Rallye-WM: Akropolis | 11.06.2009
„Manchmal vom Gas gehen, um Reifenschaden zu vermeiden“
Der „Grand Slam“ ist Geschichte, Loeb kommt „befreit“ nach Griechenland. Dort will er im richtigen Moment vom Gas gehen, um die Reifen zu schonen.
Michael Noir Trawniczek
In gewisser Weise kommt Sébastien Loeb befreit nach Griechenland zur Akropolis-Rallye: Auf der Insel Sardinien wurde seine fast schon unheimliche Siegesserie beendet – die Erwartungen an einen „Grand Slam“ sind nun dahin, in der WM führt Loeb ohnehin überlegen.
Auf Sardinien hatte Loeb am Freitag taktiert, um am Samstag nicht als erster Pilot auf die Strecke zu müssen. Ein Reifenschaden am Samstag warf ihn zurück, am Sonntag kassierte er noch eine Strafe von zwei Minuten. Die Rallye gewann Jari Matti Latvala, obwohl er am Samstag die Prüfungen eröffnen musste.
Loeb sagt daher: „Man muss sich fragen, ob es wirklich so wichtig ist, nicht als Erster auf die Piste zu gehen. Selbst wenn der Reifenschaden und die Strafe nicht gewesen wären, wäre es wohl sehr schwer gewesen, an Jari-Matti vorbeizukommen. Wir hätten dann am Sonntagmorgen sicher das Problem mit dem Staub gehabt. Ich muss mit dem Ergebnis auch nicht unzufrieden sein, denn wir haben auf Mikko Hirvonen nur drei Punkte verloren.“
Die Akropolis-Rallye konnte Loeb erst zweimal gewinnen: 2005 und 2008. Im Vorjahr sei das Geheimnis hinter seinem Erfolg gewesen, dass er sich keinen Reifenschaden zugezogen habe: „In den raueren Abschnitten darf man manches Mal einfach nicht zögern, vom Gas zu gehen, um einen Platten oder sonstige Schäden zu vermeiden. Unser Auto und unsere Reifen sind sehr stark, aber wir sprechen hier von extremen Bedingungen, vor allem, wenn es heiß ist."
Allgemein erwartet Loeb eine schwierige Rallye: „Weil unsere Gegner die Angewohnheit haben, in Griechenland stets sehr stark zu sein.“
Dani Sordo zog sich im Vorjahr gleich mehrere Reifenschäden zu, am Ende belegte er Platz fünf. Sordo möchte daher „das Auto so gut es geht schonen“.
Neben dem privaten Citroen-Piloten Petter Solberg, der erneut mit seinem Xsara antritt, wird natürlich wieder das Citroen Junior Team an den Start gehen. Conrad Rautenbach, Evgeny Novikov und Sébastien Ogier sollen vor allem ins Ziel kommen. „Unser Hauptziel bleibt es, die Rallye zu beenden“, erklärt CJT-Teamchef Benoit Nogier.