrian Rallye Challenge aufgestiegen war, war klar: Jetzt müssen wir auch nach Tschechien, weil jetzt wird’s richtig interessant. Die Frage war nur: Mit welchem Beifahrer? Stefan Neumann hat wieder keine Zeit, und auch sonst gestaltete sich die Suche etwas schwierig.

Aber sie war erfolgreich, genauso wie der ganze Einsatz bei der Eurostroj-Tisnov-Rallye. Andreas Zankl erklärte sich bereit, bei dem wichtigen Einsatz als Copilot einzuspringen, seine Erfahrung war äußerst wertvoll. Ankommen stand diesmal an vorderster Stelle, die Strecke war hier bei weitem der härteste Gegner.

Die Neulingen gegenüber oft unerbittliche böhmische Sprintrallye wurde dennoch an sicherer erster Stelle bei den Historischen beendet, mit dem erfreulichen Ergebnis, dass Oliver Berger nun auch in der Meisterschaftswertung der Austrian Rallye Challenge auf Platz Eins lag. Die Sensation war perfekt.

Und es ging in dieser Gangart weiter: Die von vielen freudig erwartete Rallye Weiz, die neu im österreichischen Rallye-Kalender war, bestätigte die gute Form von Oliver Berger, der wieder einmal auf seinen jahrelang bewährten Partner Stefan Neumann zurückgreifen konnte. Nach den Ausfällen von Manfred Hinterreiter (Mercedes) und Oskar Hebenstreit gab es auf der Strecke noch ein außerordentlich sehenswertes Duell mit Roland Spazierer.

Dem blieb jedoch das Ausfallspech treu, Oliver Berger hingegen, der ohnehin zumeist wie der sichere Sieger aussah, blieb bei den Historischen ein weiteres Mal bis zum Schluß vorne. Das Gleiche gilt natürlich auch für die Zwischenwertung in der Austrian Rallye Challenge – da führt er bis zum jetzigen Zeitpunkt ebenfalls das Feld an.

Und genau hier gilt es, weiterzumachen. Nach der Rallye ist immer auch vor der Rallye – in diesem Fall ist es das Gebiet Perg im Mühlviertel, wo die nächste Sekundenjagd der Austrian Rallye Challenge vonstatten gehen wird. Und logischerweise ist das Punktemaximum wiederum das erklärte Ziel, gilt es doch, die schwer erarbeitete Führungsposition bestmöglich zu verteidigen.

Diesmal ist zumindest die Beifahrer-Frage schon geklärt: Mit Silke Huber hat sich eine jugendlich-frische und zugleich auch erfahrene Copilotin gefunden, Erfolge konnte sie bereits an der Seite von Peter Brandstätter feiern, bisher vor allem bekannt durch seine beherzten Rallyes mit einem Citroën Saxo. Und sie hat einen prominenten Onkel: Markus Huber, Präsident von TRT-Motorsport und auch als aktiver Rallye-Teilnehmer eine absolut ernstzunehmende Größe.

Was erwartet Oliver Berger also nun bei der Mühlviertel-Rallye? Auf jeden Fall ein harter Kampf, soviel ist ziemlich sicher. Auf der Nennliste stehen neben Niki Glisic (BMW) auch die Escort-Helden Gerald Neumayer und Hans-Georg Lindner, und es ist beruhigend zu wissen, dass diese in der Austrian Rallye Challenge 2008 nicht punkten.

Es wäre dennoch kein Wunder, würde es diesmal besonders schwer werden, eine hohe Punkteanzahl mit nach Hause zu nehmen, worin schließlich der primäre Zweck der Teilnahme besteht. Denn neben den bekannt starken Oskar Hebenstreit und Roland Spazierer ist diesmal auch Konrad Friesenegger mit seinem aus der Rallye-ÖM bekannten Opel Kadett am Start, und auch Franz Panhofer (Toyota Corolla) und Karl Raab (BMW 2002) lassen sich ihre Heim-Rallye nicht entgehen, ebenso wenig Mercedes-Senkrechtstarter Manfred Hinterreiter.

Von den hier Genannten ist jeder in der Austrian Rallye Challenge eingeschrieben, folglich reduziert auch jeder von diesen Teilnehmern, der sich vor Oliver Berger platziert, dessen Punkteausbeute.

Das bedeutet erhöhte sportliche Anforderungen, die man auch dann zu spüren bekommt, wenn man so beständig kontinuierlich mit seiner Aufgabe wächst wie Oliver Berger. Auf ihn wartet die bisher schwerste Konkurrenz in seiner Laufbahn, das ist definitiv.

Für die Zuseher sollte es ein „Historisches Festspiel“ sein, ähnlich wie so manche Schlacht der Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft. Ob Oliver Berger diese Schlacht gewinnen wird, ist ungewiß. Gewiß ist: Er wird es versuchen, so gut er kann.

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