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Rallye-WM: Finnland

Ford trauert verpasster Siegchance nach

Vorjahressieger Jari-Matti Latvala beendete sein Heimspiel auf Rang zwei, Mikko Hirvonen kam nach furioser Aufholjagd als Vierter im Ziel.

Jari-Matti Latvala/Miikka Anttila haben den Sieg bei der von Taktik geprägten Finnland-Rallye um lediglich 8,1 Sekunden verpasst. Gemeinsam mit ihren Teamkollegen Mikko Hirvonen/Jarmo Lehtinen konnten die Finnen jedoch die Schnelligkeit ihrer Ford Fiesta RS WRC unter Beweis stellen und setzten auf den 22 Sonderprüfungen des achten Saisonlaufs 15 Bestzeiten.

Latvala verteidigte bei seinem Heimspiel lange Zeit den dritten Rang und ließ die Spitze dabei nur selten um mehr als zehn Sekunden enteilen. Vor der Schlussetappe konnte er wieder bis auf 2,6 Sekunden auf den führenden Sébastien Loeb und dessen Citroën-Teamkollegen Sébastien Ogier aufschließen. Als drittes Auto auf der Strecke wähnte sich Latvala in einer optimalen Ausgangsposition, um seinen Vorjahressieg zu wiederholen – doch die äußeren Bedingungen wendeten sich gegen den Finnen.

Über Nacht verlieh eine hohe Luftfeuchtigkeit den bis dahin trockenen Schotterpisten deutlich mehr Grip und verwandelte das vermeintliche Handicap für die vor dem Finnen auf die Strecke gehenden Citroën-Piloten Loeb und Ogier in einen Vorteil. "Die Strecken waren richtiggehend nass", schüttelte Latvala den Kopf. "Durch die Feuchtigkeit wurde die lose Staubschicht gebunden, so dass die beiden Autos vor uns deutlich mehr Traktion vorfanden."

Erst als die superschnellen, von zahlreichen Sprungkuppen geprägten Naturpisten zur Nachmittagsschleife wieder abtrockneten, fand der Ford-Werkspilot wieder in seinen gewohnten Rhythmus. Latvala startete eine vehemente Attacke, in deren Verlauf er zunächst den zweiten Rang von Ogier übernahm, nachdem dieser von einem Reifenschaden eingebremst worden war, bevor er Spitzenreiter Loeb ins Visier nahm.

Doch der Titelverteidiger war zu diesem Zeitpunkt bereits zu weit enteilt. Lokalmatador Latvala konnte seinen Rückstand von zwischenzeitlich 20 Sekunden zwar noch auf 8,1 Sekunden verkürzen, zum Sieg reichte es aber nicht mehr. "Am Ende fehlten uns einfach noch zwei Prüfungen und die entsprechenden Sonderprüfungs-Kilometer", bedauerte der Ford-Pilot nach Rang zwei im Ziel.

Hirvonen rettet nach frühem Crash Platz vier

Unterdessen erlitten die Siegambitionen von Teamkollege Hirvonen bereits am Donnerstag Nachmittag auf der ersten Prüfung einen schweren Rückschlag, als er in einer schnellen Linkskurve zu weit nach außen getragen wurde und einen Baum streifte. Dabei trugen das Fahrwerk und die Bremsen des Ford Fiesta RS WRC schwere Beschädigungen davon, die Hirvonen in der Folge rund zwei Minuten kosteten.

Den Freitag nahm der Finnland-Sieger des Jahres 2009 nur als 36. in Angriff, startete aber sogleich eine vehemente Aufholjagd, die ihn bis ins Etappenziel bereits wieder auf die sechste Position nach vorne brachte. Am Samstag konnte er sich um zwei weitere Positionen verbessern und erreichte das Ziel somit als Vierter.

"Ich bin wirklich enttäuscht darüber, dass ich meine Lieblingsrallye in diesem Jahr nicht gewinnen konnte", räumte Hirvonen ein. "Wir hatten den Speed, um um den Sieg kämpfen zu können, das macht es noch bedauerlicher." Ein Blick auf die Ergebnislisten unterstreicht diese Einschätzung: Während sich Latvala zwei Bestzeiten gutschreiben ließ, gewann Hirvonen nicht weniger als 13 der insgesamt 22 Sonderprüfungen – darunter auch die abschließende Power Stage, auf der für den Schnellsten drei Bonuspunkte für die WM-Wertung vergeben werden.

Teamchef Wilson nicht zufrieden

Teamchef Malcolm Wilson zeigte sich mit dem erzielten Resultat nicht zufrieden. "Ich weiß, dass unsere Fahrer noch enttäuschter sind als ich. Jari-Matti Latvala hat fantastische Arbeit geleistet, doch erst auf den letzten Kilometern fühlte er sich in seinem Auto wirklich wohl", so Wilson.

"Mikko Hirvonens Aufholjagd war beeindruckend, doch er hätte diese Rallye gewinnen können", bedauert der Teamchef. "Wir haben 15 von 22 Sonderprüfungen für uns entschieden, am Ende aber trotzdem nicht gewonnen – das ist wirklich enttäuschend."

Lokalmatador Jari Ketomaa steuerte die insgesamt 16. Bestzeit für die Ford-Truppe bei, spielte nach einem Überschlag auf der achten Prüfung allerdings keine Rolle im Kampf um die Punkteränge. Khalid Al Qassimi erreichte am Steuer des dritten Fiesta RS WRC des Werksteams das Ziel als 14.

In der Fahrerwertung liegt Hirvonen nach der Finnland-Rallye mit 144 Punkten weiterhin auf dem zweiten Tabellenplatz hinter Loeb. Teamkollege Latvala folgt mit 96 Zählern auf Rang vier.

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