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Rallye-WM: Finnland

Gelingt Ford dritter Finnland-Sieg in Folge?

Jari Matti Latvala hat im Vorjahr gewonnen, Ford siegte in Finnland die letzte drei Jahre in Folge – das Werksteam gilt daher als Favorit…

Jari Matti-Latvala und Mikko Hirvonen, die fliegenden Finnen in den Reihen des Ford-Werksteams, brennen auf den Start bei der Rallye Finnland (28. bis 30. Juli), dem achten von 13 Läufen zur Rallye-Weltmeisterschaft 2011.

Beide Werksfahrer rechnen sich beim schnellsten und spektakulärsten Event der Saison Chancen auf einen Heimsieg aus. Ein Triumph, den beide bereits einmal genießen durften: 2009 gewannen Hirvonen und Copilot Jarmo Lehtinen die legendäre Highspeed-Hatz, 2010 sicherten sich ihre Teamkollegen Latvala/Miikka Anttila den Erfolg.

Vizeweltmeister Latvala hat bereits am Start der diesjährigen Ausgabe einen Grund zum Feiern. Der 26-Jährige wird als jüngster Fahrer überhaupt die Marke von 100 WRC-Starts erreichen.

Ein Sieg wäre dem frisch gebackenen "Zenturio" allerdings noch wichtiger als der statistische Meilenstein in seiner Karriere. "Das Auto fühlt sich inzwischen stabiler an und vermittelt auf den schnellen Pisten und bei Sprüngen ein tolles Gefühl", beschreibt der jüngere der beiden Werkspiloten seine Eindrücke vom Fiesta RS WRC nach einem zweitägigen Test in Vorbereitung auf seine Heimrallye.

"Bei dieser extrem schnellen Rallye musst du als Fahrer dein Limit kennen und vernünftig bleiben", weiß Latvala. "Du solltest am Steuer keine Angst haben, aber du musst wissen, wann etwas Respekt angebracht wäre, weil du dadurch deine Limits erkennst."

Durch die hohen Geschwindigkeiten wirke sich jeder Fehler nachhaltig aus. "Um in Finnland zu gewinnen, musst du von der ersten bis zur letzten Kurve perfekt fahren", so der Lokalmatador.

Hirvonen empfindet "positiven Druck"

Teamkollege Hirvonen, der ganz in der Nähe des Rallye-Zentrums Jyväskylä zu Hause ist und derzeit mit 17 Punkten Rückstand auf Citoren-Pilot Sebastien Loeb auf Rang zwei der WM-Tabelle liegt, möchte sich mit einem Erfolg in seiner Heimat seinen 31. Geburtstag versüßen, der am Sonntag nach der Rallye ansteht. "Die Rallye Finnland ist etwas Besonders. Die Anfeuerung durch Familie, Freunde und Fans macht mich noch heißer auf den Sieg", so Hirvonen, der die Unterstützung seiner Landsleute als "positiven Druck empfindet.

Die Rallye Finnland - früher berühmt als 1000-Seen-Rallye - zählt zu den Kronjuwelen des Rallye-Sports. Traditionell strömen die begeisterten Fans massenhaft in die finnischen Wälder, um ihren Helden zuzujubeln. Die Gesamtdistanz der Wertungsprüfungen liegt mit 314 Kilometern unter dem Saisondurchschnitt, doch die extremen Geschwindigkeiten und die legendären Sprungkuppen machen diesen Lauf zu einem der intensivsten und anspruchsvollsten überhaupt.

Die Streckenführung am Samstag wurde gegenüber den Vorjahren erheblich verändert, sodass die zweite Etappe für die meisten WM-Piloten Neuland bedeutet. Unverändert bleibt jedoch der Charakter der Rallye Finnland: Enge, technisch anspruchsvolle Passagen wechseln sich mit ultraschnellen, relativ breiten und ebenen Schotterstraßen ab.

"Die neuen Wertungsprüfungen sehen interessant aus", meint Hirvonen und fügt an: "Ich bin einige der Strecken in Jahren 2001 und 2002 in der finnischen Meisterschaft gefahren, aber ich habe sie natürlich nicht mehr detailliert im Kopf. Vielleicht erkenne ich beim Abfahren einiges wieder."

Die Highspeed-Achterbahnfahrt wird gewürzt durch atemberaubende Sprünge, bei denen die "Landebahn" oft erst während des Fluges einzusehen ist. Mut und Präzision sind hier ebenso unverzichtbar wie extrem akkurate Ansagen der Beifahrer, damit die Piloten ihre Fahrzeuge vor dem Abheben perfekt positionieren können.

"Das Auto sollte immer gleichzeitig mit allen vier Rädern landen - wie eine Katze auf ihren Beinen", sagt Latvala und fügt an: "Das erfordert eine noch höhere Konzentration als alle anderen Rallyes." In der 60-jährigen Historie der Rallye gelang es bisher nur sieben Nicht-Finnen, diesen unvergleichlichen Lauf zu gewinnen.

Starkes Ford-Aufgebot in allen Klassen

Erstmals seit der Rallye Italien greifen Khalid Al-Qassimi und Michael Orr im dritten Fiesta RS WRC des Werksteams wieder ins WM-Geschehen ein. Al-Qassimi erreichte im Jahr 2009 mit einem neunten Platz sein bisher bestes Finnland-Resultat.

Neben den drei Werksautos starten sieben weitere Ford Fiesta RS WRC: Matthew Wilson/Scott Martin und Mads Östberg/Jonas Andersson gehen genauso für Stobart auf Punktejagd wie Henning Solberg/Ilka Minor und Ewgeni Nowikow/Denis Giraudet. Dennis Kuipers/Frederic Miclotte und Rene Kuipers/Annemieke Hulzebos starten für das FERM-Team.

Die finnischen Lokalmatadoren Jari Ketomaa/Mika Stenberg komplettieren das Aufgebot an Fiesta RS WRC. Die Rallye Finnland ist gleichzeitig der fünfte Lauf zur S-WRC, der Weltmeisterschaft für S2000-Fahrzeuge. In dieser Kategorie sind vier Ford Fiesta S2000 genannt. Einen davon pilotiert die tschechische Paarung Martin Prokop/Jan Tomanek, die derzeit auf WM-Rang zwei liegt.

Zudem zählt die Rallye Finnland als dritte Runde zur WRC-Akademie, dem von Ford unterstützten Nachwuchsprogramm des Automobilweltverbands FIA. 16 Crews messen sich an den ersten beiden Rallye-Tagen in identischen Ford Fiesta R2. Insgesamt vertrauen bei der Rallye Finnland 40 der 124 gemeldeten Starter auf Rallye-Fahrzeuge von Ford.

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