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Mini möchte die volle Distanz absolvieren

Bei der klassischen Finnland-Rallye sollen die Mini-Werkspiloten Dani Sordo und Kris Meeke vor allem ins Ziel gelangen.

Das Mini WRC Team hat sich fest vorgenommen, bei der bevorstehenden Neste Oil Rally Finland mit beiden Autos über die volle Distanz zu gehen, um den Fahrern viele Wettkampf-Kilometer mit den beiden Mini John Cooper Works WRC zu ermöglichen.

In den zwei Monaten seit seinem Debüt in der FIA World Rally Championship (WRC) absolvierte das Team ein intensives Testprogramm und tritt nun die Reise in den hohen Norden an, um vom 28. bis zum 30. Juli in Finnland an den Start zu gehen.

Dani Sordo (ES) und Carlos del Barrio (ES) fahren im Mini mit der Startnummer 37, während Kris Meeke (GB) und Paul Nagle (IR) die Schotter-Veranstaltung im Auto mit der Startnummer 52 in Angriff nehmen.

„Finnland ist eine Rallye für Spezialisten, die immer dem Fahrstil der lokalen Fahrer aus Skandinavien entgegen kommt“, sagt Teamchef David Richards. „Unser Programm befindet sich in der Frühphase. Deshalb geht es hauptsächlich darum, so viele Kilometer wie möglich auf die Autos zu bekommen und beide Fahrer auf starken Positionen ins Ziel zu bringen.“

Für das Mini WRC Team ist es der zweite Start in seiner ersten WM-Saison, in deren Verlauf insgesamt sechs Einsätze auf dem Programm stehen. Seit der ersten Rallye auf Sardinien (IT) hat die Mannschaft rund 3.000 Testkilometer zurückgelegt und war dabei sowohl auf Asphalt als auch auf Schotter unterwegs.

In der Zwischenzeit waren die Mini Fahrzeuge in Großbritannien – in Cornbury Park und beim Goodwood Festival of Speed – zu Gast und absolvierten Tests in Norditalien, Deutschland und Finnland. Außerdem nahm das Team an der „Recce“ für die Rallye Griechenland teil.

Der finnische Lauf der FIA WRC ist einer der traditionsreichsten im Kalender. Während der neue Mini dort zum ersten Mal antritt, hat der Mini in den 1960er Jahren zahlreiche Erfolge in Finnland gefeiert. Einer der Fahrer, die damals ein Dauergast auf dem Podium war, ist Rauno Aaltonen (FI).

Folgerichtig wird er das Team in diesem Jahr bei der Rallye Finnland unterstützen. Eine seiner Aufgaben vor Ort wird sein, zwei seiner Landsleute die Schlüssel für zwei brandneue Mini Countryman zu überreichen: Arttu Pihlainen, dem schnellsten Abfahrtsläufer der Welt und Peetu Piiroinen, einem erfolgreichen Snowboarder. Das Duo hatte die beiden von BMW Suomi Oy gestifteten Fahrzeuge, die im Design der beiden Sportler gestaltet sind, bei Rennen im vergangenen Winter gewonnen.

Dani Sordo: „Finnland ist eine wirklich schöne Rallye und erfüllt alle Kriterien, die man von einem Lauf einer Rallye-Weltmeisterschaft erwartet. Ich bin dort fünf Mal angetreten – und habe immer meinen Spaß gehabt. Außerdem mag ich den Zuschauerandrang bei dieser Veranstaltung. Mehr Fans gibt es wahrscheinlich bei keiner anderen Rallye im Kalender. Es ist eine spannende Rallye, und die Piste ist sehr schnell zu fahren, mit vielen Kuppen und weiten Sprüngen."

"Die Konzentration muss bei jeder Wertungsprüfung hoch sein, denn wir sind immer mit Vollgas unterwegs. Es kommt einem vor, als wäre man auf einer Rennstrecke unterwegs. Mit unserem Test in Finnland in der vergangenen Woche war ich sehr zufrieden. Das Auto hat sich gut angefühlt, so dass ich mit viel Vertrauen in unsere Leistungsfähigkeit in diese Rallye gehe.”

Kris Meeke: „Ich bin bisher zwei Mal in Finnland gewesen, aber nie in einem WRC-Auto. Man muss dieser Rallye viel Respekt entgegenbringen. Es braucht eine Menge Erfahrung, um mit den Besonderheiten dort zurechtzukommen. Da mir diese Erfahrung fehlt, gehe ich die Sache deshalb eher vorsichtig an. Bei manchen Events kann man seinen Aufschrieb machen und dann 100 Prozent fahren. In Finnland ist das aber nicht möglich, denn mit den Sprüngen gibt es quasi eine dritte Dimension."

"Trotzdem bin ich hungrig auf das Rallyefahren und kann es nach der langen Pause seit Sardinien kaum noch abwarten, wieder anzugreifen. Der dreitägige Test, den wir in der vergangenen Woche gemacht haben, lief gut. Das Auto vermittelte mir am Ende ein gutes Gefühl. Letztlich geht für uns in diesem Jahr darum, das Auto und die Events besser kennenzulernen.”

Der FIA WRC Kalender 2011 im Überblick

Datum Event
10.-13. Februar 2011 Rallye Schweden
3.-6. März 2011 Rallye Mexiko
24.-27. März 2011 Rallye Portugal
14.-16. April 2011 Rallye Jordanien
5.-8. Mai 2011 Rallye Italien*
26.-29. Mai 2011 Rallye Argentinien
16.-19. Juni 2011 Rallye Griechenland
28.-30. Juli 2011 Rallye Finnland*
18.-21. August 2011 Rallye Deutschland*
8.-11. September 2011 Rallye Australien
29. September-2. Oktober 2011 Rallye Frankreich*
20.-23. Oktober 2011 Rallye Spanien*
10.-13. November 2011 Rallye Großbritannien*

*Teilnahme des Mini WRC Teams

Geschichte und Hintergrund

Die Anfänge der Neste Oil Rally Finland, früher unter dem Namen 1000-Seen-Rallye bekannt, gehen auf das Jahr 1951 zurück. Damals fand im südfinnischen Seebad Hanko der sogenannte „Hanko Run“ statt. Danach zog die Veranstaltung nach Jyväskylä, der Hauptstadt der Provinz Mittelfinnland, und erstreckte sich bis zum Polarkreis. 1954 erfolgte die Umbenennung in 1000-Seen-Rallye. Seit 1973 zählt die Rallye zur Konstrukteurs-Weltmeisterschaft, seit 1979 zur Fahrer-WM.

Die Partnerschaft mit dem finnischen Ölkonzern Neste besteht seit 1994. Drei Jahre später entfiel der Titel 1000-Seen-Rallye. Die Veranstaltung war inoffiziell schon immer als Finnischer Grand Prix oder als Grand Prix auf Schotter bekannt. Die Wertungsprüfungen sind berühmt für ihre weiten Sprünge, vom finnischen Publikum „yumps“ genannt.

Die Rallye wird zum 61. Mal ausgetragen und wartet 2011 mit sechs neuen Prüfungen auf. Der Start erfolgt am Donnerstag um 16.00 Uhr an der Basis in Jyväskylä. Nach drei Wertungsprüfungen biegen die Autos um 21.15 Uhr in den Parc Fermé ein. Am Freitag öffnet der Servicepark um 7.30 Uhr. Um 9.00 Uhr beginnt die erste von acht Prüfungen.

Nach einer weiteren kurzen Servicepause ab 13.51 Uhr in Lahti, unweit der Hauptstadt Helsinki in Südfinnland gelegen, wird das erste Auto um 22.11 Uhr im Parc Fermé erwartet. Am letzten Tag der Rallye öffnet der Servicepark um 7.00 Uhr. Nach elf weiteren Prüfungen soll das erste Auto um 20.09 Uhr zum letzten Service eintreffen. Die Siegerehrung findet um 21.00 Uhr statt. Die insgesamt 22 Wertungsprüfungen gehen über 314 Kilometer, die Gesamtdistanz beträgt 1355 Kilometer.

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