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Rallye-WM: Finnland

„Der schwierigste Sieg der Saison“

Finnland-Sieger Sébastien Loeb spricht über seinen großen Erfolg – Citroen ließ Loeb und Namensvetter Ogier frei fahren.

Weltmeister Sebastien Loeb hat in Finnland sein Können gezeigt und zum zweiten Mal nach 2008 triumphiert. Damit ist der Franzose der erste Nichtskandinavier, der zum zweiten Mal den Klassiker gewonnen hat.

Speziell sein Teamkollege und Landsmann Sebastien Ogier übte an allen drei Tagen großen Druck aus. Ein Reifenschaden bei dem jüngeren Franzosen sorgte für die Vorentscheidung.

Ford-Pilot Jari-Matti Latvala war lange in Schlagdistanz, hatte aber nicht das Tempo, um Loeb richtig gefährlich zu werden.

Bemerkenswert an dem Sieg ist auch die Tatsache, dass Loeb an allen drei Tagen als Erster auf die Strecken musste und so den "Straßenfeger" spielte.

Es war der bereits 65. Triumph in der einzigartigen Karriere des Ausnahmekönners. War es seine beste Rallye? "Ich weiß nicht, ob es meine beste Fahrt war, aber es war nicht weit davon weg. Es ist ein unglaubliches Gefühl. Finnland ist sehr speziell", sagt Loeb über die Bedeutung des Sieges.

"Wie ich immer sage - es ist der schwierigste Sieg der Saison. Wir hatten einen tollen Kampf mit Seb und Jari-Matti. Jede Prüfung war sehr, sehr schnell. An jedem Abend lagen sie hinter mir. Vielleicht war es aber gut, dass ich immer als Erster auf die Strecken musste. Manchmal war es kein Problem, aber manchmal sind die Straßen rasch getrocknet und es gab mehr losen Schotter. Bis zwei, drei Prüfungen vor dem Ende wusste ich nicht, ob ich gewinnen werde. Wir machten uns Hoffnungen, aber es gab großen Druck und war schwierig. Wir haben gewonnen. Es ist ein tolles Gefühl."

Loeb hat das ganz große Bild im Kopf, nämlich die erfolgreiche Titelverteidigung. Vor Finnland hatte er mit starken Skandinaviern und einem aggressiv fahrenden Ogier gerechnet. Die Priorität lag auf einer guten Punkteausbeute. Am Ende wurden es deren 25. "Ich bin hierher gekommen und wollte Punkte holen. Der Sieg war mir egal. Natürlich wollte ich gewinnen, aber es war wichtiger, dass ich nicht zu viele Punkte verliere. Ich fühle mich bei dieser Rallye nie ganz wohl."

"Ich bin keine unnötigen Risiken eingegangen und habe mich im Auto wohl gefühlt. Das Auto war perfekt. Die Balance war viel besser als mit dem C4 in den vergangenen Jahren. Ich konnte ständig am Limit fahren und hatte keine großen Schreckmomente. Es ist gut gelaufen. In Finnland muss man nicht perfekt sein, aber ich hatte zu 100 Prozent Vertrauen in den Aufschrieb", lobt Loeb seinen Co-Piloten Daniel Elena.

In der WM ist der Franzose auf Kurs. 27 Punkte beträgt sein Vorsprung auf Mikko Hirvonen (Ford). "Ich wollte vor den Asphalt-Läufen in der WM vorne sein. Das ist mir gelungen. Es werden aber noch viele Punkte vergeben." Auf Asphalt war der siebenfache Weltmeister in seiner Karriere praktisch unschlagbar. Ogier hat sein Talent in Finnland wieder einmal gezeigt, doch ein Reifenschaden warf ihn auf Platz drei zurück. Der Rückstand in der WM ist auf 31 Zähler angewachsen.

Stallorder gibt es aber weiterhin keine, wie Olivier Quesnel, der Motorsportchef von Citroen bestätigt. "Citroen hat weiterhin den sportlichen Aspekt in den Vordergrund gerückt. Wir stehen hinter der Entscheidung, dass beide Piloten frei fahren dürfen. Jede Mannschaft hatte ihre eigene Strategie und konnte sie anhand der Umstände umsetzen."

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